Bernhardt im Interview: "Es geht nur um den Klassenerhalt"

Aalen-Keeper Daniel Bernhardt spricht im Interview mit liga3-online.de über die bisherige Saison, das Fernziel 2. Bundesliga und er erklärt, warum die Abwehr bisher so gut steht. 

[box type="info"]Zur Person: Bernhardt (30) kam 2009 aus der U23 der TSG 1899 Hoffenheim nach Aalen bestritt bisher 167 Partien. Unter Peter Vollmann ist der gebürtige Karlsruher zwischen den Pfosten gesetzt. Mit nur 16 Gegentoren in 18 Spielen gehört Bernhardt zu den besten Torhütern der 3. Liga.[/box]

liga3-online.de: Hallo Herr Bernhardt. Gegen Halle musstet ihr Euch am Wochenende mit einem 0:0 zufrieden geben. Ein Punkt gewonnen oder zwei verloren?

Daniel Bernhardt: Aufgrund der Tatsache, dass wir viele kurzfristige Ausfälle hatten, war das 0:0 die Maximalausbeute. Natürlich wollen wir die Heimspiele eigentlich gewinnen, aber am Samstag mussten wir mit dem Unentschieden leben. Für mich als Torwart war es zudem wichtig, nach drei Spielen mal wieder zu Null gespielt zu haben.

Mit nur 16 Gegentoren stellt der VfR Aalen eine starke Abwehr, mit nur 17 Toren allerdings auch eine schwache Offensive.

Die Abwehr steht gut, keine Frage – auch wenn es einige Spiele gab, in denen wir unnötige Gegentreffer zugelassen haben. Dennoch wissen wir auch, dass das Umschaltspiel bisher noch nicht immer optimal funktioniert hat. Daran werden wir in den kommenden Wochen aber weiter arbeiten, sodass dann auch mehr Tore fallen.

In der Tabelle befindet sich der VfR praktisch im Niemandsland. Sowohl nach oben als auch nach unten ist der Abstand recht groß. Welches Ziel verfolgt ihr in den kommenden Wochen?

In erster Linie wollen wir nichts mit dem Abstiegskampf zu tun haben. Daher wollen wir den Abstand nach unten möglichst groß halten, um dort gar nicht erst hinein zu rutschen. Das Ziel ist es, so schnell wie möglich 45 Punkte zu holen. Mit einer im Sommer fast komplett neu zusammengestellten Mannschaft ist alles andere dann Bonus. Derzeit sind wir im Soll, müssen aber aus den verbleibenden drei Partien bis Weihnachten vier bis fünf Punkte holen, um beruhigt in die Winterpause gehen zu können.

Der direkte Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga ist also kein Thema?

Nein, überhaupt nicht.

In den nächsten Jahren dann aber schon …

Klar, mittelfristig ist die Zweitliga-Rückkehr sicherlich das Ziel. Aber dieses Jahr geht es nur darum, die Klasse zu halten.

Nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga sind Sie dem VfR Aalen als einer von nur wenigen Spielern treu geblieben. Was gab den Ausschlag dafür?

Ich hatte mich schon im Jahr vor dem Abstieg mit einer Vertragsverlängerung für den VfR entschieden. Damit war klar, dass ich auch bei einem Abstieg definitiv bleiben würde. Meine Familie und ich fühlen uns hier pudelwohl. Zudem habe ich meine beste Zeit in Aalen, sodass man dem Verein dann einfach verbunden bleibt und auch in den schwierigen Zeiten mitgeht.

Mit 30 Jahren gehören Sie zu den älteren Spielern im Kader. Was können Sie Ihren jungen Mitspielern mit auf den Weg geben?

Man versucht sie auf ihren Einsatz vorzubereiten. Am vergangenen Wochenende standen viele junge Akteure aufgrund diverser Ausfälle zum ersten Mal in der Startelf und waren verständlicherweise etwas nervös. Einige Spieler kommen auch auf mich zu und fragen, wie sie sich weiter verbessern können. Da versucht man dann, etwas von seiner Erfahrung weiterzugeben. Man kann als Spieler mit dem Teamkollegen anders sprechen als der Trainer.

In der Rolle des Führungsspielers fühlen Sie sich also ganz wohl?

Ja, das kann man so sagen.

Wie läuft die tägliche Arbeit mit einem erfahrenen Trainer wie Peter Vollmann? Wie stellt er Euch auf die anstehenden Spiele ein?

In erster Linie arbeiten wir daran, dass hinten die Null steht. Über schnelle Konter wollen wir dann Nadelstiche nach vorne setzen. Das ist uns bisher auch schon ganz gut gelungen. In der Winterpause wollen wir die Automatismen dann noch weiter verbessern. Vor allem im Abschluss muss sich sicherlich noch etwas tun.

Der Fokus liegt aber erstmal auf der Defensive?

Ja, denn wenn wir während der 90 Minuten lange ohne Gegentor bleiben, haben wir immer noch die Chance, spät zuzuschlagen. Wenn wir dann in der 87. Minute das 1:0 erzielen, gewinnen wir. Eine gute Defensive ist also grundlegend für den Erfolg.

Ein 0:0 wäre Ihnen also lieber als ein 3:3?

Für die Zuschauer wäre ein 3:3 natürlich schöner, aber als Torwart spiele ich lieber 0:0 (lacht).

Bis zur Winterpause warten mit Bremen II, Chemnitz und Köln noch drei Teams aus der unteren Tabellenhälfte auf Euch. Was rechnet man sich da aus?

Natürlich wollen wir möglichst alle Spiele gewinnen, auch wenn es keine leichten Aufgaben sind. Dass jeder gegen jeden gewinnen kann, sieht man ja jede Woche. Bremen II ist aktuell gut in Form, in Chemnitz ist es immer eng. Das Heimspiel gegen Köln wollen wir dann zum Abschluss auf jeden Fall gewinnen.

 

 

   

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