Osnabrück im Rückrunden-Check: Jetzt geht’s los!

Lange genug mussten alle Fußball-Fans auf den Fußball ihres Vereins verzichten. Doch das Warten hat nun endlich ein Ende, denn am kommenden Wochenende startet die 3. Liga endlich in die Rückrunde. liga3-online.de nimmt heute den sich selbst zum Aufstiegsaspiranten erklärten VfL Osnabrück unter die Lupe und schaut, ob der Aufstieg für die Lila-Weißen in der Rückrunde eine realistische Zielsetzung ist.

Kurswechsel in der Rückrunde

Der "verlorene Sohn" Claus-Dieter "Pele" Wollitz ist seit dem 01. Januar 2012 offiziell der neue Cheftrainer des VfL Osnabrück und damit der Nachfolger von Uwe Fuchs, dem vor der Saison aufgetragen wurde, aus der aktuell laufenden Drittligasaison ein "Aufbaujahr" zu machen. Bessere Einbindung der eigenen Jugend und insgesamt auf junge Spieler setzen war die Vorgabe. Genau diese Vorgabe erfüllte Fuchs auch, mit einem Altersdurchschnitt von 23,7 Jahren stellen die Lila-Weißen neben den Amateurmannschaften des SV Werder Bremen und VfB Stuttgart sowie auch der SpVgg Unterhaching den mitunter jüngsten Kader. Keine Frage dass der direkte Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga für diese Saison wohl nicht zu realisieren sein konnte. Doch Mitte Dezember 2011 merkten auch die Vorsitzenden des VfL Osnabrück, dass dieses Vorhaben auch unter den Fans immer weniger Zustimmung findet. Zwar waren es nach 19 Spieltagen nur vier Punkte Abstand zum Relegationsplatz, doch der 12. Platz und das Ausscheiden im NFV-Pokal, der die Teilnahme am DFB-Pokal sichert, gegen Fünftligist Heeslingen konnte keinen Ansprüchen gerecht werden. Heute, nicht mal mehr eine Woche vor dem Rückrunden-Start, steht der VfL Osnabrück auf dem 8. Platz, hat 29 Punkte auf dem Konto und damit nur drei Zähler weniger als der Drittplatzierte aus Saarbrücken.

Neue Stürmer sollen Offensive stärken

Doch neben dem "Problem" des jungen Alters der Mannschaft der Osnabrücker tat sich in der Hinrunde auch noch ein ganz anderes Problem auf. Aus dem Torverhältnis von 22:17 geht hervor, dass der VfL zwar das defensivstärkste Team der Liga stellt, aber eben auch nur drei Tore mehr erzielt hat als der Letztplatzierte Werder Bremen II (19 Tore) und satte 14 Treffer weniger als Spitzenreiter Jahn Regensburg. An der Torausbeute hapert es also bei den Lila-Weißen, denn Chancen für Treffer waren durchaus oft verhanden, wurden aber eben auch häufig kläglich vergeben. Nur am letzten Spieltag des Jahres 2011, gegen den SV Darmstadt 98, machte sich das Offensivpotenzial der VfL’er bemerkbar (4:0-Sieg). In der Rückrunde soll nun alles besser werden, denn Trainer Wollitz hat das Problem erkannt und ist in der Winterpause auf dem Transfermarkt aktiv geworden. Zwei neue Stürmer laufen demnächst im lila-weißen Dress auf, der 19-jährige Elias Kachunga (Borussia Mönchengladbach II) und der altbekannte Rouwen Hennings (FC St. Pauli) werden jeweils bis zum Saisonende ausgeliehen. Beide Stürmer sollen die Torflaute stoppen und von nun an Tore an der Bremer Brücke sprechen lassen.

Erfolgreiche Vorbereitung

Auch die Vorbereitung auf die Rückrunde hat der VfL Osnabrück ziemlich erfolgreich genutzt. So ließ schon das erste Testspiel gegen den Bundesligisten Hertha BSC Berlin Hoffnung aufkommen. Trotz der 2:3-Niederlage präsentierte sich das lila-weiße Team als wirklich guter Testspielgegner für die "alte Dame". Auch im zweiten Testspiel gegen den Regionalrivalen und Regionalligisten Sportfreunde Lotte gaben sich die Osnabrücker souverän und siegten nach Rückstand noch mit 2:1. Im letzten Testspiel am vergangenen Samstag gegen die Nachwuchsmannschaft von Twente Enschede, auch als Jong Twente bekannt, präsentierten sich die VfL’er torfreudig. Am Ende siegte das Team um Trainer Wollitz mit 4:0. Twente-Coach Kluivert lobte das Team des VfL nach dem Testspiel: "Da hatten wir nicht viel auszurichten. Mein Kollege verfügt über eine Mannschaft, die Tempofußball spielen kann und sehr torgefährlich ist", analysierte er gegenüber der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Aber auch Verletzungen plagten den VfL Osnabrück während der Vorbereitung. Mehrere Spieler, darunter Leistungsträger wie Kampl, Salger und Hansen, konnten nicht die gesamte Vorbereitung mitmachen. Die ersten Spieler sollen aber in dieser Woche wieder ins Training einsteigen: Florian Riedel, Niels Hansen, und Kapitän Claus Costa sollen nach ihren überstandenen Verletzungen wieder aktiv mitwirken.

Ziel: Mindestens Platz 3

Aus der anfänglich als Aufbaujahr betitelten Saison soll nun ein Kampf um den direkten Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga entstehen. Mindestens Platz 3 lautet die Zielvorgabe für den Rest der Saison, und diesen Anspruch stellt kein Geringerer als Trainer Claus-Dieter Wollitz selbst. Tatsächlich sind es trotz des 8. Ranges (29 Punkte) in der Tabelle in dieser richtig engen 3. Liga nur drei Punkte Abstand bis zum Relegationsplatz, der derzeit vom 1. FC Saarbrücken belegt wird (32 Punkte). Doch klar ist auch: Mannschaften wie der Tabellenführer SSV Jahn Regensburg (38 Punkte) und der Zweitplatzierte SV Sandhausen (37 Punkte) wollen die direkten Aufstiegsplätze in jedem Fall verteidigen und sind auch im Stande dazu. Nach der prominenten Aufrüstung des 1. FC Heidenheims sind auch sie der Dritte im Bunde, der den direkten Aufstieg anvisiert. Die theoretische Möglichkeit im Aufstiegskampf noch mitzuwirken haben wohl mindestens die Teams bis Platz 10 (Rot-Weiß Erfurt mit 29 Punkten), wenngleich nicht alle Mannschaften den Anschluss an die Spitzengruppe halten werden können. liga3-online.de meint: Wenn die beste Defensive der Liga weiter stand hält und die Offensive durch die Verpflichtungen von Hennings und Kachunga neue Fahrt aufnimmt, ist der Relegationsplatz möglich. Dafür muss aber auch wirklich alles passen beim VfL, die Verletztenliste, die sich zum Anfang dieser Woche schon wieder etwas gelichtet hat, darf auch während der Rückrunde nicht länger werden. Schwierig wird der Aufstieg aber allemal.

FOTO: Flohre Fotografie

   

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