SSV Jahn feiert Rückkehr – Auch Lotte und Zwickau jubeln
Jahn Regensburg, der FSV Zwickau und die Sportfreunde Lotte spielen in der kommenden Saison in der 3. Liga! Während sich der SSV Jahn am Sonntag im Relegations-Rückspiel gegen den VfL Wolfsburg II mit 2:0 durchsetzte und damit den direkten Wiederaufstieg feiert, gewann Lotte mit 2:0 in Mannheim und Zwickau besiegte Elversberg mit 1:0.
Lotte trotzt imposanter Kulisse und gewinnt nach Doppelschlag
Die Hausherren legten stark los und hatten bereits nach wenigen Sekunden die Großchance auf die Führung: Ibrahimaj zog aus kurzer Distanz ab und verfehlte das Gehäuse nur um Zentimeter. Die 22.000 Zuschauer waren nun voll da, Lotte ließ sich von der Kulisse aber keineswegs beeindrucken und versuchte ebenfalls Nadelstiche zu setzen. Zunächst waren die Westfalen aber bemüht, die zahlreichen Mannheimer Angriffsversuche abzuwehren. In Minute 22 forderten die Gäste nach einem Foul an Rosinger Elfmeter, Schiedsrichter Harm Osmers ließ aber weiterlaufen. Kurz danach ging Lotte mit 1:0 in Führung: Nach einem Freistoß ließ Nico Granatowski einen Gegenspieler aussteigen und schlenzte die Kugel anschließend sehenswert ins Netz (23.). Der Meister der Regionalliga West hatte nun deutlich Oberwasser und erhöhte nur zwei Zeigerumdrehungen später auf 2:0. Bernd Rosinger setzte sich im Strafraum gleich gegen mehrere Mannheimer durch und schob die Kugel dann ins lange Eck. Während die rund 500 mitgereisten Lotte-Fans jubelten, herrschte unter den Mannheimer Zuschauern Ernüchterung. Der SVW benötigte nun drei Tore für den Aufstieg. Nach dem Doppelschlag versuchte Lotte die Partie zu beruhigen und wäre nach 31 Minuten fast mit 3:0 davon gezogen – Freiberger setzte den Ball knapp per Kopf vorbei. Mannheim tat sich unterdessen schwer, vor dem Tor von Fernandez tauchten die Hausherren nur noch selten auf. Kurz vor der Pause erhöhte Mannheim noch einmal den Druck, es blieb aber nach 45 Minuten beim 2:0 für Lotte.
Nach Wiederanpfiff knüpfte der Gastgeber an die druckvolle Schlussphase der ersten Halbzeit ein, Förster hatte in der 48. und 49. Minute direkt zwei Chancen. Doch auch diese Phase überstanden die Gäste unbeschadet und hatte ihrerseits nach 59 Zeigerumdrehungen die Riesenchance zur Vorentscheidung. Rosinger wurde durch Al-Hazaimeh mustergültig in Szene gesetzt, schob den Ball dann allerdings freistehend am leeren Tor vorbei. Danach rannte Mannheim weiter an, zu Abschlüssen kam der SVW aber nur selten. Gefährlich wurde es maximal nach Ecken, doch auch diese klärte Lotte jeweils souverän. In Minute 76 drang Dej bis in den Strafraum vor, gab dann allerdings nur einen schwachen Schuss ab. Das Bemühen der Hausherren war da, mehr aber auch nicht. Lotte war unterdessen nur noch selten in der gegnerischen Hälfte zu sehen, stand dafür aber defensiv sehr kompakt. In den letzten Minuten wurde der Druck der Hausherren dann immer weniger, sodass es am Ende beim 2:0-Sieg für Lotte blieb. Die Westfalen steigen damit in die 3. Liga auf und sind erstmals in ihrer Vereinsgeschichte im Profifußball vertreten.
Zwickau nach 19 Jahren zurück im Profifußball: 1:0 gegen Elversberg
Der FSV begann offensiv und kam nach drei Minuten zur ersten kleineren Chance: Nach einem hohen Ball köpfte Maek den Ball auf eigene Tor, Batz im SVE-Kasten war aber zur Stelle. Zwei Minuten später setzten dann auch die Gäste erste Nadelstiche, Mai konnte einen Schuss von Tunjic aber blocken. Insgesamt sahen die 4.775 Zuschauern im Vogtlandstadion in Plauen bis hierher eine ausgeglichen Partie, die vor allem von der Spannung und dem Kampf lebte. Richtig gefährlich wurde es erstmals nach 16 Minuten: Oesterhelweg behauptete sich gegen mehrere Abwehrspieler und setzte den Ball dann an den Pfosten. Elversberg wurde nun immer stärker und hatte über Oesterhelweg nach 19 Minuten die nächste Gelegenheit – dieses Mal scheiterte er an Unger im FSV-Tor. Nur einige Minuten später musste Unger nach einem Kopfball von Grech erneut retten. Zwickau schwamm und bekam in dieser Phase keinen Zugriff auf die Partie. Erst kurz vor der Pause wachten die Hausherren allmählich auf, ein Distanzschuss von Berger nach 45 Minuten war jedoch die beste Chance.
