Chemnitzer FC: Talfahrt geht auch unter Sven Köhler weiter
Wieder kein Sieg für den Chemnitzer FC, dafür aber für die direkte Konkurrenz. Der 30. Spieltag lief komplett gegen den CFC. Ihr Heimspiel gegen die Würzburger Kickers verloren die Himmelblauen 0:1 (0:1). Da außer Wehen Wiesbaden alle Kellerkinder punkteten, ist die Köhler-Elf bereits zwei Punkte hinter einem Nichtabstiegsplatz. Doch das ist momentan nicht das einzige Problem!
Schlechte Vorzeichen
„Gut trainiert haben wir ja.“ So sah es Stürmer Daniel Frahn nach der Heimniederlage gegen Liganeuling Würzburger Kickers. Sein Trainer, Sven Köhler, hingegen wollte sich nicht auf eine Debatte um die momentane Ligaplatzierung einlassen. Lieber jetzt auf einem Abstiegsplatz, als am Saisonende, so seine Devise. Insofern alarmiert der 18. Tabellenplatz vorerst nur diejenigen, die den Blick auf die Tabelle nicht scheuen und sich damit auch der sportlichen Realität nicht verweigern. Während Holstein Kiel, Rot-Weiß Erfurt, Hansa Rostock, Energie Cottbus, die Stuttgarter Kickers und selbst Schlusslicht VfB Stuttgart II am Wochenende allesamt dreifach punkten konnten, wartet der CFC noch immer auf den ersten Dreier im neuen Jahr. Nur zwei Punkte aus den letzten fünf Partien ist die zweitschlechteste Bilanz aller Drittligisten. Nur Wehen Wiesbaden hat aus den letzten fünf Spielen gar keinen Punkt geholt und ist somit noch schlechter als die Sachsen. Im Heimspiel gegen Würzburg wurde allerdings nicht wirklich ersichtlich, wie die Himmelblauen ihre Grusel-Bilanz zügig verbessern wollen. Chancen blieben fast vollkommen aus und der Gegner wurde förmlich zum Toreschießen eingeladen. Matti Steinmann vertendelte im Vorwärtsgang den Ball, Rico Benatelli nahm das Geschenk dankend an und staunte anschließend sicherlich nicht schlecht, als ihm die Defensive die Gasse aufmachte und beim 0:1 förmlich Spalier stand (28.). Ein Aufbäumen blieb aus und zu allem Überfluss sah Philip Türpitz auch noch Gelb-Rot (62.). Einfach ein Nachmittag zum vergessen, möchte man meinen.
Alles beim Alten
Die sportliche Tristesse ist auch unter Sven Köhler nicht gewichen. Das Spiel bleibt pomadig, einfallslos und harmlos. Hinzu kommt die Disziplinlosigkeit auf dem Platz, die sich bisher durch die komplette Saison zieht. Mit vier Roten und seit Samsatg auch einer Gelb-Roten Karte hat der CFC eindeutig zu viele Platzverweise gesammelt. Diesmal ist es Philip Türpitz gewesen, der seine Mannschaft durch eine unnötige Ampelkarte schwächte. Der wichtige Außenbahnspieler wird damit im Kellerduell bei Rot-Weiß Erfurt fehlen. Das Spiel in der thüringischen Landeshauptstadt könnte zum Schlüsselspiel werden. Gelingt der erste Sieg im neuen Jahr und damit zugleich der erste Auswärtssieg seit August letzten Jahres, würden die Chemnitzer bis auf einen Punkt zu Erfurt aufschließen. Andernfalls dürfte der Katzenjammer nur noch größer werden. Da sich Energie Cottbus und Wehen Wiesbaden in der kommenden Woche im direkten Vergleich gegenüberstehen, würde ein Misserfolg des CFC dazuführen, dass bei Sieg Cottbus ein weiterer Konkurrent enteilt oder bei Sieg Wiesbaden die Himmelblauen auf den vorletzten Platz rutschen würden. Es bleibt den angeknockten Chemnitzern nur zu wünschen, dass Sven Köhler nach dem nächsten Spiel ein anderes Fazit ziehen kann, als er es heute tun musste. "Wir gehen als Verlierer vom Platz, weil wir mehr Fehler gemacht haben als Würzburg“, so Köhler.