Störche stürzen ans Tabellenende ab – Rückendeckung für Neitzel

Im Auswärtsspiel bei Preußen Münster musste Holstein Kiel eine 0:2-Niederlage einstecken: Pischorn (27.) und Reichwein (37.) trafen für effiziente Adlerträger. Die Störche waren über weite Strecken spielbestimmend, patzten aber in der Defensive entscheidend und präsentierten sich offensiv ohne jede Durchschlagskraft.

Holstein Kiel hat unter Trainer Karsten Neitzel schon die eine oder andere Auswärtsfahrt erlebt, die Rückfahrt aus Münster an diesem Wochenende wird kaum jemand aus dem Umfeld der Norddeutschen in positiver Erinnerung behalten. Zu groß wird die Enttäuschung über die Niederlage gewesen sein, die mit dem vorläufigen Abrutschen auf den letzten Platz verbunden ist.  Immerhin: Eine Trainerdiskussion gibt es an der Förde nicht, wie der Kaufmännische Geschäftsführer Wolfgang Schwenke gegenüber den "Kieler Nachrichten“ bestätigte: "Münster macht aus zwei Chancen zwei Tore. Wir sind vorne einfach zu harmlos. Ein Trainerwechsel steht bei uns überhaupt nicht zur Diskussion.“

Individuelle Fehler brechen den Störchen das Genick

Knapp 65 Prozent Ballbesitz hatten die Statistiker am Ende des Spiels für die Mannen von Neitzel notiert, wirklich zwingende Aktionen aber sahen die KSV-Fans selten von ihrer Mannschaft. Mitunter wirkte es, als habe der Elf eine Idee gefehlt, wie die stabile Abwehr der Adlerträger zu knacken sein könnte. Stattdessen rieben sich die Holstein-Kicker vorne in vielen Einzelaktionen auf, die Angriffsbemühungen blieben so Stückwerk.

Fairerweise muss man ergänzen, dass dies vielen Teams in Liga drei zumindest phasenweise so geht. Auch Münster zündete kein Offensivfeuerwerk – das war aber auch gar nicht nötig, da die Preußen ungemein effektiv auftraten. Zwei Chancen, zwei Tore – so lautete die Bilanz der Mannschaft von Trainer Loose zur Pause. Die Kieler halfen dabei mit individuellen Fehlern in der Defensive wieder einmal kräftig mit. Vor dem 0:1 durfte Torschütze Pischorn am ersten Pfosten sträflich freistehend per Kopf vollenden, Schäffler und Siedschlag reagierten zu spät (27.). Beim zweiten Preußen-Treffer landete ein feiner Außenrispass von Bischoff bei Reichwein, dessen Gegenspieler Czichos nicht eng genug am Mann stand. Reichwein durfte den Ball annehmen, sich in aller Ruhe in Richtung Tor drehen und ungestört abschließen – 0:2 aus Kieler Sicht (37.).

Durchschlagskraft in der Offensive? Fehlanzeige!

Anschließend zog sich Münster weit zurück und überließ den Störchen Ball und Spielkontrolle. Ein kluger Schachzug der Loose-Elf: Siedschlag, Schnellhardt und Kegel versuchten zwar, die Kontrolle an sich zu reißen, indem sie sich abwechselnd zwischen die beiden Innenverteidiger fallen ließen und das Spiel von dort aus ankurbelten. Das sah phasenweise recht ansehnlich aus, war aber nicht ansatzweise gefährlich. Je näher Holstein dem gegnerischen Strafraum kam, desto fahriger wirkten die Angriffsbemühungen. Die Folge: Ihre beste Szene hatten die Störche, als Schäffler unmittelbar nach dem ersten Gegentreffer als Wandspieler fungierte und den Ball für den mitgelaufenen Kegel ablegte, der jedoch knapp über das Tor zielte (29.).

Hinten raus hatte Kiel bei Chancen von Kopplin (87.) und Özkara (88.) dann noch eine Menge Glück, dass die Niederlage nicht noch deutlicher ausfiel. In dieser Verfassung wird es Holstein Kiel schwer haben, in den letzten Spielen vor der Winterpause anständig zu punkten und zumindest die rote Laterne wieder abzugeben. Mit dem Tabellendritten SG Sonnenhof Großaspach wartet am kommenden Wochenende nämlich direkt der nächste Brocken auf die Kieler.

 

   

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