Hinspiele der Aufstiegsrunde: Wer macht den ersten Schritt?
Es ist angerichtet: Am heutigen Mittwochabend (19 Uhr) kommt es in der Regionalliga zu den Hinspielen der Aufstiegsrunde zur 3. Liga. Wolfsburg II empfängt Regensburg, Lotte trifft auf Mannheim und Elversberg hat Zwickau zu Gast. Wer geht mit einem Vorteil in das entscheidende Rückspiel am kommenden Sonntag? liga3-online.de blickt auf alle Partien und berichtet ab 19 Uhr in einem ausführlichen Live-Ticker.
Wolfsburg II – Regensburg: Der Jahn will den direkten Wiederaufstieg (kein Live-Stream)
Im neuen und eigens für die Reserve des VfL Wolfsburg errichteten AOK-Stadion treffen der Meister der Regionalliga Nord und Jahn Regensburg, der sich in der Regionalliga Bayern gegen Wacker Burghausen durchsetzen konnte, aufeinander. Während der Jahn den Drittliga-Abstieg im Jahr 2014/2015 schnell verdaute und im neuen, modernen Stadion den Zuschauerschnitt gar deutlich in die Höhe trieb, können die Autostädter noch keine Erfahrungen in der eingleisigen 3. Liga vorweisen. Letztmalig drittklassig war der VfL im Jahr 2007/2008, damals noch zu Zeiten der Regionalliga Nord. Als Tabellenletzter verpassten die Grün-Weißen aber damals die Qualifikation für die neue 3. Liga mehr als deutlich.
Nun soll ein neuer Anlauf geschehen, nachdem der VfL den VfB Oldenburg zuletzt in der Regionalliga Nord noch abgefangen hatte. Das besondere Augenmerk liegt auf Mittelfeldspieler Dino Medjedovic, der mit 22 Treffern und weiteren elf Vorlagen eine sensationelle Spielzeit erwischte. Bei Jahn Regensburg ist der Kader ohnehin gespickt mit ehemaligen Dritt- und auch Zweitligaspielern – der Verein ging ein finanzielles Risiko ein und wurde belohnt. Mit 19 Toren avancierte Markus Ziereis zum Spieler der Saison, Akteure wie Markus Palionis, Philipp Pentke oder Oliver Hein stehen sinnbildlich für die große Erfahrung im SSV-Kader. Jahn Regensburg geht damit als leichter Favorit in die Begegnung, die Vergleichbarkeit der allgemein eher schwächer einzuordnenden Bayern- sowie Nord-Staffel ist jedoch schwer.
Lotte – Mannheim: Duell der Regionalliga-Giganten (live auf swr.de)
Nein, es wird im Lager von Waldhof Mannheim gewiss nicht viele gefreut haben, was Glücksgöttin Fortuna für den Club aus Baden bereithielt: Statt dem FSV Zwickau muss der Meister der Regionalliga Südwest gegen den Sieger der West-Staffel, die Sportfreunde Lotte, antreten. Das ungleich härtere Los, darin sind sich viele Experten einig, denn die beiden Kontrahenten stammen aus den stärksten Staffeln des Landes – nirgendwo sonst ballen sich auch nur annähernd so viele Traditionsvereine wie im Westen oder eben im Südwesten.
Und auch wenn die Sportfreunde Lotte noch nie drittklassig spielen durften, so hat den kleinen Verein aus der Nachbargemeinde Osnabrücks wohl jeder auf dem Zettel. Am Ende der Spielzeit 2012/2013, da scheiterten die Blauen vom Autobahnkreuz denkbar knapp am heutigen Bundesligisten RB Leipzig. In der Folge rutschte Fortuna Köln hoch, Borussia Mönchengladbach II scheiterte an Werder Bremen II – und nun ist wieder einmal Lotte dran, dessen rund 7.500 Plätze fassendes Stadion am Lotter Kreuz wohl aus allen Nähten platzen dürfte. Während bei den Gastgebern Kevin Freiberger mit 15 Toren und elf Vorlagen herausragt, präsentierten sich bei Waldhof Mannheim allen voran Jannik Sommer (24 Torbeteiligungen) und Philipp Förster (19 Torbeteiligungen) in der abgelaufenen Spielzeit in Topform. Ein Favorit ist nicht auszumachen.
Elversberg – Zwickau: Schafft Zwickau die Rückkehr in den Profifußball? (live auf mdr.de und sr.de)
18 Jahre alt ist der Abstieg des FSV Zwickau aus der 2. Bundesliga, danach verschwanden die Sachsen für eine lange Zeit von der Bildfläche und mussten einige Jahre sogar in der Fünftklassigkeit absolvieren. Nun ist der Fußball-Sportverein lebendiger denn je und will nach einem harten, letztendlich für sich entschiedenen Zweikampf mit dem Berliner AK zurück auf die große Fußballbühne. Einige Ostvereine würden sich freuen, speziell der Chemnitzer FC, dem nach dem Aufstieg von Erzgebirge Aue ein neuerliches Sachsenderby ins Haus stehen würde. Aber dem stellt sich mit aller Macht die SV Elversberg entgegen.
Diese ist wahrlich kein neues Gesicht – schon im Jahr 2013/2014 spielten die Saarländer in der 3. Liga, es blieb jedoch aufgrund des direkten Wiederabstieges nur ein kurzes Intermezzo. Im Waldstadion an der Kaiserlinde hat sich seitdem viel getan, dort entsteht ein mit einem Fassungsvermögen von 15.000 Zuschauern zweitligataugliches Stadion, das am Mittwochabend gut gefüllt sein dürfte. Aufgrund der Stärke der Südwest-Staffel gilt Elversberg als leichter Favorit, der zudem mit Mijo Tunjic (21 Tore) und Markus Obernosterer (20 Vorlagen) zwei Spieler der Extraklasse in seinen Reihen weiß. Der FSV Zwickau kommt über sein starkes Kollektiv, überzeugt aber ebenso mit dem Offensiv-Duo Marc-Philipp Zimmermann und Jonas Nietfeld, die zusammen auf 40 Torbeteiligungen kommen.