Energie Cottbus: Serie gerissen, Krise verschärft

Bis zuletzt konnte Energie Cottbus die mangelnde sportliche Weiterentwicklung immerhin noch durch eine imposante Serie von 13 Spielen ohne Niederlage kaschieren. Doch nach dem 1:2 (1:1) gegen den bis dato Tabellenletzten Stuttgarter Kickers wird an der Spree wieder vieles infrage gestellt werden müssen. Eine schwache Zuschauerzahl rundete den enttäuschenden Samstagnachmittag aus Cottbusser Sicht negativ ab.

Führung verspielt – wieder einmal

Was wäre an diesem Spieltag für den FC Energie möglich gewesen! Mit einem Sieg hätten die Stuttgarter Kickers weit distanziert werden können, der Sprung ins Mittelfeld der Tabelle winkte ebenso. Aber was folgte, enttäuschte die Fans des FCE – wieder einmal wurde eine Führung verspielt, am Ende stand überhaupt kein Punkt mehr zu Buche. Richard Sukuta-Pasu hatte die Rot-Weißen noch mit einer schönen Einzelaktion in Führung gebracht (34.), doch diese Führung schien nur den Gästen in die Karten zu spielen: Zwei Zeigerumdrehungen später stieg nämlich Christopher Schorch derart ungeschickt im eigenen Strafraum ein, dass Schiedsrichter Johannes Huber gar keine andere Wahl hatte, als den Blauen einen Elfmeter zuzusprechen. Fabian Baumgärtel ließ sich diese Möglichkeit nicht entgehen (37.). 15 Minuten nach der Pause wendete die Elf von Tomislav Stipic das Geschehen gar komplett, als Innenverteidiger Marc Stein eine Flanke ins lange Eck köpfte (59.).

Nur noch 5.200 Zuschauer

Ein herber Schlag für Energie Cottbus – aber unverdient war das Ganze nicht. Die Stuttgarter Kickers hätten nur Minuten danach den kollektiven Schock bei der Mannschaft von Übungsleiter Vasile Miriuta ausnutzen können, während den Gastgebern im Stadion der Freundschaft aus dem Spiel heraus erschreckend wenig einfiel. Joni Kauko pfefferte einen Freistoß an die Latte (84.) – das war es. Mehr war da nicht. Verständlich, dass die Energie-Fans nach Abpfiff mit vielen Pfiffen reagierten. Überhaupt waren nur noch gut 5.200 Anwesende verzeichnet worden. Das war nicht einmal die Hälfte der 12.000 Zuseher, die noch dem Jubiläums-0:0 gegen Fortuna Köln beigewohnt hatten. Und die, die da waren, äußerten sich auch nach Abpfiff teils deutlich: "Kein Einsatz, keine Ideen, kein Mut“, beklagen die Anhänger in den sozialen Medien.

Miriuta: "Wir sind mitten im Abstiegskampf“

Auch Energie-Legende Vasile Miriuta bleibt nicht unangetastet. Die Kritik am Rumänen wächst von Spiel zu Spiel – ein wirkliches Konzept ist zuletzt nicht erkennbar gewesen. Über allem steht ein über weite Strecken unansehnlicher Fußball, den die Fans des FCE durch ihr Fehlen bei den Heimspielen deutlich quittieren. Auch tabellarisch sind die Auswirkungen enorm: Plötzlich befindet sich Energie Cottbus punktgleich mit Rot-Weiß Erfurt, nur noch einen Punkt vor Hansa Rostock und zwei vor den Stuttgarter Kickers. Ligarivalen, denen man in dieser Spielzeit gerne frühzeitig aus dem Weg gegangen wäre. Miriuta selbst äußerte sich: "Wir sind mitten im Abstiegskampf, gemeinsam mit sechs, sieben anderen Mannschaften. Vielleicht müssen wir bis zum allerletzten Spieltag kämpfen, um in der Liga zu bleiben.“ Schon in der nächsten Woche muss Energie Cottbus das gegen den VfR Aalen umsetzen. Wieder ist es ein Sechs-Punkte-Spiel – und verlieren die Lausitzer erneut, droht das Abrutschen auf einen Abstiegsplatz.

   

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