Trotz Dämpfer in Cottbus: FCM-Traum vom Aufstieg lebt
Nach dem Erreichen der 45-Punkte-Schallmauer kann der 1. FC Magdeburg dem Saisonende gelassen entgegensehen. Rufen die Blau-Weißen aber nicht 100 Prozent ihres Leistungsvermögens ab, wird das in der 3. Liga weiterhin schnell bestraft, diesen kleinen Denkzettel erhielten Jens Härtel und Co. am Samstagnachmittag beim Gastspiel in Cottbus, wo der heimische FC Energie mit 2:0 (2:0) die Oberhand behielt.
Chance auf machbare Punkte vertan
Ganz einig sind sich Spieler und Anhänger noch nicht, ob denn nun der Aufstiegskampf nochmals offen in den Mund genommen werden soll oder nicht. Marius Sowislo sprach davon, nun noch einmal auf diese einmalige Möglichkeit für ihn hinarbeiten zu wollen. In der Lausitz wurde am Samstag eine Chance auf sicherlich machbare Punkte vertan. Nicht zum ersten Mal in dieser Spielzeit verschlief der 1. FC Magdeburg nämlich den Start in die Begegnung, schon nach 15 Sekunden hätte Sven Michel auf Seiten der Gastgeber die Führung erzielen müssen. Besser machte es der Linksaußen von Energie Cottbus nach acht Spielminuten – ein Treffer, von dem sich der FCM kaum richtig erholte. Hätte David Kinsombi gegen Richard Sukuta-Pasu nicht entschlossen eingegriffen (15.), wäre das Spiel wohl noch früher entschieden gewesen. So dauerte es bis zur 45. Minute, als Joni Kauko nach einer Ecke zu frei zum Kopfball kam und das Leder im linken Toreck unterbrachte.
Strittige Entscheidung um vermeintliches Löhmannsröben-Tor
Zwei richtig gute Gelegenheiten besaß der FCM im Spielverlauf, und diese binnen weniger Sekunden: Erst köpfte Christian Beck vollkommen frei zu zentral, sodass Daniel Lück im Cottbusser Tor aus kurzer Distanz noch reagieren konnte (34.). Kurz darauf jubelten die Magdeburger sogar, als Jan Löhmannsröben den Ball vermeintlich hinter die Torlinie beförderte: Das Gespann der Unparteiischen entschied jedoch, dass Lück das Spielgerät noch vor dem Überschreiten der Grenze klärte (35.). Selbst nach vielen Wiederholungen eine Szene, die nicht zweifelsfrei aufgeklärt werden kann. "Ich habe gesehen, dass der Torhüter schon hinter der Linie stand, meiner Meinung nach war der drin“, so Löhmannsröben nach Abpfiff, „aber ich kann mich auch irren.“ Egal ob Fehlentscheidung oder nicht, dennoch seien alle Akteure auf dem Platz nur Menschen, daher müsse man Fehler auch akzeptieren – eine lobenswerte Einstellung des 24-Jährigen, der sich ebenso wie seine Kollegen auch an die eigene Nase fassen musste.
Härtel: "Uns fehlte der schnelle Anschlusstreffer“
Ähnlich analysierte auch Trainer Härtel nach Abpfiff: "Es hat die Mannschaft gewonnen, die nach Anpfiff einfach wacher war. Mit einem 0:2 zur Pause wird es natürlich schwierig, und machst du in der Phase kurz nach dem Seitenwechsel nicht den Anschlusstreffer, dann wird es in der 3. Liga stets ziemlich schwer.“ Besonders ob der Ergebnisse auf den anderen Plätzen – kein Team aus den Top 5 der Liga hatte einen Sieg einfahren können – machen die Niederlage noch ärgerlicher: Eine derart große Möglichkeit, den Anschluss zum dritten und sogar zweiten Tabellenplatz schaffen zu können, bietet sich nur selten. Als gute Nachricht verbleibt: Dem heimstarken 1. FC Magdeburg steht ein Doppelpack im eigenen Stadion bevor. Gegen Holstein Kiel und im direkten Duell mit Erzgebirge Aue können die Träume vom Durchmarsch wieder wachsen – und selbst wenn dies nicht gelingt, muss sich an der Elbe niemand dafür schämen.