Pascal Testroet: Der personifizierte Aufstieg
Er ist einer er absoluten Leistungsträger der SG Dynamo Dresden und auch einer der Topspieler der gesamten Liga – die Rede ist von Pascal Testroet. Der 25 Jahre alte Stürmer kam vor der Saison von Arminia Bielefeld nach Elbflorenz und avanciert dort – erneut – zum möglichen Aufstiegsgaranten. liga3-online.de hat sich den Weg des gebürtigen Bocholters einmal genauer angesehen und weist nach: Testroet ist quasi der personifizierte Aufstieg. In den letzten vier Jahren stieg er zweimal in die 2. Bundesliga auf und war beide Male mehr als entscheidend daran beteiligt.
Vom Edeljoker zum Aufstiegshelden
Im Sommer 2012 wechselte Testroet von den Offenbacher Kickers zum DSC Arminia Bielefeld. Dort wurde ihm mit Fabian Klos einer der besten Stürmer der Liga vor die Nase gesetzt. Im System der Ostwestfalen war kein Platz für eine zweite echte Spitze, sodass Testroet einen Großteil seiner Zeit auf der Bank verbrachte. Und dennoch erwies sich die Neuverpflichtung als eminent wichtig. Mit zehn Scorerpunkten war Testroet bei den Arminen immer zur Stelle, wenn Fabian Klos seine Unterstützung brauchte oder ausfiel. Zudem war er gegen Saarbrücken, Halle und Stuttgart der Garant für zehn Punkte aus vier Spielen. Im entscheidenden Aufstiegs-Derby gegen den VfL Osnabrück war es dann seine Flanke, die Sebastian Hille zum 1:0-Sieg verwandelte. Es blieb dabei, der DSC stieg auf und Testroet wurde zum Helden. Und dennoch führte sein Weg ihn nur allzu kurz in die 2. Bundesliga, da er zum VfL Osnabrück verliehen wurde, um dort mehr Spielpraxis zu bekommen.
Sei eigenes Denkmal gebaut
Bei den Niedersachsen reichte es zwar nicht zum Aufstieg, doch mit neun Treffern und einem Assist bewies "Paco" erneut seinen Wert in der 3. Liga. Durch den Abstieg seines eigentlichen Arbeitgebers kehrte er nach Ostwestfalen zurück, um den direkten Wiederaufstieg mit der Arminia in Angriff zu nehmen. Dort folgte wohl seine schwierigste Zeit der 3. Liga. Er erhielt noch weniger Einsatzzeiten als noch in seinem ersten Jahr beim DSC und Trainer Norbert Meier gab ihm wenige Chancen sich zu zeigen. Doch Testroet war da, wenn er gebraucht wurde. Gemessen an seinen Einsatzzeiten war er in jedem (!) Spiel im Schnitt an einem Tor beteiligt. Sieben Scorerpunkte bei nicht einmal 420 Minuten Einsatzzeit. Zusätzlich zur unglücklichen Lage im Sturm der Bielefelder, stoppte Testroet erst eine Verletzung am Meniskus und dann noch eine strittige Sperre nach einem Platzverweis in der Oberliga Westfalen. Doch auch trotz seines bereits feststehenden Abgangs nach Dresden wollte der ehemalige U-Nationalspieler sich nicht hängen lassen. Nach dem Nackenschlag seines Teams im Aufstiegsspiel gegen Jahn Regensburg, riss Testroet seine Teamkollegen noch einmal mit und erzielte kurz vor Schluss das entscheidende Tor zum Aufstieg. Nach all den Schwierigkeiten setzte er sich damit in Bielefeld endgültig ein eigenes Denkmal.
Feste Säule in Dresden
Bei Dynamo Dresden erhielt er dann von Beginn an das Vertrauen im Sturm und zahlte dies in beeindruckender Form zurück. Nach 27 Spielen stehen 16 Tore und zwei Assists auf seinem Konto. Damit hält er beinahe seinen Schnitt von einer Torbeteiligung pro Spiel, gemessen an seiner Einsatzzeit. Nach aktuellem Stand werden sich die Sachsen auch nicht mehr von einem Aufstiegsplatz verdrängen lassen. Zu groß ist die Qualität im Kader und zu groß ist auch der Vorsprung auf die Verfolger. Am Ende wird es für Pascal Testroet vermutlich der dritte Aufstieg in die 2. Bundesliga in den letzten vier Jahren werden und diesmal ist er nicht nur am entscheidenden Aufstiegstor beteiligt, sondern könnte auch noch Torschützenkönig werden.
Testroet im Interview:
“Es lohnt sich, über eigene Grenzen zu gehen”