Auch mit Beginn der zweiten Halbzeit war der FSV zunächst das leicht bessere Team, ließ sich in vielen Szenen aber viel Zeit. Zimmermann (48. / 57.) und Schlicht (59.) konnten zwar jeweils Torschüsse für den Gastgeber verbuchen, wirklich gefährlich waren diese aber nicht. Dennoch war die Partie nun viel ausgeglichener als noch über weite Strecken der ersten Halbzeit. In Minute 66 sorgte Obernosterer mit einem langen Ball für Gefahr, Unger im Zwickauer Tor war aber wachsam. Mit Beginn der letzten 20 Minuten wurde das Spiel immer intensiver und Elversberg immer offensiver. 13 Minuten vor dem Ende ging Zwickau dann aber in Führung: Nach einem Freistoß war Toni Wachsmuth per Knie zur Stelle und verwandelte das Vogtlandstadion in ein Tollhaus. Elversberg warf nun alles nach vorne, Zwickau war um Sicherheit bemüht. In der 90. Minute hatten die Saarländer gleich mehrere Chancen, doch Göbel stand genau richtig und kratzte den Ball von der Linie. Am Ende blieb es beim knappen 1:0 – Zwickau ist damit nach 19 Jahren wieder im Profifußball vertreten.
Regensburg feiert direkten Wiederaufstieg
Regensburg legte mit enorm viel Tempo los und kam bereits nach wenigen Sekunden zur ersten Chance: George traf den Ball allerdings nicht richtig. Wenig später zog Pusch aus der Zentrale ab (4.), die nachfolgende Ecke setzte Ziereis an die Latte. Wolfsburg bekam in dieser Phase keinen Fuß auf den Platz und hatte Glück, dass Schiedsrichter Martin Petersen nach neun Minuten nicht auf Strafstoß für den Jahn entschied. Ziereis war nach einem Foul von Medjedovic klar zu Fall gekommen. Regensburg ließ sich davon aber nicht aus der Ruhe bringen und rannte weiter an. Vom VfL II ging unterdessen keine Gefahr aus, erst zwei Schüsse von Hermann (11.) und Wimmer (13.) meldeten die Gäste in der Offensive an. Kurz danach dann die Riesenchance für Regensburg: Hesse lief nach einer Ecke der Wolfsburger frei auf den Kasten zu, schloss aber nicht ab, sondern legte quer (17.) – eine Fehlentscheidung, konnten die Wölfe die Szene doch klären. Danach war das rasante Tempo der Anfangsphase zunächst etwas raus, Regensburg blieb aber das bessere Team. Wolfsburg kam nun zwar ebenfalls einige Male nach vorne, spielte die Angriffe aber meist nicht zu Ende. Gefährlicher war da schon die Chance von Medjedovic in der 35. Minute, als er nach einer Flanke das Außennetz traf. Die 14.189 Zuschauer in der continental-Arena sahen nun die beste Phase der Gäste, die den Ball nach 45 Minuten im Tor unterbrachten. Schiedsrichter Petersen entschied jedoch auf Abseits, sodass der Treffer nicht zählte. So ging es ohne Tore in die Pause.
Nach Wiederanpfiff war Regensburg weiterhin die klar bessere Mannschaft und hatte über Lais (47. / 48.) früh erste Chancen. In Minute 53 war der Bann dann gebrochen: Nach einem Foul an Pusch zeigte Schiedsrichter Petersen auf den Punkt. Andreas Geipl trat an und verwandelte sicher zum 1:0 – das Stadion stand Kopf. Der Jahn war nun vollends im Spiel und erhöhte nur vier Zeigerumdrehungen später auf 2:0: Pusch stand nach einem Zuspiel von Hesse vollkommen frei und ließ Brunst im VfL-Kasten keine Chance – die 3. Liga war zum Greifen nahe. Der VfL löste in der Folge die Viererkette auf und brachte einen weiteren Stürmer. In der Tat wurden die Gäste dadurch offensiver, allerdings boten sich den Regensburgern weitere Räume: Nach 71 Minuten verzog Lais aus kurzer Distanz, zwei Minuten später traf Ziereis die Latte. Auf der anderen Seite erhöhte Wolfsburg den Druck und hatte in Minute 82 eine Riesenchance: Wimmer kam aus sieben Metern zum Schuss, fand aber in Pentke seinen Meister. Danach wurde es turbulent: Erst traf Palionis aus kurzer Distanz den Pfosten, dann flog Sebastian Wimmer beim VfL II mit Gelb-Rot vom Platz. Regensburg war nun in Überzahl und versuchte Ruhe in die Aktionen zu bekommen. Die Wölfe wurden unterdessen hektisch, gefährliche Chancen sprangen nicht mehr heraus. Der Jahn konnte die Partie somit ohne viel Aufregung zu Ende spielen und hatte in der Nachspielzeit sogar noch die Chance auf den dritten Treffer. Am Ende blieb es beim 2:0 – Regensburg ist damit zurück in der 3. Liga!