0:2 in Erfurt: Aalen muss doch noch mal zittern
Wieder kein Tor, wieder kein Punktgewinn: Bei Rot-Weiß Erfurt durfte der VfR Aalen nur einmal kurz schnuppern, wie sich der sichere Klassenerhalt anfühlt. Während nämlich die Gastgeber aus Thüringen durch den 2:0 (0:0)-Sieg endgültig durchatmen dürfen, muss auf der Ostalb neu gezittert werden. Im schlimmsten Fall droht ein Endspiel am letzten Spieltag.
Aalen erspielt sich wieder zu wenige Chancen
Während die Vorbereitungen personeller Natur für die kommende Spielzeit bereits auf Hochtouren laufen, schwächeln die Baden-Württemberger plötzlich auf der Zielgeraden der laufenden Saison. Das 0:2 in Erfurt ist die Fortsetzung einer Negativserie, die sich bereits durch den gesamten April zieht: Ein Punkt wurde aus den letzten vier Begegnungen lediglich eingefahren, nur gegen Schlusslicht VfB Stuttgart II konnte ein Tor erzielt werden. Besonders die spielerische Leistung lässt mehr und mehr zu wünschen übrig – große Möglichkeiten blieben auch in den 90 Minuten im Steigerwaldstadion die absolute Mangelware. Als Erfurt dann in der zweiten Spielhälfte den Druck erhöhte, war der VfR in den entscheidenden Momenten nicht schnell genug in den Zweikämpfen und musste folgerichtig zwei Gegentreffer hinnehmen.
Vollmann vermisst den letzten Zug zum Tor
Sicherlich wäre für den VfR Aalen mehr möglich gewesen, besonders in der ersten Halbzeit. Das sah auch Trainer Peter Vollmann nach Abpfiff ähnlich, der aber „den letzten Zug zum Tor“ vermisste und konstatierte: „Ich bin unglücklich über diese Niederlage, die unnötig war.“ Genau darin liegt aber aktuell das Problem der Ostälbler – gut und brav mitspielen reicht im Kampf um den Klassenerhalt einfach nicht, das eindrucksvollste Beispiel lieferte ausgerechnet Gegner Erfurt. Dieser hat sich mit vier Erfolgen in Serie nun endgültig von den unteren Plätzen gelöst und kann dank dieser Serie sogar noch um einen Platz im oberen Tabellendrittel mitspielen. Die Reise vom VfR Aalen geht derweil weiter in Richtung Abstiegszone: Zwar beträgt der Vorsprung auf die Abstiegsränge weiterhin vier Zähler, doch die Konkurrenz aus Stuttgart oder Cottbus zeigte an diesem Spieltag, dass mit ihnen zu rechnen ist.
Ohne Punkte wird es auch für Aalen nochmals eng…
Kommt es für den VfR ganz übel, wartet nach dem anspruchsvollen Restprogramm gegen den FSV Mainz 05 II und beim Halleschen FC möglicherweise sogar ein Abstiegsendspiel vor heimischem Publikum gegen den SV Werder Bremen II, die aktuell mit 37 Punkten auf dem drittletzten Platz rangieren. Der Kredit bei den eigenen Anhängern ist jedenfalls allmählich aufgebraucht, die Unruhe wird rund um die Scholz-Arena allmählich größer. Dabei herrscht jedoch noch Uneinigkeit, ob Trainer Vollmann aktuell die Mannschaft nicht erreiche oder besonders die Spieler in der Bringschuld sind. Mit der Entscheidung, erfahrene, hochveranlagte und gut verdienende Akteure wie Michael Klauß oder Mika Ojala in den letzten Begegnungen kaum noch zu berücksichtigen, hat sich der 58-Jährige zumindest ein Stück weit aus dem Fenster gelehnt und muss diese Wahl nun allmählich auch mit Ergebnissen untermauern.