Serientäter: Wehen Wiesbaden seit April ohne Heimniederlage
Im direkten Duell mit dem Tabellennachbarn Rot-Weiß Erfurt setzte sich der SV Wehen Wiesbaden am Freitagabend mit 3:0 durch. Bei der im Vorfeld als Weihnachtsspiel ausgerufenen Begegnung machte die Mannschaft von Trainer Demandt sich und seinen Fans ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk. Damit bleiben die Hessen saisonübergreifend seit Ende April 2015 zu Hause ungeschlagen.
Schindler als zweite Sturmspitze neben Oehrl
Gegenüber der Partie in Würzburg gab es eine personelle Änderung. Der wiedergenesene Torsten Oehrl begann für Luca Schnellbacher. Auch im taktischen Bereich gab es einen Wechsel: Kevin Schindler lief nicht auf dem rechten Flügel auf, sondern agierte im Sturmzentrum. Für Schindler war das keine ungewohnte Position: bereits im Spiel gegen Stuttgart II, als Schindler beide Treffer des 2:1-Auswärtssieges vorbereitete, spielte er diese Rolle. Diese taktische Variante sollte sich auch gegen Erfurt auszahlen. Der 27-Jährige war ein ständiger Aktivposten der Gastgeber und belohnte sich für seine gute Leistung mit dem 1:0-Führungstreffer und der Vorlage zum 3:0 Schlusspunkt. „Ein oder zwei Tore hätte ich durchaus noch machen können“, erklärte Schindler nach dem Spiel gegenüber dem "hr" und spielte damit auf weitere hochkarätige Chancen an.
Schnellbacher mit der endgültigen Entscheidung
Durch die vergebenen Möglichkeiten von Schindler und seinen Mannschaftskollegen blieb Erfurt noch im Spiel. Die Gäste überzeugten kämpferisch, die Offensivbemühungen der Thüringer stellten SVWW-Keeper Markus Kolke aber vor keine größeren Probleme. Gerade als die Erfurter zielstrebiger zu werden schienen, fiel das zweite Tor der Hessen. Nach einem scharf in den Sechzehner getretenen Freistoß von Marc Lorenz aus etwa 30 Metern Torentfernung lenkte Erfurts Tugay Uzan den Ball ins eigene Netz. Das sollte es aber noch nicht gewesen sein. Einen langen Ball von Lorenz erkämpfte sich der für Oehrl ins Spiel gekommene Luca Schnellbacher und sorgte so für eine 3-vs.1-Kontersituation. Per Doppelpass mit Schindler nutzte Schnellbacher die Situation aus und traf zum 3:0. SVWW-Trainer Sven Demandt haderte auf der Pressekonferenz nach dem Spiel zwar mit der Chancenverwertung seiner Mannschaft, war aber mit dem Gesamtauftritt zufrieden. "Wenn man so ein positives Erlebnis mit in die Winterpause nimmt, kann das mit Sicherheit nicht schaden“, erklärte Demandt mit einem Schmunzeln und blickt positiv auf das Jahr 2016. "Ich glaube es hilft uns da weiter zu machen, wo wir in letzter Zeit aufgehört haben. […] Deshalb bin ich rundum zufrieden.“