Energie Cottbus startet tor- und einfallslos in die Rückrunde

Feuer und Flamme waren die Anhänger des FC Energie Cottbus anlässlich des 50. Vereinsjubiläums – einige dabei gar etwas übereifrig, sodass es wohl eine deftige Strafe seitens des DFB hageln wird. Im Heimspiel gegen Fortuna Köln sprang der Funke jedoch zu keiner Zeit auf den Rasen über – die Harmlosigkeit der Lausitzer war erschreckend. Da hilft auch die vermeintliche bemerkenswerte Serie von 14 Spielen ohne Niederlage nicht viel.

Rückfall in alte Zeiten

Es ist ein Problem, dass sich in gewisser Weise durch die gesamte Spielzeit zieht: 22 Tore in 22 Spielen – das ist schlichtweg zu wenig. In keinem einzigen Spiel durften die Anhänger des FC Energie mehr als zweimal jubeln. In den letzten Wochen vor der Winterpause schien sich die Bilanz allmählich zu verbessern, doch das Heimspiel gegen Fortuna Köln – eine der schwächsten Defensivreihen der Liga, wohlgemerkt – bot einzig einen Rückfall in alte Muster. Und es offenbarte, woran es dem FCE weiterhin hapert: Einem echten Stürmer, der sich Chancen auch selbst erarbeiten kann. Richard Sukuta-Pasu wäre ein Typ dafür, doch sein Potenzial bleibt bisher zu oft verborgen. Am Sonntagnachmittag war es daher irgendwie bezeichnend, dass mit Uwe Möhrle ein Innenverteidiger nach einem Standard die erste Möglichkeit verzeichnete, die diesen Namen auch verdient hat. Und da waren auch schon über 30 Minuten gespielt.

Müde Drittliga-Alltagskost

Es gab keine lauten Pfiffe, gleichwohl war die Enttäuschung der über 12.500 Zuschauer – mit Abstand die Rekordkulisse der laufenden Saison – an allen Ecken und Enden zu spüren. Der Zug nach oben ist längst abgefahren, und so richtig kann sich Energie Cottbus auch nicht aus dem trüben, tristen hinteren Mittelfeld befreien, die Abstiegsränge immer in Reichweite. Das ist keine schöne Saison. Das ist keine Spielzeit, an die man sich an der Spree gerne zurückerinnern wird. Es ist müde Drittliga-Haushaltskost, allmählich nur noch schwer genießbar. Denn Fortuna Köln, die Nummer 2 in der Rheinmetropole Köln, sie hätte den Sieg eher verdient gehabt als der FCE. Das ist zwei Jahre, nachdem man noch den 1. FC Köln im eigenen Wohnzimmer an den Rand einer Niederlage gebracht hatte, ein bitterer Rückschritt.

Neuzugänge helfen (noch) nicht

Stichwort Neuzugänge: Außenverteidiger Valentin Cretu wirkte im ersten Einsatz von Beginn an zumeist unbeholfen und unsicher. Die Hoffnung im Sturm heißt Sergi Arimany, der nach seiner Einwechslung aber einzig ein völlig überhastetes Schüsschen abgab. Andrei Lungu kam erst drei Minuten vor dem Spielende in die Partie und ist daher kaum zu bewerten. Der Einzige, der ansonsten versuchte, Torgefahr zu kreieren, war Sven Michel – und das, auch wieder bezeichnend, allein durch Distanzschüsse. Wirklich gefährlich wurde das nicht: Die tapfer unterstützenden Fans sollten das einzige Highlight an diesem Tage bleiben. Schon am Freitag wartet der VfL Osnabrück, eine äußerst schwere Auswärtsaufgabe. Es benötigt besonders in der Offensive eine ganz neue Herangehensweise, um die zuletzt defensivstarken Lila-Weißen aus der Reserve locken zu können.

   

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