Platz 15 bis 1: Das sind die wertvollsten Neuzugänge
245 neue Spieler haben die Drittligisten in der Sommerpause unter Vertrag genommen. Viele dieser Akteure sind auf Anhieb Stammspieler geworden, einige davon haben sich als echte Top-Verstärkungen herausgestellt. liga3-online.de hat sich die Sommer-Neuzugänge einmal genauer angeschaut und eine Rangliste der wertvollsten Neuverpflichtungen zusammengestellt:
Auf den Thron der wertvollsten Neuzugänge 2015/2016 hat es Marvin Schwäbe vom VfL Osnabrück geschafft: Ohne eine einzige Drittliga-Minute in seinem Lebenslauf nahm er den Konkurrenzkampf an der Bremer Brücke an und spielte sich umgehend in die Startelf. Viel falsch machte er seitdem nicht, blieb ohne schwerwiegenden Fehler und sortierte sich nach schwachem Saisonstart mit seinen Lila-Weißen auf dem fünften Tabellenplatz ein. Doch viele Anhänger der Osnabrücker fürchten bereits das Saisonende: Schwäbe ist nur ausgeliehen und dürfte bei Beibehaltung seiner Leistungen das Interesse einiger Vereine wecken.
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Rafael Czichos wechselte von Rot-Weiß Erfurt zu Holstein Kiel und stellt dort nicht nur einen Stammspieler, sondern mit Michael Hefele den torgefährlichsten Verteidiger der Liga (6 Treffer) dar. Einzig der Vereinserfolg blieb aus, Holstein Kiel hinkt den Erwartungen nach dem knapp verpassten Aufstieg in der vergangenen Spielzeit auch zur Winterpause noch deutlich hinterher.
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Marco Königs hat schon so einige Vereine hinter sich: Preußen Münster, Wehen Wiesbaden und Jahn Regensburg lauteten die letzten Stationen. Jetzt ist er in Köln nahe seiner Heimat Solingen heimisch geworden – und hat mit zehn Saisontoren beim als Abstiegskandidat gehandelten Sportclub Fortuna bleibenden Eindruck hinterlassen und trägt großen Anteil am Erfolg der Elf von Uwe Koschinat vor der Winterpause. Kurios: Bislang gelang ihm stets höchstens ein Treffer pro Begegnung.
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Wie Zwillingsbruder Patrick hat es auch Innenverteidiger Steve Breitkreuz als Neuzugang in die Topliste geschafft, er darf sich sogar über Rang vier freuen. 21 Spiele, alle 1890 Spielminuten und dazu drei erzielte Tore – als Teil der besten Defensive der Liga. Breitkreuz steht beispielhaft für das Zusammenfinden einer minimalistischen Auer Mannschaft, die nach einer höchst erfolgreichen Hinrunde weiterhin alle Trümpfe für einen Wiederaufstieg in ihren Händen hält.
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Giuliano Modica ist wohl der Top-Neuzugang im Lager der SG Dynamo Dresden. Denn der Schlüssel des Erfolges liegt (auch) in einer stabilen, aber torgefährlichen Defensive. Zwei Tore davon steuerte Modica bei, der sich, von den Kickers Offenbach aus der 4. Liga gekommen, schnell an die besondere Dresdener Atmosphäre gewöhnte. Stammspieler, Spitzenreiter, bald Zweitliga-Spieler? Es könnte wahrlich schlechter laufen für Modica.
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Pascal Breier stammt aus der Jugend des VfB Stuttgart und feiert nun seinen Durchbruch. Neun Tore in 20 Spielen, davon besonders gerne das zweite Tor für seine Farben: Der Mann ist für die wichtigen Treffer zuständig – und erzielt diese auch durchaus technisch versiert, wie jüngst das 2:0 über Preußen Münster bewies.
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Der junge Keeper aus dem Rheinland deutete sein Potenzial schon in der vergangenen Rückrunde beim Halleschen FC an und bestätigte dies beim SC Preußen Münster eindrucksvoll: Gegen Max Schulze-Niehues setzte sich Lomb auf Anhieb durch und absolvierte alle 21 Ligaspiele ohne einen schweren Patzer. Für den von Bayer Leverkusen ausgeliehenen Torhüter deutet vieles darauf hin, dass er unabhängig vom Vereinserfolg in der kommenden Spielzeit höherklassig spielen wird.
