Unter der Lupe! 5 Fragen an den 23. Spieltag
Der erste Spieltag nach der Winterpause lieferte bereits eine Menge Antworten: Besonders das Verfolgerfeld auf den oberen Rängen setzte sich nahezu geschlossen ein Stück vom Mittelfeld ab, denn der VfL Osnabrück, die SG Sonnenhof Großaspach und der 1. FC Magdeburg punkteten mit starken Leistungen. Einzig Dynamo Dresden patzte in Erfurt und ist daher nun zuhause gefordert, denn die Konkurrenz schläft nicht. Der kommende Gegner ist allerdings alles andere als angenehm. liga3-online.de stellt im Folgenden fünf Fragen an den 23. Spieltag.
Frage 1: Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass jedes Spiel stattfindet?
Die bange Angst vor einem neuerlichen Wintereinbruch ist vorläufig gebannt – bis auf Weiteres hat sich milde Luft etabliert, statt Dauerfrost kommen daher leichte Frühlingsgefühle auf. Das ist gut für den Rasen in vielen Stadien, der damit bald wieder aufgetaut sein dürfte. Da am Donnerstag und Freitag auch keine großen Regenmengen in Sicht sind, sollten alle Spiele planmäßig stattfinden können.
Problematisch ist jedoch der Wetterbericht für den Samstagnachmittag: Heftige Regenfälle gehen einher mit einem Sturmfeld, das große Teile Deutschlands bedeckt. Ungemütlich wird es somit für die Stadionbesucher in jedem Fall – eine Absage sollte allerdings eher nicht im Raum stehen. Wer aufgrund des Wetters das Spiel seiner Mannschaft lieber vor dem heimischen TV-Anschluss verfolgen möchte, dem sei gesagt: Acht von zehn Partien werden live übertragen. Hier findet ihr eine Auflistung der Live-Spiele.
Frage 2: Erholt sich Dynamo rasch von der ersten Auswärtsniederlage?
Das hatten sich die knapp 1.500 erfolgsverwöhnten Anhänger von Dynamo Dresden sicherlich anders vorgestellt: Bei Rot-Weiß Erfurt unterlag die Elf von Trainer Uwe Neuhaus mit 2:3 (1:1). Der Jahreseinstand ging damit ebenso wie im Jahr 2015 gründlich daneben, als Schwarz-Gelb bei Preußen Münster – ebenfalls nach einer Führung – noch als Verlierer vom Feld gehen musste. Damals wurde eine Negativserie eingeläutet, die die Sachsen tunlichst vermeiden sollten: Zehn Punkte Vorsprung sind in 16 Spielen noch lange kein Garant für den Aufstieg. Mit dem FSV Mainz 05 II wartet zudem eine sehr unangenehme Aufgabe, denn der Nachwuchs des Bundesligisten hat sich zur drittbesten Defensive der Liga gemausert. Schon das 1:1 im Hinspiel geriet zu einem harten Stück Arbeit gegen emsig arbeitende Mainzer – auf die leichte Schulter sollten die Dresdener ihren Gegner am Samstag nicht nehmen.
Frage 3: Wer entscheidet das Duell der Aufsteiger?
Wer glaubte, dass das Jahr 2015 für den 1. FC Magdeburg auf dem absoluten Stimmungshöhepunkt endete, der täuschte sich gewaltig: Die positiven Meldungen wollen an der Elbe schlichtweg nicht abreißen. Erst die Vertragsverlängerung von Christian Beck, dann der neuerliche Derbysieg über den Halleschen FC und jetzt auch noch die in Fankreisen ersehnte Verpflichtung Nico Hammanns. Der Magdeburger Traum, er möchte einfach nicht enden.
Doch die 3. Liga bietet auch graue Alltagskost, das dürfte der FCM am kommenden Samstag daheim gegen den SV Werder Bremen II am eigenen Leibe erfahren. Offiziell geht es zwar noch immer gegen den Klassenerhalt, doch von Tag zu Tag mehren sich die langsam aufkeimenden Hoffnungen, dass selbst die oberen Plätze noch anvisiert werden können. Ist der 1. FC Magdeburg reif für den Aufstiegskampf? Die Begegnung gegen den abstiegsbedrohten SV Werder dürfte weitere Aufschlüsse bringen.
Frage 4: Stellt sich Osnabrück in Rostock schlauer an als in der Vorsaison?
Es gibt viele Spiele, in denen man sich nach Abpfiff über verschenkte Punkte ärgern kann. Es gibt darüber hinaus auch Partien, in denen Zähler in letzter Sekunde noch verspielt werden. Und es gibt die denkwürdige Begegnung von Hansa Rostock und dem VfL Osnabrück zu Beginn des Jahres 2015: Scheinbar sicher lagen die Lila-Weißen unter der Führung des damaligen Übungsleiters Maik Walpurgis in der Nachspielzeit mit 2:0 in Front, ehe Mustafa Kucukovic einen Doppelpack schnürte und die Kogge zum umjubelten Ausgleich nach 94 Minuten schoss. Für beide Teams geht es dabei um wichtige Zähler: Hansa will die peinliche 1:5-Klatsche bei Fortuna Köln vergessen machen, die Niedersachsen wollen den Anschluss an die Spitzenplätze mit einem Auswärtserfolg weiter festigen.
Frage 5: Wer beendet seine Negativserie auf der Ostalb?
Selbst für Drittliga-Verhältnisse kurios wie selten ist das Aufeinandertreffen des VfR Aalen und der Stuttgarter Kickers – nicht oft haben sich zwei derart erfolglose Teams der jüngeren Vergangenheit gegenübergestanden. Die Gastgeber um Peter Vollmann bieten einen Sieg aus zwölf Begegnungen. Tomislav Stipic und seine Kickers bieten nach dem Last-Minute-Gegentreffer gegen Erzgebirge Aue nunmehr 14 Spiele ohne ein Erfolgserlebnis. Für einen dieser Vereine wird die Negativbilanz am Samstag wahrscheinlich ein Ende finden – beide benötigen die Punkte im Kampf gegen den Abstieg mittlerweile mehr oder weniger dringend. Der Favorit? Wohl eher die Aalener, die erst eine Heimniederlage hinnehmen mussten, in der Scholz-Arena dafür aber auch schon sechs Punkteteilungen sammelten. Es ist also ebenfalls gut möglich, dass beide Mannschaften weiter auf einen Sieg warten müssen.