Pyro-Aktion war wohl ein "Dankeschön" – DFB ermittelt
Nachdem beim Abbrennen von Pyrotechnik bei der Partie Erfurt gegen Magdeburg am Montagabend zwei Kinder verletzt worden sind, hat nun der Deutsche Fußball-Bund (DFB) seine Ermittlungen aufgenommen. RWE muss eine Stellungnahme abgeben und wird darin erklären, dass die Feuerwerkskörper hauptsächlich von vermeintlichen Fans des Halleschen FC abgefeuert wurden. Zudem geht der Verein davon aus, dass es sich bei der Aktion um ein "Dankeschön" seitens der HFC-Ultras an die befreundeten Erfurter gehandelt haben soll. Derweil hat Präsident Rolf Rombach sich bei den Vätern der verletzten Kinder (7 und 11 Jahre alt) gemeldet und ihnen Hilfe zugesagt.
Verein will Kosten für Rechtsverfolgung übernehmen
Wie der Verein in einer Mitteilung erklärte, werde der FC Rot-Weiß sämtliche Kosten für die Rechtsverfolgung der Täter übernehmen. Identifiziert wurden diese zwar noch nicht, jedoch liegen dem Verein sowie der Polizei bereits entsprechende Video-Materialen vor. Darüber hinaus kündigte Rolf Rombach an, die Kinder und deren Familien zu Beginn des neuen Jahres zu besuchen und "mit einer weiteren kleinen Wiedergutmachung des von Chaoten angerichteten Schadens ein Zeichen zu setzen, dass der Verein die Tat verabscheut."
Erfurter Fans wollten Gästeblock beim Spiel Halle-Cottbus stürmen
Vorher müssen die Thüringer allerdings eine Stellungnahme beim DFB abgeben. Darin wird der Verein erklären, dass die Pyrotechnik nicht von Erfurtern, sondern hauptsächlich von Anhängern der befreundeten Ultra-Gruppierung "Saalefront" aus Halle abgebrannt wurde. Dies gab RWE-Sicherheitschef Andreas Nichelmann am Mittwoch im Rahmen einer Pressekonferenz bekannt, wenngleich nicht grundsätzlich ausgeschlossen werden könne, dass auch ein RWE-Fan daran beteiligt gewesen war. Allerdings sei die Pyro-Aktion der HFC-Fans als "Ausgleich" bzw. "Dankeschön" für einen versuchten Blocksturm der Erfurter am Vortag beim Spiel des Halleschen FC gegen Energie Cottbus zu verstehen. Wie Nichelmann berichtet, sollen einige Erfurter Fanklubs federführend versucht haben, die Einlasskontrollen des Gästeblocks zu stürmen. Dabei wurden sie von szenekundigen Beamten aus Erfurt erkannt. Ein wohl geplanter Platzsturm seitens der HFC-Ultras und befreundeter Fans von Lok Leipzig konnte am Montagabend unterdessen verhindert werden.