FSV Frankfurt: Neuanfang in der 3. Liga mit Sparkurs
Nach acht Jahren Zweitliga-Zugehörigkeit stürzte der FSV Frankfurt am Sonntag zurück in die Drittklassigkeit. Der 2:1-Sieg gegen 1860 München reichte nicht mehr aus, um den Abstieg abzuwenden. Auf die Verantwortlichen am Bornheimer Hang wartet jetzt viel Arbeit. Wer den FSV in der neuen Saison trainieren soll, ist ebenso unklar wie die Zusammensetzung des Kaders. Ein Sparkurs schränkt zudem den Handlungsspielraum ein, was den direkten Wiederaufstieg in weitete Ferne rücken lässt.
Götz-Verbleib unwahrscheinlich
"Wer absteigt, hat viel falsch gemacht“, gibt FSV-Geschäftsführer Clemens Krüger in der "Frankfurter Rundschau" (FR) offen zu. Angesichts der katastrophalen Rückrunden-Bilanz mit nur zwei Siegen kann er dies auch nur schwer bestreiten. "Ich trage eine große Mitverantwortung“, merkt er selbstkritisch an. Krüger, der einen Vertrag bis 2020 besitzt, erhält aber wohl weiterhin das Vertrauen aus dem Präsidium und soll auch in der Dritten Liga die Geschicke bei den Hessen leiten. Für Trainer Falko Götz, dessen Vertrag ausläuft, dürfte das nicht gelten. Der 54-Jährige, der den FSV erst Mitte April von Tomas Oral übernommen hatte, konnte den Negativ-Trend bei vier Niederlagen und einem Sieg nicht stoppen. Ein Verbleib des "Abstiegstrainers" gilt als unwahrscheinlich.
Welche Spieler bleiben?
Damit Krüger sich in Zukunft wieder ganz auf sein Amt als Geschäftsführer konzentrieren kann, sucht man in der Main-Metropole zudem nach einem Sportlichen Leiter. Seit der Freistellung von Uwe Stöver im Mai 2015 hatte Krüger eine Doppelfunktion inne. Nach Informationen der "Frankfurter Rundschau" soll Jochen Kientz (41) für den Posten im Gespräch sein. Der ehemalige Bundesliga-Profi arbeitet derzeit als Spielervermittler. Als weiterer Kandidat gilt Michael Born, der erst im März bei Mit-Absteiger SC Paderborn entlassen wurde. Als gäbe es nicht schon genug offene Personalfragen, steht auch im Spielerkader ein großer Umbruch bevor. Lediglich Shawn Barry, Denis Mangafic, Mateto Andacic, Nahoam Gebru und Leon Hammel haben Krüger zufolge gültige Verträge für die 3. Liga. Einigen anderen Spielern aus dem Kader dieser Saison sollen Angebote für die neue Spielzeit zu geringeren Konditionen unterbreitet worden sein. Auf wen dies zutrifft, ist unklar.
Sparkurs beim FSV
Aktuell besitzen die Hessen nicht einmal die Lizenz für die neue Drittliga-Spielzeit. "Das sind Dinge, die machbar sind“, beschwichtigt Krüger aber. Einige vom DFB erteilte Auflagen müssen noch erfüllt werden. Bis zum 31. Mai bleibt Zeit. Klar ist, dass der FSV den finanziellen Gürtel deutlich enger schnallen muss. Der Klub plant mit einem Etat von 5 Millionen Euro, wovon nur 2,2 Millionen für das Personal aufgewendet werden können. Zum Vergleich: In der abgelaufenen Zweitliga-Saison lag der Etat laut der "FR" bei 12,6 Millionen, die Personalkosten betrugen 6,4 Millionen Euro. Weniger TV-Geld, sinkende Sponsoring-Einnahmen: Es muss gespart werden am Bornheimer Hang. Der direkte Wiederaufstieg ist alles andere als Formsache.