Sportfreunde Lotte: Mit Bundesliga-Feeling in der 3. Liga ankommen

Auf dem Papier klang der Auftakt der Sportfreunde Lotte in die 3. Liga, ein Auswärtsspiel beim SV Werder Bremen II, wahrlich nicht spektakulär. Durch einen ganz besonderen Umstand dürfen sich die Kicker von Trainer Ismail Atalan nun aber erst recht auf den Auftakt am Sonntagnachmittag freuen: Die Partie wird im großen Weser-Stadion ausgetragen. Etwas Bundesliga-Feeling im Tecklenburger Dorf, die Vorfreude ist entsprechend groß.

Vorbereitung verlief nicht störungsfrei

Mit dem nahenden ersten Saisonspiel naht jedoch gleichzeitig die Erkenntnis: Jetzt zählt es. Jetzt geht es um den Drittliga-Klassenerhalt, und das von der ersten Sekunde an. Vielleicht hätten sich die Sportfreunde sogar insgeheim eine größere Außenseiterrolle am ersten Spieltag gewünscht, darin fühlen sich Aufsteiger für gewohnt sehr wohl. Es kam anders: Beim SV Werder Bremen II, einem ebenso von vielen Fans und Experten als Abstiegskandidat gehandelten Kontrahenten, ist Verlieren zwar nicht verboten, aber ein Punktgewinn sollte für Lotte schon drin sein. Die Probleme, die sich bei den Blau-Weißen jedoch durch die komplette Vorbereitung zogen, sind geblieben: Der Kader ist klein, viele Gastspieler hatten den Spielfluss gestört. Und trotz der frischen Verpflichtungen von Rechtsverteidiger Dennis Engel und dem offensiv variablen Patrick Schikowski bleibt die Sorge vor Verletzungen groß, noch immer ist speziell die Offensive dünn besetzt.

Patrick Schikowski kann Sorgen in der Offensive beheben

Trainer Ismail Atalan, der zu Beginn der Woche noch die Konkurrenzfähigkeit seiner Mannschaft öffentlich anzweifelte und damit weitere Verpflichtungen erwirken wollte, dürfte dennoch durchatmen können. Engel und Schikowski lösen kurzfristig die Sorgen, Schikowski besitzt dazu das Potenzial, den langfristigen Ausfall von Granatowski zu kompensieren. Drei Tage vor dem Auftakt am Sonntagnachmittag bleibt allerdings nicht gerade massig Zeit, ihn mit der eingewachsenen Truppe vertraut zu machen. Verwundern würde es jedoch nicht, wenn aus Schikowski früher oder später ein Fingerzeig wird: Er passt perfekt in das Schema der Sportfreunde, die gezielt Leute suchen, die sich in der 3. Liga bisher nicht durchsetzen konnten. Marcel Kaffenberger ist in dieser Spielzeit so jemand, auch Kevin Freiberger oder der mittlerweile abgewanderte Jeron Al-Hazaimeh kamen als Niemand und entwickelten sich zu absoluten Führungsspielern.

Aufstiegself findet sich zu weiten Teilen in der 3. Liga wieder

Die Startelf für das allererste Drittliga-Spiel in Bremen dürfte aufgrund der geringen Anzahl an Neuzugängen zum Großteil auf jenen Akteuren basieren, die den größten Erfolg der Vereinsgeschichte nach Lotte gebracht haben: Der Aufstiegself. Benedikt Fernandez im Tor, Gerrit Nauber und Matthias Rahn in der Innenverteidigung sind ebenso gesetzt wie die Leistungsträger Tim Wendel (Mittelfeld) oder Kevin Freiberger (Sturm). Die neuen Philipp Steinhart und Dennis Engel besitzen auf den Außenverteidigerpositionen gute Karten, rechts aber wartet mit Alexander Langlitz ein erfahrener Mitstreiter. Der Rest der Elf ist ebenso nicht vollständig geklärt, Atalan behält sich seine wenigen Optionen in der Hinterhand. Klar ist für ihn aber: „Wir wollen angreifen, gegen jeden Gegner, zu jeder Zeit. Nur über Druck, Druck und noch mehr Druck – und wenn wir diesen konsequent ausüben – kann unsere Spielidee aufgehen.“ Ob seine Taktik auch in der 3. Liga aufgeht, das wird spätestens der Sonntagnachmittag zeigen.

   

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