Cottbus kritisiert Schiris: "Uns wurden acht Punkte geklaut!"
Das bittere Aus im Landespokal bei Viertligist Luckenwalde hat das Fass zum Überlaufen gebracht: Mit scharfen Worten kritisiert der FC Energie Cottbus auf seiner offiziellen Homepage unter der Überschrift "Die Fehlentscheidungen gegen den FC Energie häufen sich" die Leistung der Schiedsrichter bei den eigenen Spielen. Bis zu acht Punkte in sechs Liga-Partien seien den Lausitzern durch Fehlentscheidungen bereits geklaut worden – der FCE spricht von einen Witz. Von einem falschen Pfiff profitiert hätte Energie nach eigenen Angaben bisher nicht.
Es lief die 94. Minute beim Landespokal-Spiel zwischen dem FSV Luckenwalde und Energie Cottbus. Nach einem Freistoß von Torsten Mattuschka brachte Patrick Breitkreuz den Ball per Kopf im Tor unter. "Erneut entschied der Unparteiische auf – ja, was eigentlich? Patrick Breitkreuz hat meilenweit nicht im Abseits gestanden. Ein Foul lag ebenso wenig vor", moniert Energie. Bereits in der regulären Spielzeit kam es zu einer ähnlichen Szene, als einem Treffer von Breitkreuz die Anerkennung verwehrt wurde. Auch hier lag der Schiedsrichter falsch, wie die TV-Bilder zeigten.
Sechs Fehlentscheidungen in der 3. Liga
Von der Fußball-Weisheit "Fehlentscheidungen gleichen sich im Saisonverlauf aus", hält man in Cottbus nicht viel. Auf der Vereinshomepage heißt es dazu: "Eher unwahrscheinlich. Denn im Landespokal gibt es keine ausgleichende Gerechtigkeit mehr nach dem Ausscheiden." Dass sich die mindestens strittigen Szenen in Meisterschaftsspielen noch ausgleichen, dürfe angesichts der Fülle an Fehlern zumindest bezweifelt werden. So zählt Energie gleich sechs Szenen auf, in denen der langjährige Erstligist in dieser Saison bereits benachteiligt wurde: Der Platzverweis von Sven Michel beim Spiel gegen Osnabrück sowie der Gegentreffer in der 94. Minute; ein nicht gegebener Elfmeter gegen die Stuttgarter Kickers; das Ausgleichstor von Hansa Rostock und ein nicht gegebener Strafstoß in der Schlussminute; der Elfmeter beim Spiel gegen Magdeburg und schließlich der Last-Minute-Elfmeter bei der jüngsten Partie gegen den VfB Stuttgart II. "Für ein Foul, das auch nicht jeder Referee ahndet und schon gar nicht mit Rot bestraft", schreiben die Lausitzer zu dieser Szene.
"Langsam reicht’s"
Schaut man sich alle Szenen genauer an, hatten die Cottbuser in der Tat oft Pech mit den Schiedsrichter-Entscheidungen. Einige Szenen, wie etwa der späte Siegtreffer des VfL Osnabrück waren laut liga3-online.de-Experte Babak Rafati allerdings regelkonform. Dennoch schreibt der FC Energie von bis zu acht geklauten Punkten. Im Gegenzug habe es im Saisonverlauf zudem noch keine einzige spielentscheidende Szene gegeben, die zugunsten der Cottbuser ausfiel. Höhepunkt der Benachteiligungen sei nun Luckenwalde gewesen, wenngleich der Verein auch einräumen musste: "In den 120 Minuten beim Regionalligisten hatte der FCE zu wenig offensive Durchschlagskraft an den Tag gelegt". Dennoch: "Langsam reicht’s mit den (Fehl-)Entscheidungen der Schiedsrichter gegen den FC Energie Cottbus in dieser Saison. Leistung hin oder her."