Vorfälle: SGD-Fanprojekt reicht Beschwerde bei Polizei ein

Nach den Vorfällen rund um das Spiel in Magdeburg am 16. April, als 700 Dynamo-Fans der Einlass ins Stadion verwehrt worden war, hat das Fanprojekt Dresden nun im Ministerium für Inneres und Sport Sachsen-Anhalt eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen den Einsatzleiter und alle Bediensteten eingereicht. In einer neunseitigen Spieltagsauswertung geht das Fanprojekt davon aus, dass zwischen 150 und 200 Fans bei den Auseinandersetzungen verletzt worden sind.

"Desolates Auftreten von Teilen der Polizei"

Zunächst stellt das Fanprojekt fest, dass es auch von Teilen der Dresdner Fans "zu erheblichen Verfehlungen" im Stadion gekommen sei. Es sei auf äußerst gefährliche Weise mit Pyrotechnik hantiert worden, zudem sei die Auseinandersetzung mit der Polizei gesucht worden. Andererseits konstatiert das Fanprojekt "ein desolates Auftreten von Teilen der Polizei und der Einsatzleitung." Bei tätlichen Auseinandersetzung vor dem Stadion sollen nach Recherchen des Fanprojektes zwischen 150 und 200 Personen verletzt worden sein: "An Verletzungen sind uns neben Augenreizungen, Atemwegsbeschwerden und Prellungen auch Knochenbrüche an Rippen, Gliedmaßen und Nasen bekannt geworden." Zu erwähnen sei dabei insbesondere, "dass es sich bei den Verletzten größtenteils um völlig unbeteiligte Anhänger handelte, die einem ausufernden Polizeieinsatz ausgesetzt waren." Seitens der Polizei sei es zu Nötigung, Beleidigung, falscher Verdächtigung, unterlassener Hilfeleistung und zu Körperverletzung gekommen. Aus diesem Grund hat das Fanprojekt nun Beschwerde eingereicht.

Fanhilfe Dresden erhebt Vorwürfe gegen den 1. FC Magdeburg

Auch die "Schwarz Gelbe Hilfe" hat sich in einer Stellungnahme zu Wort gemeldet und erhebt darin schwere Vorwürfe gegen den 1. FC Magdeburg: "Für uns entsteht der Eindruck, als ob es an diesem Tag von Seiten des 1. FC Magdeburg unter tätiger Mithilfe der Polizei zu keinem Zeitpunkt das Ziel gab, alle Gästefans pünktlich zu Spielbeginn an und ins Stadion kommen zu lassen.“ Zwar räumte die Fanhilfe auch ein, dass die Dynamo-Fans eine gewisse Mitschuld tragen, "dennoch zeugt es in unseren Augen nicht gerade von Professionalität, wenn die für die Sicherheit verantwortlichen Parteien weder strukturell, noch personell für den reibungslosen Ablauf einer Sportveranstaltung in dieser Größenordnung sorgen können."

   

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