Blutleere Vorstellung: HFC im Abstiegskampf angekommen

Der Hallesche FC hat beim SV Werder Bremen II eine 0:2-Auswärtspleite einstecken müssen und ist damit im Abstiegskampf angekommen. Den Hallensern fehlte im Offensivspiel die nötige Effizienz, welche wiederum die Bremer besaßen – die wenigen HFC-Fehler wurden konsequent ausgenutzt.

Fünf Spiele in Folge war der Hallesche FC zuletzt in der Dritten Liga sieglos – diese Serie sollte auch gegen den SV Werder Bremen II nicht enden. Nach der 0:2-Auswärtsniederlage trennen den HFC nur noch vier Zähler von einem Abstiegsrang. Noch im Hinspiel hatten die Hallenser gegen die Werder-Bubis groß aufgespielt und die U23 mit 6:2 vom Platz gefegt. Von einem Offensivfeuerwerk war am Samstag allerdings nichts zu sehen.

Halle lieferte eine blutleere Vorstellung

Über weite Teile des Spieles lieferte der HFC eine blutleere Vorstellung ab. Laut Kapitän Tim Kruse war das Spiel „kein Leckerbissen“, der Ball sei zu viel in der Luft unterwegs gewesen. Vom Kombinationsspiel, das die Hallenser in ihren besten Saisonspielen ausgezeichnet hat, war wenig zu sehen – insbesondere im Zusammenspiel der Aktivposten der Hinrunde, Sören Bertram und Osayamen Osawe, hakt es momentan. Ein Schuss aus 20 Metern von Dorian Diring in der 28. Minute stellte noch die beste Chance des ersten Durchgangs dar, in Halbzeit Zwei hatte Tim Kruse noch zwei gute Kopfballchancen – viel mehr kam jedoch nicht zustande.

"Ein Gegentor wie in der A-Jugend“

In der Schlussphase des Spiels war der HFC aktiver und entwickelte etwas mehr Zug zum Tor, zu diesem Zeitpunkt stand es allerdings bereits 2:0 für Werder. Nachdem ein umstrittener Elfmeter in der 29. Minute zum 1:0 geführt hatte, ließen sich die Hallenser in der zweiten Halbzeit auskontern, als Yildirim in der 60. den zweiten Treffer verwandelte. „Das war ein Gegentor wie in der A-Jugend“, monierte Sören Bertram nach dem Spiel. „Wenn man solche Gegentreffer bekommt, steht man hinten drin.“ Dabei lässt sich jedoch nicht einmal sagen, dass die HFC-Defensive an diesem Tag allzu wacklig agierte. Es waren wenige Patzer, diese aber in entscheidenden Momenten, was von den Werderanern kaltblütig ausgenutzt wurde. Diese Effizienz ließ Halle in diesem Spiel vermissen.

Team hat den Abstiegskampf noch nicht angenommen

Nach dem Spiel ärgerten sich die Hallenser Fans am meisten darüber, dass die Spieler scheinbar noch nicht begriffen haben, dass die bedrohliche Linie vor den Abstiegsrängen näher gerückt ist als das gefühlt für lange Zeit der Fall war. „Uns hat die Durchschlagskraft gefehlt“, stellte Co-Trainer Benjamin Duray, der den krankheitsbedingt fehlten Stefan Böger vertrat, nach dem Spiel fest. Mindestens ebenso wichtig wie die Durchschlagskraft wird in den kommenden Spielen aber auch die Kampfkraft sein. Die ging den HFC-Spielern zu weiten Teilen ab. In fünf der verbleibenden sechs Spiele tritt der HFC gegen direkte Konkurrenten aus dem weiten Feld der Abstiegskandidaten an. Diese Begegnungen werden über die Mentalität entschieden – und an dieser Stelle zeigte der HFC gegen Werder großen Aufarbeitungsbedarf.

   

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