Regensburger Jahnstadion Zweitliga-untauglich!
Der SSV Jahn Regensburg steht auf dem ersten Platz in der 3. Liga – 17 Runden vor Schluss hat er sechs Punkte Vorsprung auf einen Nichtaufstiegsplatz. Grund genug, um sich trotz des definierten Ziels "Klassenerhalt" mit einem eventuellen Aufstieg zu beschäftigen – auch für die DFL. Diese schickte nach Medienberichten auf Einladung des SSV zwei Vertreter nach Regensburg um sich das Jahnstadion anzusehen. Mit einem ernüchternden Ergebnis.
Zu wenig Steh- und Sitzplätze
Das das Jahnstadion nicht das Beste Fußballstadion ist, weiß man. Dass die Aufrüstung im hohen sechsstelligen Bereich liegen würde, wenn man an der Prüfeninger Straße Bundesligafußball spielen will, war dann doch sehr überraschend. So muss es nach DFL-Statuten 15.000 Zuschauer fassen können, dass 1926 eröffnete Rund in Regensburg fasst offiziell 11.800, und davon müssen 3.000 Sitzplätze sein. Auch hiervon bietet das Jahnstadion nur 2.000. Zusätzliche Steh- und Sitzplätze werden also benötigt. Die Sitzplätze sind weniger das Problem, eher der Platz für einen zweiten Rang auf der Gegengerade für weitere Stehplätze. Auch müssten bei Umbauten über die Fluchtwege und Pufferzonen beachtet werden.
Teure Rasenheizung für ein Jahr
Ein weiterer Punkt ist, dass für die zweite Liga bereits eine Rasenheizung Pflicht ist. Auch müssten die Duschen und Spielerkabinen ausgebaut werden. Eine sehr kostspielige Angelegneheit, wenn man bedenkt, dass es in Regensburg um 2013/14 etwa ein neues Stadion geben soll und für ein bis anderthalb Jahre das Jahnstadion im sechstelligen Bereich umbauen? Weil dann wird das Jahnstadion abgerissen. Auf eine Sondergenehmigung hoffen die Jahn-Verantwortlichen indes nicht, auch, wenn sie dem SSV mehr als gelegen käme. So werden der Jahn und/oder die Stadt Regensburg wohl noch einmal tief in die Tasche greifen müssen.
Bei Aufstieg wird es teuer für den SSV Jahn
2003/04, als Jahn Regensburg zuletzt in der Zweiten Liga spielte, teilten sich Stadt und Verein die Kosten für den damaligen Umbau. Ob das wieder der Fall sein wird, ist unklar. Denn als zur Saison 2008/09 für die 3. Liga eine Zusatztribüne errichtet wurde und die allgemeinen Sicherheitsstandarts verbessert wurden, musste es der Jahn selbst zahlen! Bedenken sollte man hierbei, dass das Jahnstadion nicht dem Verein gehört, sondern der Stadt!
Neuer Stürmer unter Vertrag: Kialka von Köln
Sollte Jahn Regensburg also tatsächlich aufsteigen, könnte es unter Umständen sehr teuer für den Verein werden. Eine weitaus erfreulichere Nachricht konnte der Verein aber heute vermelden. Mit Thiemo-Jerome Kialka konnte der SSV einen neuen Stürmer verpflichten. Der 23-jährige Deutsch-Ghanaer kommt vom 1. FC Köln und erhält einen Vertrag bis 2013. Im Rheinland war er zwar Teil des Bundesligakaders, konnte sich aber nicht behauptet. Stattdessen traf er 29 Mal in 76 Regionalliga-Partien. Damit reagierten die Rot-Weißen auf die Verletzungen ihrer Stürmer im Trainingslager, vor allem von Top-Torjäger Schweinsteiger.
Foto: Regensburg1889.de