Köhler im Interview: "Verspüre den Willen der Mannschaft“

Im Interview mit liga3-online.de spricht CFC-Trainer Sven Köhler über sein Comeback auf der Trainerbank, gibt einen Einblick in taktische Überlegungen und verrät, wie der Klassenerhalt gelingen soll.

[box type="info"]Hintergrund: Sven Köhler trat am 2. März die Nachfolge von Karsten Heine an. Zuvor saß der 50-Jährige insgesamt acht Jahre beim Halleschen FC auf der Bank. [/box]

liga3-online.de: Herr Köhler, Sie sind quasi ein Chemnitzer Fußball-Urgestein, haben für den FC Karl-Marx-Stadt und den Chemnitzer FC als Spieler 370 Pflichtspiele absolviert. Nun folgt an alter Wirkungsstätte das Comeback auf der Trainerbank. Hat sich seit ihrem Weggang im Juli 2002 viel verändert oder konnten sie sich schnell wieder im Verein einleben?

Sven Köhler: Das Stadion hat sich durch den Neubau stark verändert. Die Gegebenheiten in der Geschäftsstelle und die Trainingsplätze im Sportforum sind hingegen noch fast so wie damals erhalten. Auch viele Verantwortungsträger sind noch die gleichen geblieben, sodass mir die Eingewöhnung ziemlich leicht gefallen ist.

Welchen Eindruck haben Sie nach den ersten Trainingseinheiten und dem Auswärtsspiel beim VfB Stuttgart II von ihrer neuen Mannschaft gewinnen können?

Die Spieler sind willig, dass spürt man auf und neben dem Platz. Natürlich merkt man aber eine gewisse Verunsicherung, da zuletzt die Erfolge ausblieben. Deshalb ist es wichtig, dass die Mannschaft schnell wieder positive Erlebnisse feiern kann.

Inwiefern haben Sie versucht, ihrer Mannschaft vor dem ersten Spiel unter ihrer Regie wieder Selbstvertrauen einzuimpfen?

Zunächst wollte ich alle Spieler kennenlernen, weshalb ich viel Zeit für individuelle oder aber auch Gruppengespräche genutzt habe. Die Anspannung ist ja nicht nur im Umfeld vorhanden, sondern auch bei den Spielern. Jeder weiß, dass nur noch zehn Spieltage bleiben (Chemnitz hat noch ein Nachholspiel, Anm. d. Red.) und es noch sehr eng werden kann. Allerdings verspüre ich, dass die Mannschaft den Willen hat die Situation so schnell wie möglich zu klären und aus der Abstiegszone rauszukommen.

Dafür bedarf es einer regelrechten Trendwende. Bei aktuell 31 Punkten müssten sie die Hälfte der noch ausstehenden Partien gewinnen, um auf die 45-Punkte-Marke zu kommen. Unentschieden wie gegen Stuttgart II helfen da kaum weiter!

Sicherlich müssen wir endlich auch mal eine Führung über die Runden bringen. In dieser Saison wurden zu oft Punkte nach eigener Führung liegen gelassen. Dies müssen wir ändern, doch dafür bedarf es unheimlich viel Detailarbeit.

Inwiefern?

Wichtig ist eine stabile Defensivarbeit. Das war zuletzt nicht immer der Fall. Wenn wir defensiv sicher stehen, ist das eine gute Grundlage, um aktiv nach vorne spielen zu können. Mannschaften wie Aue oder Würzburg machen dies eindrucksvoll vor.

Ausgerechnet die Würzburger Kickers sind der nächste Gegner. Mit 19 Gegentoren stellt der Aufsteiger die zweitbeste Defensive der Liga. Wie wollen sie dieses Abwehrbollwerk knacken?

Indem uns der Spagat zwischen sicherer Defenisve und effektiver Offensive gelingt. Aktiver Fußball in der Offensive, aber den Rückraum im Auge behalten sind dafür wichtige Voraussetzungen. Außerdem hoffe ich auf den Rückhalt durch die Fans. Wenn sie sehen, dass die Mannschaft brennt, werden sie uns über die gesamte Spielzeit ihre volle Unterstützung geben.

Stellen Sie sich darauf ein, dass der Kampf gegen den Abstieg bis zum letzten Spieltag geführt werden muss oder sind sie zuversichtlich, schon vorher Fakten zu schaffen?

Wir werden den Klassenerhalt schaffen, da bin ich mir sicher. Ob wir dazu bis zum letzten Spieltag brauchen, liegt nicht nur an uns selbst. Wir sind auf jeden Fall darauf vorbereitet, auch bis zum Schluss zu gehen.

 

 

   

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