Hansa Rostock: Starke Rückrunde mit Erfolgsgarant Brand
Der alles entscheidende Augenblick der Saison kam für den F.C. Hansa Rostock am vergangenen Samstag um 15:52 Uhr, als der Unparteiische die Partie gegen Rot-Weiß Erfurt abpfiff. Im drittletzten Spiel der Saison konnten die Hanseaten den vorzeitigen Klassenerhalt dingfest machen und einen ungefährdeten 3:1 (2:1)-Erfolg feiern.
Rostocker Blitzstart
Gegen die Gäste aus Thüringen, die laut Statistik in der ersten Viertelstunde sehr toranfällig sind, war Hansa von Beginn an wach und konzentriert und sorgte für einen Blitzstart. Schon in der siebten Minute hatten die 14.600 Fans im Ostseestadion Grund zum Jubeln. Stephan Andrist erzielte im zweiten Versuch mit dem Kopf die Führung, nur zwei Minuten später wurde diese durch ein Eigentor von Möckel ausgebaut. Und abermals brachte ein Eigentor nach 26. Minuten wieder Spannung in die Partie. Ein Missverständnis zwischen Rostocks Schlussmann Marcel Schuhen und Christian Dorda sorgte für den Anschlusstreffer der Gäste. Erfurt war nun wacher, blieb aber ohne Chancen und Zug zum Tor. Wieder war es ein frühes Tor in der zweiten Hälfte, welches die Vorentscheidung brachte. Dabei glänzte vor allem Mittelstürmer Melvin Platje in der Vorbereitung. Über die Außenbahn ließ er seine Gegenspieler stehen und passte mustergültig auf Rostocks Torjäger Marcel Ziemer, der auf 3:1 erhöhte. Danach entwickelte sich das Spiel vor allem auf den Rängen zur lautstarken Nichtabstiegsfete. Von den Gästen aus Erfurt kam auf dem Platz nicht mehr viel, Hansa ließ mit einer Zwei-Tore-Führung im Rücken nichts mehr anbrennen und gewann das Spiel.
Mit Brand kam der Erfolg
Mit Trainer Christian Brand kam der Erfolg zurück nach Rostock. "Es ist seine Handschrift, die man jetzt sieht. Wir haben uns alle weiterentwickelt offensiv wie defensiv“, so Ziemer nach dem Abpfiff. In einer Zeit, in der fast jeder Hansa-Fan mindestens einen Gedanken an das Thema Abstieg verschwendet hatte, übernahm der 43-jährige Fußballlehrer die Kogge Anfang Dezember. Von einem Abstiegsrang (18. Platz) startete er mit seinem Team eine souveräne Rückrunde. Auf dem vierten Platz findet sich die Kogge Anfang Mai wieder, betrachtet man die Tabelle vom 20. bis zum 36. Spieltag. Vor dem FCH tummeln sich allesamt Vereine, die entweder schon in die 2. Bundesliga aufgestiegen sind oder noch um den Aufstieg kämpfen (Dresden, Aue, Würzburg). "Wir haben das geschafft, was für Hansa das Mindeste sein muss. Es war schon eine sehr prekäre Situation, wenn man zur Halbserie fast unterm Strich steht“, so Innenverteidiger Marcus Hoffmann, der erst am 36. Spieltag seine erste Gelbe Karte der laufenden Saison kassierte. "Die Rückrunde haben wir dann relativ souverän bestritten, das ist dann auch eine Leistung.“
Brand: Ich will den einstelligen Tabellenplatz
Hansa ist gerettet! Da kann man "auch mal stolz sein, sich freuen, sich im Arm liegen, einen trinken und dann aber auch wieder zu neuen Zielen hinsteuern“, so Hoffmann. Es bestehe kein Grund, sich in den noch ausstehenden Partien hängen zu lassen. "Wir sind den Fans einiges schuldig. Es gibt noch sechs Punkte zu verteilen und die wollen wir alle holen“, so Ziemers Statement, ob Hansa die beiden letzten Partien einen Gang runter schalten werde. Vielmehr gilt es auch weiterhin den Fokus und die Konzentration hochzuhalten, damit sich nicht Zufriedenheit breit macht. "Es geht darum, Charakter zu zeigen. Die Saison ist noch nicht vorbei“, so Brand, der auch gegenüber den anderen Konkurrenten die Verpflichtung sieht, Vollgas zu geben. "Ich will den einstelligen Tabellenplatz“, verkündete der 43-Jährige das Motto der letzten Spiele. Für Hansa wäre dies die beste Platzierung der vergangenen Jahre in der 3. Liga.