Drei Gründe, warum Jena nicht absteigen wird
Vier Siegen stehen ganze zwölf Niederlagen gegenüber. Die aktuelle sportliche Bilanz beim FC Carl Zeiss Jena sieht derzeit alles andere als gut aus. Bereits sieben Punkte fehlen den Thüringern auf das rettende Ufer. Kein Wunder also, warum viele Fans den FCC im Kampf um den Klassenerhalt bereits abgeschrieben haben. Noch nie in der Geschichte der 3. Liga hat ein Team, das nach 22. Spielen 18 Punkte auf dem Konto vorweisen konnte, den Klassenerhalt geschafft. liga3-online.de nennt dennoch im Folgenden drei gute Gründe, warum Carl Zeiss Jena keineswegs bereits jetzt schon abgestiegen ist.
Das Feld von hinten aufräumen
Grund 1: Beim genauen Blick auf die Tabelle fällt direkt auf: Jena hat gerade ein Mal 22 Spiele absolviert. Drei Absagen aufgrund des winterlichen Wetters musste der Verein aus der Universitätsstadt bislang hinnehmen. Somit stehen dem FCC in den kommenden Wochen gleich mehrere Englischen Wochen ins Haus. Doch genau da liegt die Chance: Während die direkten Mitkonkurrenten Oberhausen und Bremen II bereits 24 oder 25 Spiele absolviert haben, befinden sich die Thüringer in der komfortablen Situation, das Feld von hinten aufzuräumen. Die Spieler sind heiß und topmotiviert, aus den Nachholpartien so viele Siege wie möglich herauszuholen.
"Jedes Spiel gehen wir als Endspiel an"
Grund 2: Dass auch wirklich der letzte Prozent aus den Akteuren herausgekitzelt wird, liegt an Coach Petrik Sander. Der 51-jährige stand bisher bei sechs Spielen an der Seitenlinie beim FCC und holte in dieser Zeit immerhin acht Punkte. Darunter der psychologisch sehr wichtige Erfolg im Derby gegen Rot-Weiß Erfurt. Sander weiß wie man es macht. Dies hat er bei seinen letzten Stationen in Koblenz und Cottbus immer wieder bewiesen. In einem Interview erklärte er vor Kurzem: "Wir müssen nun von Spiel zu Spiel gucken. Jedes Spiel gehen wir als Endspiel an. Das haben wir uns schon vor dem Erfurtspiel geschworen. Das ist uns gegen Erfurt gelungen und nun müssen wir weiter daran anknüpfen und in die nächsten Endspiele gehen."
Alles ist möglich
Grund 3: Wie man solche Endspiele bestreitet und sie nach Möglichkeit auch gewinnt, hat der FC Carl Zeiss Jena in den letzten Jahren immer wieder bewiesen. Bereits in der Saison 2008/2009 präsentierten sich die Jenenser stark abstiegsgefährdet – mehrere Niederlagen hintereinander zogen sie immer weiter in Richtung Regionalliga. Doch am Ende hat der FCC – auch Dank einiger Überraschungssiege – den Klassenerhalt perfekt gemacht. Der Verein und auch die meisten Spieler wissen, wie sie sich im Abstiegskampf zu verhalten haben. Auch wenn die aktuelle Situation mit sieben Zählern Rückstand auf das rettende Ufer nicht mit den letzten Jahren zu vergleichen ist, darf man Jena noch lange nicht abschreiben. Die Liga ist sehr ausgeglichen – weiß auch Sander: "Die Vereine, die derzeit im unteren Tabellendrittel zu finden sind, werden wohl bis zum Ende um den Klassenverbleib kämpfen. Die 3. Liga ist in diesem Jahr extrem ausgeglichen. Es gibt keine Mannschaften wie Braunschweig oder Rostock, die einsam vorne wegmarschieren. Diese Ausgeglichenheit macht den Reiz der 3. Liga aus", so der Trainer in einem Interview mit "dfb.de".