Rot-Weiß Erfurt befreit sich aus der Krise – zumindest vorerst

"Zerreißen“ sollten sich die Spieler von Rot-Weiß Erfurt beim Spiel gegen die Stuttgarter Kickers, so lautete die Devise von Trainer Christian Preußer. Dies funktionierte zwar zu weiten Teilen, doch beim 1:0 (1:0)-Erfolg über die Stuttgarter Kickers wurde ebenso deutlich: Es läuft noch längst nicht alles in die richtige Richtung. Dennoch besitzen die drei erzielten Punkte Priorität, denn diese waren bitter notwendig.

Platz 12 statt punktgleich mit dem Tabellenletzten, das ist die positive Nachricht im Lager der Thüringer. Tatsächlich wäre Rot-Weiß mit einer weiteren Niederlage auf einen Abstiegsplatz abgerutscht, dies konnte dank einer passablen bis guten ersten Halbzeit jedoch abgewendet werden. Eine mannschaftliche geschlossene Leistung und ein Ausrufezeichen des im bisherigen Saisonverlauf blassen Tugay Uzan (32.) brachten die Steigerwäldler mit einer 1:0-Führung in die Kabine, die nach dem Seitenwechsel mit Mann und Maus verteidigt wurde. Von breiter Brust war nichts zu sehen, auch mit dem Vorsprung im Rücken waren die Erfurter einzig und allein darauf bedacht, dieses knappe Ergebnis irgendwie über die Zeit zu retten. Das enttäuschte Teile der Anhänger, die trotz des Ergebnisses kaum einen Fortschritt erkennen konnten und auf langfristige Sicht mit diesen Leistungen noch keine Befreiung erkennen können.

Zuhause solide, auswärts schwach

Denn eindeutig festzuhalten bleibt: Mit den Stuttgarter Kickers reiste ein angeschlagenes Team in die Landeshauptstadt Thüringens, die Mannschaft von Coach Horst Steffen hatte bereits im Vorlauf fünf Partien in Serie verloren und rutschte von den Aufstiegsrängen bis ins hintere Mittelfeld ab. Da war es verständlich, dass die Begegnung im Steigerwald-Stadion nichts für Feinschmecker war und nicht viele Tore versprach. Ein genialer Moment des Tugay Uzan, der eine Hereingabe mit der Hacke ins Tor spitzelte, blieb das Highlight des Samstagnachmittags, das die Rot-Weißen und besonders Christian Preußer zumindest für eine Woche durchatmen lässt. In der Heimtabelle kletterte RWE gar zuweilen auf den sechsten Rang – das klingt ganz und gar nicht nach der Krise, in die sich der Verein vor wenigen Wochen befördert hatte. Das Problem bleibt auf fremdem Platze: Von sieben Auftritten brachten die Erfurter nur mickrige drei Pünktchen zurück in die Heimat, kein einziges Spiel wurde gewonnen.

Möglichst vor der Länderspielpause nochmals punkten

Ändern kann sich dies aber schon am kommenden Wochenende: Da reist Rot-Weiß Erfurt zum Zweitliga-Absteiger VfR Aalen auf die Ostalb. Gut, die Aufgabe könnte gewiss leichter sein: Die Baden-Württemberger um Trainer Peter Vollmann haben von sieben Heimspielen noch kein einziges verloren und darüber hinaus erst zwei Gegentore in der Scholz-Arena hinnehmen müssen. Mal wieder eine Mammutaufgabe für RWE, die aber nur mit einem Punktgewinn eine vorübergehende Beruhigung des Sturms in der Länderspielpause erwirken können. Denn schon in den Wochen danach warten die Kellerduelle mit Hansa Rostock, Energie Cottbus und Holstein Kiel – da wäre es mit Sicherheit nicht schlecht für die Rot-Weißen, sich ein möglichst großes Polster vor den Traditionsvereinen anzusammeln.

   

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