1. FCM eiskalt erwischt: 0:3 gegen Köln offenbart Baustellen
Was bot dieser erste Spieltag nicht schon wieder für Überraschungen: Gleich drei Heimteams mussten etwa eine bittere 0:3-Pleite schlucken. Die Niederlage von Rot-Weiß Erfurt war hochverdient, die von Werder Bremen II ziemlich unverdient. Und das 0:3 des 1. FC Magdeburg? Das war ein Zwischending. Ganz unverdient war es sicherlich nicht, aber doch ein ultimativer Gute-Laune-Killer.
Wurde Köln unterschätzt?
Denn das hatten sich Jens Härtel und sein FCM insgeheim sicherlich ganz anders ausgemalt, schließlich waren am Sonntagnachmittag fast 18.000 Magdeburger ins Stadion am Heinz-Krügel-Platz geströmt. Sie alle hatten Bock, die dritte tolle Saison in Folge mit einem Heimsieg gegen Fortuna Köln zu begrüßen. Köln trat schließlich ohne Marco Königs und Julius Biada, die beiden Stars der Vorsaison, an. Ein leichter Gegner, mochten sich manche vielleicht gedacht haben. Von wegen! "Die Dritte Liga ist nun einmal so hart, Fehler darf man sich nicht erlauben“, resümierte Härtel nach Abpfiff und unterstrich, dass die Parole 'Jeder kann jeden schlagen' in der 3. Liga schlichtweg zutrifft und auch vor dem 1. FC Magdeburg nicht Halt macht. Gegen Fortuna Köln lieferten die Blauen eine Leistung ohne wirkliches Konzept ab, folgerichtig blieben Chancen in den ersten 45 Minuten Mangelware.
Köln nutzt Abstimmungsprobleme sehr effizient
Köln dagegen zeigte sich nach kurzer Anlaufphase präsent und keinesfalls beeindruckt von der bundesligareifen Kulisse: Dahmani scheiterte mit der ersten guten Möglichkeit noch am gut reagierenden Jan Glinker zwischen den Pfosten (22.), acht Minuten später aber zappelte das Leder dann im Netz: Dahmani versenkte aus zwölf Metern unten links im Eck – gleichzeitig der Pausenstand. Nach dem Seitenwechsel, Nico Hammann und der neue Florian Kath hatten, ohne wirkliche Akzente gesetzt zu haben, den Platz zur Pause verlassen müssen, änderte sich das Bild trotz der Hereinnahme des immerhin bemühten Manuel Farrona-Pulido sowie Maurice Exslager kaum: Köln verlagerte sich zusehends auf Konter – und blieb eiskalt, als Bone Uaferro einen Eckball nur zwei Minuten nach Wiederanpfiff über die Linie köpfte (47.), der nächste Nackenschlag für den FCM. Von diesem sollte sich Magdeburg nicht mehr erholen, zumal Cauly Oliveira Souza bereits nach 64 Minuten mit dem 3:0 die endgültige Entscheidung markierte.
"Hätten noch eine Stunde spielen können, ohne zu treffen“
Deckel drauf, nichts zu machen. Aus wenigen Chancen holten die Domstädter das Maximum – aber warum fehlte dem FCM der nötige Punch in der Offensive, wo blieb die Kreativität und warum war Christian Beck kaum in das Spiel eingebunden? Lag es unter anderem am Ausfall des Kapitäns Marius Sowislo? Jens Härtel betrieb Ursachenforschung und musste eingestehen: "Wir hätten noch eine Stunde spielen können, ohne hier ein Tor zu erzielen.“ Jan Löhmannsröben ergänzte gegenüber dem "MDR": "Wir waren nicht griffig genug, hinten hat in den entscheidenden Momenten die Abstimmung gefehlt“. So bleibt den Magdeburgern das ungewohnte Gefühl, das Schlusslicht der Tabelle darzustellen – und daran wird sich am kommenden Wochenende nicht viel ändern, da Magdeburg durch die Verlegung des Zwickau-Spiels pausieren muss. Erst in der darauffolgenden Englischen Woche bietet sich die Gelegenheit zur Wiedergutmachung, mit dem SC Paderborn wartet allerdings auch ein mächtiges Kaliber der 3. Liga.