Duisburg gegen Paderborn: Der Mann-vs-Mann-Vergleich
Knapp drei Wochen nach Ende der EM in Frankreich flimmert am Freitag wieder die erste Profipartie über die deutschen Fernsehbildschirme. Das Eröffnungsspiel der Drittliga-Saison 2016/17 zwischen dem MSV Duisburg und dem SC Paderborn 07 wird nicht nur bei Anhängern der Vereine, sondern auch bei vielen neutralen Zuschauern auf Interesse stoßen. liga3-online.de nimmt eine erste Prognose vor wagt den Mann-vs-Mann-Vergleich.
Tor: Flekken gegen Kruse
Anfang der Woche stellte MSV-Coach Ilia Gruev klar, dass Mark Flekken künftig das Tor der Zebras hüten wird. Der 23-jährige Niederländer geht damit zum ersten Mal in seiner Karriere als Nummer Eins in eine Saison. Zuletzt war Flekken für die SpVgg Greuther Fürth tätig – dort setzten sich aber immer wieder andere Torhüter durch, obwohl die fränkische Fangemeinde Flekken immer wieder großes Potential nachsagte. Während die Zebras also auf frisches Blut setzen werden, kann der SC Paderborn auf reichlich Routine zurückgreifen. Lukas Kruse hat inklusive aller Wettbewerbe bereits 217 Pflichtspiele für seinen Jugendverein absolviert, 34 davon in der einzigen Bundesligasaison der Clubgeschichte. Nach dem Abgang von Daniel Heuer Fernandes, der Kruse zuletzt auf die Bank verdrängt hatte, wird der 33-jährige Torhüter in dieser Saison wieder auf seinem gewohnten Posten zwischen den Pfosten stehen.
Lukas Kruse ist alternativlos im Tor der Paderborner – dafür hat der erfahrene Keeper trotz einiger Patzer in der Abstiegssaison einfach zu viel Klasse. Mark Flekken dagegen muss seine fußballerischen Fähigkeiten erst noch nachweisen, weswegen der Punkt im Tor eindeutig an Paderborn geht.
Duisburg 0:1 Paderborn
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Abwehr: Zwei Viererketten mit Offensivdrang
Die Abwehrreihen der Eröffnungsteams lesen sich beinahe wie ein Spiegelbild. Mit Branimir Bajic und Tim Sebastian bilden zwei erfahrene Männer die Abwehrchefs. An ihrer Seite stehen mit Dustin Bomheuer und Christian Strohdiek vermutlich zwei Spieler, die in der vergangenen Saison keine Qualitätspünktchen sammeln konnten. Alternativ stünden Zebra-Youngster Thomas Blomeyer und SCP-Innenverteidiger Florian Ruck bereit, die jedoch kaum Erfahrung im Profigeschäft aufweisen können. Auf den Außenbahnen haben beim MSV derweil mit Nico Klotz und Kevin Wolze augenscheinlich zwei ehemalige Mittelfeldakteure die Pole-Position. Auch Thomas Bertels bei Paderborn wird eine Reihe nach hinten versetzt, womit Ben Zolinski voraussichtlich der einzige gelernte Außenverteidiger beider Mannschaften sein wird.
Obwohl sich beide Viererketten im Abstiegsjahr nicht mit Ruhm bekleckerten, werden nur wenige neue Gesichter in den Startformationen zu sehen sein. Vorweg gilt erst einmal, dass vor allem Duisburg keinen Heilsbringer für Abwehr verstärken konnte – das vorhandene Personal aber für die 3. Liga durchaus stark ist. Aufgrund der Ausgeglichenheit der Positionen erhalten deshalb beide Teams einen Punkt.
Duisburg 1:2 Paderborn
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Mittelfeld: Routiniers und Wundertüten
Während beim SC Paderborn Marc-Andre Kruska als erfahrener Mann neben den jungen Robin Krauße und Sebastian Schonlau geholt wurde, setzen die Verantwortlichen bei den Zebras auf eine gute Mischung. Die älteren Herren Martin Dausch und Baris Özbek stehen hier in Konkurrenz zu den jungen Burschen Tim Albutat und Fabian Schnellhardt. Von den Spielertypen wird sich Gruev für einen zerstörerischen und einen spielerischen Part entscheiden, vermutlich also Özbek und Schnellhardt. In der Offensive kommen bei den Zebras mit Tugrul Erat und Andreas Wiegel zwei Wundertüten zum Einsatz. Erat wurde trotz guter Saison in der Regionalliga bei Düsseldorf aussortiert, Wiegel dagegen bestritt aufgrund eines Kreuzbandrisses nur eine Partie in den letzten zwölf Monaten. Beide Flügelflitzer haben jedoch eine bärenstarke Vorbereitung gespielt, sodass eine gute Leistung gar nicht verwunderlich wäre.
Im Mittelfeld erhält der MSV Duisburg den Punkt, weil die Zebras jede Position doppelt mit Qualität besetzt haben und dadurch wesentlich flexibler agieren können, als die Paderborner.
Duisburg 2:2 Paderborn
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Sturm: Spitzenproblem beim SCP
SCP-Coach René Müller hat sich in der Vorbereitung auf ein 4-3-3-System eingestellt. Das liegt nicht zuletzt auch daran, dass mit Koen van der Biezen nur ein einziger gelernter Mittelstürmer mit Erfahrung unter Vertrag steht. Als Flügelstürmer bieten sich in erster Linie Christian Bickel und Sven Michel an, deren Torgefährlichkeit in vergangenen Spielzeiten jedoch eher sporadisch aufblitzte. Der MSV Duisburg bietet dagegen mit Kingsley Onuegbu und Zlatko Janjic zwei Stürmer auf, die schon über mehrere Spielzeiten hinweg zweistellig in der 3. Liga trafen.
Der Punkt im Sturm geht eindeutig an die Gastgeber aus Duisburg, zumal Gruev mit Stanislav Iljutcenko und Simon Brandstetter noch zwei echte Stürmer in der Hinterhand hält. Aber auch Paderborns Dino Medjedovic darf nicht vergessen werden. Der gelernte Zehner kann auch als Mittelstürmer spielen und hat den vorhandenen Torriecher in unterklassigeren Ligen bereits eindrucksvoll nachgewiesen.
Duisburg 3:2 Paderborn