Würzburger Kickers: Bis 2019 in die 2. Bundesliga

Die Würzburger Kickers wollen es mal wieder wissen: Auf einer Sponsoren-Veranstaltung am Dienstagabend erklärt der Aufsteiger sein neues Ziel: "In 3 Jahren in die 2. Liga“. Wie das ehrgeizige Projekt gelingen soll:

Kickers gehen aufs Ganze

Wer nach einem halben Jahr Profifußball, mit nur vier Punkten Abstand zu den Abstiegsrängen, das Ziel 2. Bundesliga ausruft, geht mutig voran und setzt offenbar alles auf eine Karte. Insidern war unlängst bekannt, dass die 3. Liga für die ehrgeizigen Macher des Vereins nur eine Durchgangsstation sein soll. Mit der Bekanntgabe des "3×2"-Projekts machen die Kickers nun auch offiziell keinen Hehl mehr daraus. "Letztlich haben wir uns die Frage gestellt, wohin die Reise der Kickers in den nächsten Jahren gehen soll. Wir sind zu dem Schluss gekommen, weiter anzugreifen“, wird der neue hauptamtliche AG-Vorstandsvorsitzende Daniel Sauer in einer Presseerklärung zitiert: "Entscheidend wird sein, ob es uns erneut gelingt, wieder die ganze Region zu mobilisieren.“ Starten soll das ambitionierte Projekt im Sommer 2016. Bis dahin will der Verein die bestehenden Sponsorenverträge vorzeitig bis zum Ende der Saison 2018/19 verlängern und eine damit einhergehende Planungssicherheit haben.

Neue Sponsoren – Neues Stadion

Darüber hinaus möchten die Unterfranken für das "3×2"-Vorhaben neue Großsponsoren ins rot-weiße Boot holen. Bislang hat der Verein mit der Onlinedruckerei "Flyeralarm" nur einen großen Geldgeber an seiner Seite. Um für besagte Großsponsoren attraktiv und wettbewerbsfähig zu sein, planen die Kickers eine umfangreiche Aufrüstung im VIP- und Hospitality-Bereich. Für diese Zwecke soll die Flyeralarm-Arena weiter ausgebaut und modernisiert werden, Logen sollen entstehen und darüber hinaus soll das vereinseigene Stadion zweitligatauglich gemacht werden. "Schon jetzt ist die Nachfrage nach VIP-Tickets und exklusiven Plätzen in der Flyeralarm Arena enorm. Leider können wir den vielen Anfragen aktuell nicht gerecht werden. Deshalb haben wir uns für einen Neubau in der Flyeralarm Arena entschieden, der uns neben dem Fußball weitere attraktive Nutzungen ermöglicht“, sagt Sauer.

Erfolgsprojekt "3×3 – In 3 Jahren in die 3. Liga“

Vor fast exakt zwei Jahren sorgten die Würzburger Kickers mit der Verkündung des „3×3“-Projekts bundesweit für viel Aufsehen. Damals wurde die Rückkehr in den Profifußball anvisiert. Mit Bernd Hollerbach bekam die Kampagne frühzeitig ihr Gesicht. Der ehemalige Bundesligaprofi kehrte in die Heimat zurück und sollte seinen Jugendverein zurück in den bezahlten Fußball führen. Das auf drei Jahre angelegte Projekt wurde im Eiltempo nach nur einem Jahr als erfolgreich beendet erklärt. Nach 37 Jahren kehrten die Rothosen zurück in den Profifußball und erfreuen sich einer rasanten Entwicklung. Sportlich ist der Verein in der 3. Liga angekommen. Erfolgscoach Hollerbach mahnt, trotz des neuen Projekts zur Vorsicht: "Es geht jetzt darum, so schnell wie möglich die nötigen Punkte zu sammeln, um die Klasse zu halten. Das wird kein Selbstläufer, dafür müssen wir noch hart arbeiten. Je schneller wir das schaffen, desto eher können wir die neue Aufgabe angehen.“

Viele offene Fragen

"In 3 Jahren in die 2. Liga“, mit diesem Motto gingen die Unterfranken am Dienstagabend an die Öffentlichkeit. In einer Pressekonferenz am Donnerstag wird der AG-Vorstandsvorsitzende Daniel Sauer weitere Details verkünden. Noch ist beispielsweise nicht näher bekannt, wie die Stadion-Frage zu interpretieren ist. Gerade die geringe Zuschauerkapazität der Flyeralarm-Arena (10.000 Plätze) genügt nicht den Mindestanforderungen der 2. Bundesliga (15.000). Noch nicht bekannt ist außerdem, ob der Vertrag mit Cheftrainer Bernd Hollerbach für die Dauer des Projekts verlängert wird. Es ist aber vorab schon davon auszugehen, dass der Verein viele Antworten parat haben wird. Am Dallenberg macht man bekanntermaßen seit Jahren keine halbe Sachen mehr. "Wir sind bereit und wollen dazu beitragen, dass Würzburg wieder Fußball-Geschichte schreibt“, so die nicht kleinlaute Ankündigung des Ex-Handballprofis Sauer.

   

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