Einspruch! 1. FC Magdeburg will DFB-Urteil nicht akzeptieren
Der 1. FC Magdeburg will das am Dienstag verhängte Rekord-Urteil des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) "in der jetzigen Form (…) nicht akzeptieren", sagte FCM-Sportchef Mario Kallnik der "Volksstimme". Daher wird der Club am Mittwoch fristgerecht Einspruch einlegen. Offen ist noch, ob es direkt zu einer Verhandlung vor dem DFB-Sportgericht in Frankfurt kommt.
Pyrotechnik, Leuchtraketen und Innenraum-Sturm
40.000 Euro Geldstrafe sowie ein Zuschauer-Teilausschluss auf Bewährung: Dies ist das Urteil, das der DFB am Dienstag gegen den Aufsteiger verhängte. Auslöser war das unsportliche Verhalten der eigenen Fans in mehreren Fällen: Bei den Heimspielen gegen Wiesbaden und Mainz zündeten einige Anhänger Pyrotechnik und provozierten gegen Wehen somit eine sechsminütige Spielunterbrechung. Beim Spiel in Dresden feuerten Chaoten Leuchtraketen in Dresdner-Blöcke, wodurch ein Fan leicht verletzt worden ist. In Großaspach leisteten sich vermeintliche Fans am 21. November gleich mehrere Fehltritte: Neben dem Überrennen der Einlasskontrollen sowie dem Werfen von Gegenständen wurde vor allem der Innenraum-Sturm sowie das Attackieren von Ordnern in Schlussphase sanktioniert. Allein für diese Vorfälle wurden 20.000 Euro fällig.
Verhandlung vor dem DFB-Sportgericht möglich
Auch wenn die Strafen laut Kallnik an sich nachvollziehbar seien, gebe es noch Klärungsbedarf: "Es kann nicht sein, dass wir auch für Dinge außerhalb des Stadions verantwortlich gemacht werden sollen. Dafür ist der FCM nicht zuständig", spielt der 41-Jährige auf einen Teil der Vorfälle in Großaspach an. Um dem DFB seine Sicht der Dinge mitteilen zu können, hat Vize-Präsident und Rechtsexperte Hagen Hoffmann laut der "Volksstimme" einen Einspruch formuliert, der am Mittwoch beim DFB eingehen soll. Dann entscheide der Verband, ob eine einfache Stellungnahme reiche oder ob es direkt zu einer mündlichen Verhandlung vor dem DFB-Sportgericht in Frankfurt komme.
Magdeburg ist angezählt
Ob Chancen auf eine Minderung des Strafmaßes gegeben sind, ist fraglich. Dass der DFB von seinem Urteil kaum abweichen dürfte, weiß man auch in Magdeburg. Denn durch den auf Bewährung verhängten Zuschauer-Teilausschluss ist der FCM nun angezählt worden und darf sich in den kommenden zehn Monaten keinen "schwerwiegenden Wiederholungsfall" leisten. Kommt es doch dazu, muss Club ein Heimspiel ohne seine Stimmungstribüne auskommen und darf sich zudem einer weiteren, horrenden Geldstrafe sicher sein. Dann hilft auch kein Einspruch mehr.