Härtel: "Eine Erfahrung, auf die wir gern verzichtet hätten“

Kaum ein Anhänger des 1. FC Magdeburg wusste so recht, was in den letzten fünf Minuten des Heimspiels gegen den VfB Stuttgart II vorgefallen war. Die Blau-Weißen steuerten einem sicheren Heimsieg entgegen, dem insgesamt siebten der laufenden Spielzeit. Nach Abpfiff des 2:2 (2:0)-Remis stand nur noch ein Punkt zu Buche, denn der FCM hatte in den letzten Minuten schlichtweg geschlafen.

"Wir sind eigentlich gut in das Spiel hineingekommen“, gab Trainer Jens Härtel nach Abpfiff preis, "dann hätten beide Teams in Führung gehen können, wir haben den Treffer durch eine schöne Einzelaktion gemacht.“ Dass dann aber nach einer 2:0-Pausenführung nur noch ein Unentschieden heraussprang, gefiel natürlich auch dem Coach nicht: "Das ist sehr ärgerlich, denn wir wollten eigentlich bewusst etwas tiefer stehen. Unsere Konterchancen haben wir bekommen, aber nicht genutzt, und dass es bei einem Anschlusstreffer dann noch einmal anfängt zu wackeln, ist nur verständlich.“ Gerade ob des letzten Auswärtsspiels in Großaspach, als durch ein spätes Gegentor ebenfalls ein Punkt verschenkt wurde, "tut das aber natürlich weh“, so Härtel.

Razeek trifft vor der Pause doppelt

Dabei hatte mit Ahmed Waseem Razeek ein Spieler bereits mit zwei Treffern nach tollen individuellen Leistungen vor der Pause alles dafür getan, als „Man of the Match“ gefeiert zu werden. Der Youngster mit sri-lankischen Wurzeln kämpfte sich erst zum 1:0-Führungstreffer durch den gegnerischen Strafraum und stolperte den Ball dann irgendwie am Stuttgarter Schlussmann vorbei, ehe er zehn Minuten später einen Distanzschuss in das untere rechte Eck setzte. Die ersten beiden Saisontore des stets emsig ackernden, aber sonst nicht für seine Torgefährlichkeit bekannten 21-Jährigen. Nach der Pause wurde die defensive Grundeinstellung der Härtel-Elf ihnen dann jedoch zum Verhängnis, denn die VfB-Reserve, die aufgrund der Interimszeit von Jürgen Kramny bei der Bundesliga-Mannschaft der Schwaben von Walter Thomae an der Seitenlinie begleitet wurden, stemmten sich gegen die drohende Niederlage.

Schwache Verteidigung

Und sie nutzten die Nervosität in der Magdeburger Hintermannschaft in den letzten Minuten eiskalt: Erst Daniel Vier per Kopf (85.) und dann Daniele Gabriele per Abstauber (90. +1) kamen beide jeweils aus kurzer Distanz an den Ball – beide Male hatte der FCM mehr chaotisch denn mit System verteidigt. Über den Ausgleich durfte sich somit über die komplette Spielzeit keiner im Lager der Hausherren wirklich beschweren. "Wir wollen in der Dritten Liga spielen und nicht in der Regionalliga“, gab sich Thomae kämpferisch und lobte die Moral seiner Schützlinge, die bereits in Cottbus zuletzt noch den späten Ausgleich nach 0:2-Rückstand erzielten. "Für uns ist das eine Erfahrung, auf die wir gerne verzichtet hätten“, blickte Härtel derweil aber schnell wieder nach vorne: "Die Tabelle ist unglaublich eng, wir nehmen diesen Punkt jetzt mit und schütteln uns einmal.“ Gelegenheit dazu bietet sich bereits am kommenden Wochenende, das mit dem letzten Hinrunden-Spieltag einhergeht: Im Aufsteiger-Duell mit den Würzburger Kickers unternimmt der FCM dort den zehnten Anlauf, endlich auf fremdem Platz den ersehnten ersten Auswärtssieg einzufahren und den Vorsprung von sieben Punkten auf die Abstiegsränge wieder zu vergrößern.

   

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