VfL kürt sich durch Menga zum Gewinner des Spieltags

Ein emotionaler 1:0 (0:0)-Last-Minute-Sieg im Nordduell bei Holstein Kiel hat den VfL Osnabrück in der Tabelle ein sattes Stück nach vorne gebracht. Da im unmittelbaren Umkreis keine andere Mannschaft siegen konnte, ist die Elf von Joe Enochs nach einem schmeichelhaften Erfolg wieder mitten drin im Aufstiegskampf. Der Held des Samstages: Addy-Waku Menga.

Ein Spieltag wie zum Einrahmen war das für die Lila-Weißen aus Osnabrück: Großaspach, Aue, Magdeburg, Münster – keiner dieser Vereine konnte einen Sieg einfahren. Der VfL schon – und was für einen: In buchstäblich letzter Sekunde bugsierte Addy-Waku Menga den Ball mithilfe des linken Innenpfostens in das Kieler Gehäuse. Ein einziger kolossaler Jubel war die Folge, und am meisten freute es den Kongolesen selbst: Noch in der vergangenen Spielzeit waren er und Stanislav Iljutcenko das kongeniale und gefürchtete Sturmdo an der Bremer Brücke, er kam auf insgesamt 22 Scorerpunkte. Aber in 2015/2016, da blieb er ohne eine einzige Torbeteiligung, verlor zudem seinen Platz in der Stammelf. Bis zum Samstagnachmittag – pünktlich zum Geburtstag seines nun sechsjährigen Sohnes. Wohl kaum jemand hätte ihm diesen ersehnten Treffer nicht gegönnt.

Schwäbe erwischt wieder einmal guten Tag

90 Minuten hatten sich die beiden hochveranlagten Teams auf schwer zu bespielendem Rasen dabei alles abverlangt – Holstein Kiel stellte die erwartet harte Nuss dar, erspielte sich mehrere hochkarätige Möglichkeiten. Doch was kümmert es den VfL Osnabrück, solange dieser Marvin Schwäbe auf der Torlinie in seinen Reihen weiß? Nicht sonderlich viel. Denn Schwäbe erwischte wieder einmal einen bärenstarken Tag, parierte gegen Fabian Schnellhardt, Finn Wirlmann und Steven Lewerenz noch vor dem Seitenwechsel. "Er hat uns da mehrmals gerettet“, lobte Innenverteidiger David Pisot in der "Neuen Osnabrücker Zeitung." Glück hatte der VfL allerdings, als Schiedsrichter Justus Zorn kurz vor der Pause erst einen Elfmeter für Kiel übersah und im direkten Anschluss ein reguläres Tor die Anerkennung verwehrte. In den zweiten 45 Minuten fanden die Osnabrücker besser in die Begegnung, ohne sich ein großes optisches Übergewicht zu erspielen. Schlussendlich reichte eine goldene Aktion, um die drei Punkte vor 5039 Zuschauern unter Dach und Fach zu bringen und in der Tabelle auf den vierten Rang vorzurücken – nur noch einen Zähler vom Relegationsrang entfernt.

Pisot: "Hätten uns über ein Remis nicht beschweren dürfen“

"Wir hätten uns über noch ein 0:0 nicht beschweren dürfen“, musste Pisot nach Abpfiff ehrlich zugeben. Es wäre im dritten Spiel in Serie das dritte torlose Duell gewesen – nicht aber mit Menga. Unter dem Strich steht nun lediglich ein kassiertes Gegentor in vier Spielen nach der Winterpause: Die Festung VfL Osnabrück ist wiederbelebt. Eine gute Basis, um am kommenden Samstag den 1. FC Magdeburg zum Verfolgerduell zu begrüßen – und sich mit einem Heimsieg gegen zuletzt etwas schwächelnde Magdeburger möglicherweise weiter im Kampf um den Aufstieg zu etablieren. Etwaige Sorgen um den Klassenerhalt, die es zu Beginn der Spielzeit durchaus noch gegeben hatte, sind nach dem Knacken der 40-Punkte-Marke jedenfalls kein Thema mehr.

 

   

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