Würzburger Kickers: Das Selbstbewusstsein ist zurück

Nach dem hoch verdienten 2:1-Sieg der Würzburger Kickers bei den Namensvettern aus Stuttgart ist das Selbstbewusstsein zurück an den Dallenberg gekehrt. Erstmals in der laufenden Drittligasaison drehten die Rothosen einen Rückstand. Durch Treffer von Mannschaftskapitän Amir Shapourzadeh und Abwehrspieler Richard Weil konnte die Hollerbach-Elf am 14. Spieltag den vierten Sieg der Saison sicherstellen.

 "Würzburger Machtdemonstration“

Es war schon verwunderlich, wie selbstbewusst und dominant die Würzburger nach der empfindlichen Heimniederlage gegen Osnabrück (0:1), auswärts bei den offensivstarken Stuttgarter Kickers auftraten. Aufsichtsratsvorsitzender Thorsten Fischer sprach wenige Tage nach der Partie gar von einer "Machtdemonstration der Mannschaft“. Bei genauerem Hinsehen, kann man dem Macher der Würzburger Kickers an dieser Stelle nur schwer widersprechen. Von Beginn an nahmen die Unterfranken an der Stuttgarter Waldau das Heft in die Hand. „Eigentlich wollte wir offensiv agieren“, so Stuttgarts Trainer Horst Steffen nach Spielende, doch bis auf einem Konter der zum 1:0 führte, hatten die Hausherren gegen den Aufsteiger kaum gewinnbringende Spielanteile. Im Gegenteil: "Wir hatten erhebliche Probleme, uns zu befreien und konnten die Würzburger nicht von unserem Tor fernhalten“, so Steffen. Der FWK kontrollierte die Begegnung, stand defensiv gewohnt kompakt, behielt – auch nach dem Gegentreffer – die Ruhe und zeigte sich effektiv vor dem Tor. "Wir waren wach und präsent und haben letztlich leistungsmäßig so gespielt wie in den letzten Wochen. Heute haben wir uns belohnt.“

"So schnell wie möglich 45 Punkte holen“

Mit der Leistung und Effektivität der vergangenen beiden Auswärtspartien (Stuttgarter Kickers – FWK 1:2, Fortuna Köln – FWK 0:3) muss den Würzburgern in der ersten Drittligasaison der Vereinsgeschichte nicht Angst und Bange werden. Trotzdem ließ man bis dato zu viele unnötige Punkte liegen, obwohl die Mannschaft in vielen Spielen die überlegene war. Auf dem Tableau stehen trotzdem nur vier Siege, sechs Remis und vier Neiderlagen – lediglich vier Zähler trennt die Würzburger Kickers von den Abstiegsrängen. Cheftrainer Bernd Hollerbach, der im Profifußball schon nahezu alles erlebt hat, weiß die Situation des ambitionierten Aufsteigers aber gewohnt unaufgeregt einzuschätzen: "Mir war von Anfang an bewusst, dass dies eine schwere Saison für uns als Aufsteiger werden wird, aber wir arbeiten entsprechend hart, so dass wir unser Ziel nicht aus den Augen verlieren und so schnell wie möglich die 45 Punkte holen, die zum Klassenerhalt reichen“, sagte Hollerbach im Rahmen des „Rothosen Talks“ am Montagabend.

Heimerfolg dringend notwendig

Eigentlich freut man sich in Würzburg, endlich wieder nach fast 30 Jahren im Profifußball angekommen zu sein. Mit einem Zuschauerschnitt von 5.750 Besuchern pro Partie, braucht man sich auch keineswegs zu verstecken. Doch sportlich klappt es in der heimischen Flyeralarm Arena bislang noch nicht wirklich. Gerade einmal sechs der bisher 18 Zähler, holten die Unterfranken vor eigenem Publikum. "Die Stimmung ist immer gut, die Zuschauer sind uns treu und wir freuen uns auf jedes Heimspiel“, wies Kickers Offensivspieler Nejmeddin Daghfous einen möglichen „Heimkomplex“ entschieden zurück. Dennoch liegt der letzte und bis jetzt einzige Heimdreier genau zwei Monate zurück. Damals schlug der Aufsteiger Zweitligabsteiger Erzgebirge Aue mit fast gnadenloser Effektivität mit 1:0. In den letzten Spielen am Dallenberg ließ man allerdings gerade in Puncto Effizienz fast alles vermissen. Trotz guter Leistungen ließ man beste Torchancen liegen und zu allem Überfluss kassierte man in den letzten drei Heimspielen jeweils in der Schlussphase die entscheidenden Gegentore. Ob es nun ausgerechnet gegen die kompakten Aalener am Samstag mit dem zweiten Heimsieg klappt? Am fehlenden Würzburger Selbstbewusstsein dürfte es vorab sicher nicht scheitern.

   

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