Czichos-Gala sorgt für Erleichterung bei den Störchen

Holstein Kiel setzte sich am 16. Spieltag mit 3:1 gegen Sonnenhof Großaspach durch. Mann des Spiels war dabei ganz klar Rafael Czichos: Der Kieler Verteidiger erzielte alle vier Treffer des Nachmittags! Die 2:0-Pausenführung besorgte der 25-Jährige per Kopf (24.) und mit einem indirekten Freistoß (31.). Im zweiten Durchgang legte Czichos zunächst erneut per Kopf nach (48.), ehe er etwas unglücklich auch noch ins eigene Tor traf (65.).

Wie groß die Last war, die allen Kielern nach diesem souveränen Heimsieg über den Tabellendritten von den Schultern fiel, war Trainer Karsten Neitzel nach dem Spiel anzumerken. "Eines ist für mich noch wichtig zu sagen: Wir haben es heute nicht viel besser gemacht als in den letzten Wochen. Ich will damit sagen, dass auch vorher nicht alles verkehrt war, was wir gespielt haben“, sagte der 47-Jährige dem „NDR“ nach dem Schlusspfiff. Sicher sei es aber mit dem „Dosenöffner Standardsituation“ im Rücken etwas leichter gewesen, so Neitzel weiter.

Neitzels Freistoßvarianten greifen

Dass die Störche die rote Laterne nach dem Sieg an Werder Bremen II weitergeben konnten, hatte auch mit „Tüftler“ Neitzel zu tun. Alle drei Holstein-Treffer fielen nach einstudierten Freistoßvarianten, die für die Abwehr der Gäste einfach nicht zu verteidigen waren. Beim 1:0 sah es zunächst so aus, als würde Maik Kegel den fälligen Freistoß vorherbringen. Der Spielmacher aber trottete am Ball vorbei, stattdessen lief Fabian Schnellhardt an und brachte den Ball präzise in den Strafraum, wo Czichos punktgenau zur Stelle war und per Kopf einnickte (24.). Beim zweiten Treffer standen mit Manuel Schäffler, Schnellhardt, Tim Siedschlag, Kegel und Czichos zunächst gleich fünf Mann zum Freistoß bereit und diskutierten über die richtige Ausführung – so schien es zumindest. Schließlich legte sich Schäffler den Ball hin, zog sich dann aber zusammen mit Kegel und Schnellhardt blitzschnell zurück und machte den Weg frei für Czichos. Der passte kurz zu Siedschlag, der wieder für Czichos ablegte und der Innenverteidiger schlenzte den Ball durch die überraschte und dadurch löchrige Gäste-Mauer ins kurze Eck (31.).

Dass die Gäste sich kurz nach Wiederanpfiff nochmals von einer Freistoßvariante überraschen ließen, spricht eben auch für die Qualitäten und die detaillierte Vorbereitung der Störche: Kegel brachte einen Freistoß von der rechten Seite in die Mitte, wo Czichos erneut per Kopf zur Stelle war (48.). "Alle drei Dinger waren genauso, wie wir sie seit Wochen trainieren. Schön, dass es heute geklappt hat. Da können wir uns bei unserem Trainer bedanken, der sich das alles immer gut ausdenkt“, lobte der Torschütze nach dem Spiel im NDR-Fernsehen.

War das die Trendwende für Kiel?

Im Unterschied zu den vergangenen Spielen zeigte Kiel aber nicht nur gute Ansätze im Angriffsspiel. Diesmal spielten die Störche ihre Angriffe überlegt zu Ende und hatten schon früh durch Marc Heider (18.) die Chance auf die Führung. Zudem traf Denis Weidlich kurz vor der Pause nur den Pfosten (37.) – da fiel es schlussendlich kaum noch ins Gewicht, dass Czichos per Eigentor auch noch für den vierten Treffer des Abends sorgte (65.). Von dieser Szene einmal abgesehen, stand Holstein auch in der Defensive sicher. Als der eingewechselte Bashkim Renneke dann doch einmal für Gefahr im Strafraum sorgte, war Niklas Jakusch, der den Vorzug vor Robin Zentner erhielt, zur Stelle und entschärfte aus kurzer Distanz (57.).

Nach der Länderspielpause sind die Störche beim Auswärtsspiel bei der Reserve des VfB Stuttgart im Einsatz. Ob die Schwaben sich bis dahin auf die Freistoßvarianten der Kieler eingestellt haben? "Die Jungs haben in Eigenregie noch eine vierte Variante eintrainiert, die sie noch nicht angewandt haben. Von daher haben wir vielleicht noch einen für Stuttgart-Spiel offen“, erklärte Neitzel schmunzelnd in die Fernsehkameras.

 

   

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