Ab 14 Uhr im Ticker: Dreikampf um Platz 3 – SGD vor 28.000
Am vergangenen Wochenende wurde die erste Entscheidung in der 3. Liga gefällt – Dynamo Dresden darf sich in der kommenden Spielzeit eine Etage höher versuchen. Weitere Aufstiegs- oder Abstiegsfragen können in jedem Fall nicht endgültig am kommenden Spieltag geklärt werden. Unsere Vorschau auf den 35. Spieltag.
Die Anspannung muss aber nicht nur bei den chronischen Kellerkindern wie Energie Cottbus oder dem SV Wehen Wiesbaden hoch bleiben. Wer formschwach bleibt, muss noch einmal zittern – diese Logik scheint sich auch in diesem Jahr wieder zu bewähren. Nun trifft es besonders den FSV Mainz 05 II sowie den VfR Aalen, die mit fünf beziehungsweise vier Punkten Vorsprung noch lange nicht durchatmen können. Die Mainzer sehen sich gar einem direkten Duell mit den ebenfalls unten platzierten Stuttgarter Kickers entgegen. Hochspannung ist wieder einmal vorprogrammiert.
Frage 1: Befreit sich Energie Cottbus aus den Turbulenzen?
Energie Cottbus ist mitunter ein Dauergast in der Fünf Fragen-Rubrik geworfen – dafür ist jedoch der Verein höchst selbst verantwortlich, denn er wirft mehr Fragezeichen auf, als in dieser Kategorie im ganzen Saisonverlauf vorgefunden werden können. Von Woche zu Woche wird das für Fans und Verantwortliche kaum für die mögliche gehaltene Szenario des Regionalliga-Abstieges wahrscheinlicher. Und schaute man bei der 0:5-Pleite gegen Großaspach in das Gesicht von Präsident Wolfgang Neubert, so musste man feststellen: Es schaute arg nach Resignation aus.
Aufgeben darf Energie Cottbus allerdings nicht, denn trotz der abstiegsreifen Leistungen ist das rettende Ufer nur zwei Zähler entfernt und das ist bei vier ausstehenden Spielen und zwölf zu vergebenden Punkten nun einmal noch sehr realistisch. Jetzt steht das Duell zwischen dem Tabellenletzten VfB Stuttgart II und den Lausitzern an – unangenehmer kann eine Aufgabe eigentlich nicht sein. Vielleicht die richtige Gelegenheit, um die Wende im Schlussspurt einzuleiten. Vielleicht aber auch nur ein weiterer Teil der Cottbusser Abschiedstournee.
Frage 2: Kann Großaspach seine Heimkrise gegen Holstein Kiel beenden?
Mitten im Aufstiegskampf befindet sich die SG Sonnenhof Großaspach – eine merkwürdige Situation für den Verein, bei dem ein nicht unerheblicher personeller Aderlass im Sommer erwartet wird. Tobias Rühles Wechsel steht bereits fest, Michele Rizzi zieht es wohl wie Rühle zu Preußen Münster. Auch Maximilian Dittgen und Pascal Breier dürften nach auffälligen Leistungen in den Fokus von zahlungskräftigeren Vereinen gerückt sein. Der Aufstieg wäre für Rüdiger Rehm und Co. schlichtweg eine riesige Sensation – dafür benötigt es allerdings endlich wieder Siege auf dem heimischen Geläuf. Zwei kümmerliche Punkte waren es in den vergangenen sechs (!) Heimspielen, und dennoch ist man im Fautenhau noch mittendrin im Rennen um den dritten Platz. Holstein Kiel hat sich zuletzt aber gefangen und wird zu einer zähen, komplizierten Aufgabe. Eine Reifeprüfung für Großaspach.
Frage 3: Kann Hansa Rostock die Würzburger Kickers stoppen?
43 Punkte, sechs Zähler Vorsprung auf die Abstiegsränge: Klammheimlich hat sich Hansa Rostock in einer eher durchwachsenen Spielzeit immerhin frühzeitig vom Tabellenkeller lösen können, kann der schweren Auswärtsaufgabe in Würzburg damit gelassen entgegensehen. Es dürfte zu einer Reifeprüfung geraten, wie weit Coach Christian Brand seine Mannen wirklich schon gebracht hat, denn der FWK ist stark. Bärenstark. Und das wissen auch die Zuschauer, gegen Hansa Rostock wird es wohl einen Rekordbesuch geben. Eine Einstimmung auf die mögliche Zweitliga-Saison? Glaubt man dem Trend, ist zumindest die Relegation sehr wahrscheinlich. Und seien wir ehrlich: Mit Wille, Leidenschaft und viel Defensivarbeit könnten sich Bernd Hollerbach und Co. auch gegen individuell starke, aber als Kollektiv versagende Teams aus Paderborn, Düsseldorf oder München etwas ausrechnen. Der Durchmarsch, er kann mit einem Heimsieg am Samstag nochmals deutlich wahrscheinlicher werden.
Frage 4: Ziehen die Stuttgarter Kickers Mainz 05 II noch einmal in den Abstiegskampf?
Es läuft nicht mehr rund bei den Stuttgarter Kickers, die sich unter Tomislav Stipic im Spätwinter allmählich aus dem Tabellenkeller gearbeitet hatten. Zwei Niederlagen in Folge haben die Blauen zurückgeworfen, die Angst vor dem Sturz in die Viertklassigkeit schwebt erneut über der Waldau. Nebenkriegsschauplätze wie der nun feststehende Wechsel von Sandrino Braun und die Auswechslung des Spielers gegen Erfurt in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit sorgen für zusätzliche Störfeuer. Allein für die Herausnahme des Leistungsträgers, die einem gehörigen Denkzettel für Braun gleichkam, sorgte für viele Diskussionen. Ein Auswärtssieg am Mainzer Bruchweg könnte die Anspannung lösen – leichter gesagt, als getan. Immerhin lockt aus Stuttgarter Sicht die Aussicht, zu den Mainzern aufschließen zu können und diese vielleicht sogar noch einmal in den Abstiegskampf zu befördern.
Frage 5: Krönt Erzgebirge Aue die grandiose Saison mit dem zweiten Derbysieg?
Eine erste Vorentscheidung vergab Erzgebirge Aue am Freitag in Wiesbaden. Nun müssen die letzten Zähler für den sicheren Aufstieg wohl gegen den Chemnitzer FC und Dynamo Dresden geholt werden. Was für ein Programm! Der CFC, Mitte März noch Abstiegskandidat, könnte nach fünf Siegen in Folge und einem perfekten Monat seinerseits bis auf den sechsten Platz vorziehen. Es trifft das geballte Selbstvertrauen aufeinander – und dann auch noch im Sachsenderby, das im Hinspiel bereits für viele Schlagzeilen sorgte. 1.500 Chemnitzer und insgesamt 10.500 Zuschauer auf der Baustelle Erzgebirgsstadion bilden einen Vorgeschmack auf das, was die Veilchen in der 2. Bundesliga regelmäßig erwarten könnte.