Energie Cottbus löst den Torfluch und zeigt Lebenssignale

Das wurde allerhöchste Zeit, Energie Cottbus! Vier Spieltage vor Ende wurde der Abstiegskampf bei den Lausitzern endlich angenommen – und das ausgerechnet beim Tabellenletzten VfB Stuttgart II, den Claus-Dieter Wollitz und seine Mannen durch den 1:0 (1:0)-Erfolg im Gazi-Stadion auf der Waldau quasi in die Regionalliga schickten. Cottbus hingegen darf sich nun ganz neue Chancen ausrechnen.

Wollitz macht aus Not eine Tugend

Seien wir ehrlich: Selbst im Auswärtsspiel bei den Stuttgartern hatte nach den jüngsten Ergebnissen nicht wirklich viel für den FC Energie gesprochen. Schließlich musste einerseits die Flut an Gegentoren beendet werden, andererseits sollte endlich wieder die Effizienz in der eigenen Offensive zurückkehren. Als wäre das nicht schon viel verlangt, fehlten den Ostdeutschen im Kellerduell auch noch zahlreiche Stammspieler. So mussten mit Philipp Knechtel, Jonas Zickert und Felix Geisler drei Youngster mit teils überschaubarer Drittliga-Erfahrung in die Startelf beordert werden, mit Michael Czyborra und Malte Karbstein erhielten weitere Spieler aus der Jugend nach Einwechslungen Spielpraxis. Wollitz machte aus der Not eine Tugend – und die Methode sollte sich tatsächlich auszahlen. Denn Fehler machten die neuen Leute kaum, und die geforderte Effizienz wurde nach 32 Minuten bestmöglich umgesetzt: Die erste Möglichkeit von Energie Cottbus glich der besten Kombination in den letzten Monaten und fand durch Richard Sukuta-Pasu auch prompt den Weg in das Stuttgarter Gehäuse.

Kein Leckerbissen in Stuttgart

Es war nun längst nicht alles auf dem Niveau, das man von der individuellen Klasse der Cottbusser Spieler erwarten könnte. Aber mittlerweile geben sich die Anhänger doch eigentlich schon zufrieden, wenn die Grundtugenden endlich wieder abgerufen werden und man nicht mehrmals pro Spiel in hanebüchene Konter des Gegners läuft. Zugegeben: Diese Partie hätte, besonders in den zweiten 45 Minuten, auch ganz anders für Energie Cottbus ausgehen können. Stuttgart traf die Latte, der viel kritisierte Daniel Lück hielt mehrmals souverän und einmal sehenswert. Es schien schlichtweg, als würde sich das Team trotz des fehlenden Selbstvertrauens mit allem, was es hat und kann, gegen die neuerliche Niederlage wehren. Wollitz hatte gegenüber dem MDR dafür eine logische Erklärung: "Man darf angesichts unsere Situation keinen Leckerbissen erwarten und auch keinen hohen Sieg“.

Sukuta-Pasu fordert: "Wir müssen uns den Arsch aufreißen!“

Gleichzeitig forderte der neue Coach der Lausitzer: „Wir müssen die richtigen Schlüsse aus dem Erfolg ziehen und weiter an uns arbeiten. Kompakter werden, innerhalb des Teams weiter Vertrauen aufbauen.“ Torschütze Richard Sukuta-Pasu ergänzte: „Wir müssen immer weiter daran glauben und uns den Arsch aufreißen. Dann klappt das mit dem Klassenerhalt!“ Während der VfB Stuttgart II durch die neuerliche Niederlage nun quasi als erster Absteiger in die Regionalliga feststeht, hat Energie Cottbus sogar den Sprung auf Rang 17 geschafft – Niederlagen der Konkurrenz aus Bremen und Wiesbaden sei Dank. Wer die 3. Liga kennt, der weiß allerdings: Es ist einzig eine Momentaufnahme, an der man sich allenfalls kurzzeitig erfreuen kann. Mit den Würzburger Kickers kommt schließlich schon am nächsten Wochenende das Team der Stunde ins Stadion der Freundschaft – ein echter Prüfstein für den FCE, der sich auch gegen den Aufstiegskandidaten keine Niederlage erlauben darf.

   

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