Springt der VfL Osnabrück über Nacht auf den zweiten Rang?
Schon am Freitagabend gastiert der VfL Osnabrück um Trainer Joe Enochs im Kölner Südstadion, wo der SC Fortuna zum Tanz bittet. Ein normales Spiel? Auf keinen Fall! Erstmals seit einem Jahr könnten es sich die Lila-Weißen wieder mindestens kurzfristig auf den ersten drei Plätzen bequem machen – eine rosige Aussicht, die trotz aller Zurückhaltung gerne mitgenommen werden würde.
Dabei soll der knappe, aber letztendlich verdiente 2:0 (0:0)-Erfolg über den Chemnitzer FC vom vergangenen Samstag vergoldet werden. Die beeindruckenden Statistiken, mit denen die Enochs-Elf derzeit die Liga aufmischt, dürften jedoch auch bei Fortuna Köln bereits angekommen sein: Sechs Spiele ohne ein Gegentor und neun Begegnungen ohne eine Niederlage haben das Selbstvertrauen an der Bremer Brücke in den letzten Wochen kontinuierlich steigern können, mit dessen Hilfe aktuell auch die knappen Partien stets zugunsten der Lila-Weißen ausfallen. "Das ist harte Arbeit von uns, die gesamte Verteidigung hält uns Offensivkräften so den Rücken frei. Daher können wir befreit aufspielen“, bekannte Marcos Alvarez beispielsweise gegenüber "os1.tv" nach dem Chemnitz-Spiel. Ein Wermutstropfen für den VfL ist jedoch sein Ausfall, denn der Torschütze zum 1:0-Treffer gegen den HFC sowie den CFC muss mit einer Knieverletzung passen.
Lila-weißer Sturm in Köln außer Gefecht gesetzt
Da auch Halil Savran mit fünf gesammelten Gelben Karten in Köln eine Zwangspause einlegen muss, stellt sich die Frage: Wer agiert in der Sturmspitze der Niedersachsen? Francky Sembolo und Addy-Waku Menga müssen sich beweisen. Erstgenannter machte zuletzt vor allem durch seine Jokerqualitäten auf sich aufmerksam, erzielte er doch sowohl gegen Halle als auch gegen Chemnitz den späten Kontertreffer zum 2:0-Endstand. Überhaupt benötige es in der Domstadt einige Tugenden ganz besonders, gab Trainer Enochs preis: "Köln spielt einen sehr robusten und zweikampfstarken Fußball. Damit ist Fortuna Köln ein unangenehmer Gegner. Wir werden wohl Schwierigkeiten bekommen, Tormöglichkeiten herauszuspielen, und müssen hinten gleichzeitig wieder aufpassen.“ Reizvoll ist zumindest der Blick auf das Tableau nach einem möglichen dreifachen Punkterfolg: Die direkten Duelle der SG Sonnenhof Großaspach mit Dynamo Dresden sowie des SC Preußen Münster, der Erzgebirge Aue empfängt, haben das Potenzial, den VfL Osnabrück zum großen Gewinner des Spieltages zu machen.
VfL mit guten Erinnerungen an das Südstadion
Doch wer schaut nun auf die Tabelle? Noch sind es wenige, denn für Zahlenspiele ist es an der Bremer Brücke zu früh. Doch der Wunsch nach höherklassigem Fußball ist den Spielern abseits der altbekannten "Wir schauen nur auf das nächste Spiel“-Prognosen bereits anzumerken: So sprach Sembolo beispielsweise vom kommenden Auswärtsspiel beim 1. FC Köln, ehe er sich nach einem kurzen Schmunzeln korrigierte. Nein, bis zum Gastspiel beim fußballerischen Kölner Vorhängeschild dürfte es nach aktuellem Stand doch noch einige Jahre dauern. Aber gleichzeitig deutet wenig darauf hin, dass die Osnabrücker Serie ausgerechnet beim zuletzt zweifach geschlagenen Team von Uwe Koschinat reißt. Zumal der VfL Osnabrück mit Flutlichtspielen im Südstadion bereits in der vergangenen Saison gute Erfahrungen machte: Durch ein goldenes Tor von Addy-Waku Menga siegte Lila-Weiß im August 2014 mit 1:0 (0:0).