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Schwer hätte der Verlust von Niklas Lomb, im Übrigen auch in dieser Liste vertreten, beim Halleschen FC wiegen können. Nicht aber mit Fabian Bredlow: Von RB Leipzig gekommen, avancierte er schnell zum Stammtorhüter, kassierte in 19 Partien nur 21 Gegentreffer und wahrte acht Mal die weiße Weste. Er trägt damit einen großen Teil der Erfolgsserie des HFC, der sich vom letzten Tabellenplatz in die obere Tabellenhälfte vorgearbeitet hat.
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Mit sieben Toren in 19 Spielen trug Patrick Breitkreuz bei Energie Cottbus einerseits zum guten Saisonstart mit zwei Siegen, anderseits zur Stabilisierung der Ergebnisse in den letzten Wochen bei. Damit behält er gegenüber der deutlich namhafteren Neuverpflichtung Richard Sukuta-Pasu nicht nur tormäßig die Oberhand, sondern schafft es auch in unsere Topliste.
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Neun Spiele absolvierte der Aufsteiger Würzburger Kickers zu Null, verfügt über die zweitbeste Defensive. Das hängt besonders mit Richard Weil zusammen, der vom FSV Mainz 05 II nach Unterfranken wechselte. Er absolvierte bisher alle 21 Spiele komplett und musste dabei nie mehr als zwei Gegentore hinnehmen, agierte stets souverän und erzielte nebenbei sogar zwei Treffer. Ein ganz wichtiger Spieler im Kollektiv von Bernd Hollerbach.
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Die gesamte Dritte Liga hätte Maximilian Dittgen im Nachhinein wohl gerne verpflichtet, doch nur die SG Sonnenhof Großaspach schlug beim 20-Jährigen zu. Dieser zahlte sein Vertrauen prompt zurück und erwies sich neben Pascal Breier als Top-Neuzugang der bisherigen Spielzeit. Neun direkte Torbeteiligungen stehen nun in seiner Vita – es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis höherklassige Vereine im Fautenhau anklopfen.
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Bei Arminia Bielefeld trotz seiner Rolle als Aufstiegsheld nicht gewollt, zog es Pascal Testroet weiter zu Dynamo Dresden. Die Chancen stehen nicht schlecht, dass er in dieser Spielzeit wieder zu einem ähnlichen Ruhm gelangt: Neun Tore nach 18 Spielen, zweitbester Dynamo-Schütze. Der Schatten von Justin Eilers verbleibt nach der Hinrunde zwar – eine qualitative Verbesserung haben die Schwarz-Gelben im Sturm mit der Verpflichtung Testroets aber geschafft.
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Mit reichlich Zweit- und Erstligaerfahrung angereichert kam Torsten Oehrl nach Wiesbaden. Sechs Tore in zwölf Spielen untermalen, dass er die Erwartungen bisher erfüllte. Würden ihn nicht immer wieder kleine Verletzung zurückwerfen, wäre wohl noch viel mehr möglich gewesen für den Stürmer, der allerdings auch zuvor fast zwei Jahre lang kaum Spielpraxis sammeln durfte.
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Von Wacker Nordhausen gekommen, schwang sich Manuel Farrona-Pulido schnell zu einer Stütze des Magdeburger Erfolgs in der Hinrunde auf. Zuletzt erhielt er zwar nicht immer die großen Einsatzzeiten, erfüllte aber als fleißiger Arbeiter auf den Flügeln stets seinen Dienst. Ein Tor und drei Vorlagen rundeten die gute Hinrunde ab.
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Die Erwartungen waren hoch, die Vorfreude sogar riesengroß, als Tobias Jänicke seine Rückkehr zum F.C. Hansa Rostock verkündete. Zuvor hatte er in Wehen Wiesbaden jeweils knapp 15 Scorerpunkte in zwei Spielzeiten erzielt – und auch nach der Hinserie 2015/2016 hält er diesen Kurs: Fünf Tore und zwei Vorlagen, so die nackten Werte. Damit ist er torgefährlichster Rostocker und als Neuverpflichtung in jedem Fall eingeschlagen, auch wenn er die Kogge noch nicht nachhaltig aus dem Keller führen konnte.