Ab 14 Uhr im Ticker: Osnabrück gegen Duisburg – Jahn in Aspach

Gerade einmal sieben Tage alt, startet die 3. Liga auch sogleich in die erste Englische Woche:  Eine harte Belastung insbesondere für die Teams, die sich noch nicht komplett gefunden haben – und davon offenbarten sich zum Saisonstart gleich einige. Unsere Vorschau auf den 2. Spieltag.

Heiße Duelle

Der 1. FC Magdeburg etwa vergeigte sein Heimdebüt ebenso wie Rot-Weiß Erfurt, beide zieren nun das Tabellenende – problematisch: Magdeburg kann sich durch die Verlegung des Zwickau-Spiels vorerst nicht einmal wehren, Erfurt darf beim FSV Frankfurt Wiedergutmachung betreiben. Wenn dagegen Hansa Rostock auf Preußen Münster trifft, wollen gleich zwei eigentlich ambitionierte Vereine den Fehlstart vermeiden. Und auf den Plätzen an der Sonne? Da haben es sich plötzlich etwa Regensburg oder die Sportfreunde Lotte bequem gemacht. Kann einer von ihnen an der Spitze verweilen? Gleich zwei Auftaktsieger treffen derweil im Spitzenspiel des 2. Spieltags aufeinander: Der VfL Osnabrück trifft auf den MSV Duisburg, das klingt schon nach einem verkappten Zweitliga-Duell. Erwartet werden dürfen viele Zuschauer und ein heißer Fight – das gilt im Übrigen ebenso für den Ostschlager zwischen dem zum Saisonauftakt bärenstarken Halleschen FC und den zunächst etwas enttäuschen Chemnitzer FC.

Frage 1: Wer vermeidet den Fehlstart am Freitagabend?

Am Freitagabend beginnt der Spieltag gleich mit einem Kracher – auch wenn dieser leider weder im TV noch in einem Livestream zu sehen sein wird: Hansa Rostock trifft auf Preußen Münster, beide Mannschaften kämpfen nach einer Auftaktniederlage darum, den Fehlstart mit zwei Pleiten aus zwei Spielen zu vermeiden. Die spielerische Ansehnlichkeit der Begegnung kann zwar noch nicht prognostiziert werden, die stimmungsvolle Kulisse aber sehr wohl: Bereits am Donnerstag hatte Hansa Rostock über 10.000 Karten verkauft. Nach der guten Rückrunde hat die Elf von Christian Brand reichlich Kredit aufgebaut – ein leichter Erfolgsdruck ist aber unverkennbar.

Gleiches gilt im Übrigen auch für Preußen Münster, die mit einer bitteren 0:1-Niederlage im Derby gegen den VfL Osnabrück einen denkbar ungünstigen Saisonauftakt hinlegten. Die Preußen reisen unterdessen ohne Amaury Bischoff, der nach der Ausbootung als Kapitän den "Kopf nicht frei" hat. Ein besonderes Aufeinandertreffen wird es für einige Kicker so oder so: Während Tommy Grupe und Soufian Benyamina bereits für die Adlerträger aufliefen, stürmte SCP-Akteur Edisson Jordanov bereits sieben Jahre für den FCH.

Frage 2: Welcher Aufsteiger kann die gute Frühform bestätigen?

Mit Jahn Regensburg und den Sportfreunden Lotte starteten gleich zwei der drei Aufsteiger mit einem Auftakterfolg und grüßen nun von den oberen Rängen – der FSV Zwickau verspielte sich seinen Vorsprung bei der Mainzer Reserve, sonst wäre das optimale Abschneiden der Neulinge perfekt gewesen. Während Zwickau eine Zwangspause einlegen muss, wollen etwa die Sportfreunde aus Lotte gegen den SV Wehen Wiesbaden auch ihr erstes Heimspiel für sich entscheiden. Wiesbaden steht dagegen schon gehörig unter Druck nach der unglücklichen Niederlage gegen den VfR Aalen, die auffällig an die letzte Saison erinnerte. Jahn Regensburg besitzt im Auswärtsspiel bei der SG Sonnenhof Großaspach ebenfalls realistische Siegchancen, muss aber aufpassen: Großaspach ärgerte bereits den Chemnitzer FC am ersten Spieltag, hätte mit etwas Glück dort sogar gewinnen können.

Frage 3: Findet der SC Paderborn rechtzeitig in die neue Spielzeit?

Das ist schon irgendwie verrückt. Da beginnt der SC Paderborn seine Heimspiel-Saison in der 3. Liga tatsächlich gegen die Reserve des FSV Mainz 05. Vor nicht einmal zwei Jahren feierten die Ostwestfalen gegen den gleichen Verein noch ihre Premiere in der Bundesliga, 2:2 hieß es im August 2014. Etwa einen Monat später begann der schleichende, dann immer schneller werdende Absturz, der zwei Klassen tiefer vorläufig endet. Wobei vor diesem zweiten Spieltag nicht gesagt ist, dass sich der SCP 07 nicht sogar auf einem Abstiegsplatz wiederfinden könnte – bei einer Niederlage gegen die „Meenzer“ ist das Szenario gar nicht unwahrscheinlich. Aber wir wollen den Teufel nicht an die Wand malen: In Normalform ist Paderborn anhand der großen individuellen Qualität klarer Favorit. Es wird für die Schwarz-Blauen so oder so allmählich Zeit, den seit Monaten andauernden Heimfluch zu beenden.

Frage 4: Kann der HFC auch die Himmelblauen in Schach halten?

Für den Halleschen FC beginnt die Saison gleich mit einigen attraktiven Begegnungen: Auf das überaus erfolgreiche 3:0 bei Rot-Weiß Erfurt folgt das nächste Ostduell, wenn der Chemnitzer FC am Samstag im Erdgas-Sportpark aufwartet. Und knüpft der HFC an seine gute Leistung an, dann ist er gegen die hohe individuelle Qualität der Chemnitzer gewachsen. Zumal diese beim Auftakt gegen Großaspach noch Abstimmungsprobleme in der Defensive offenbarte, das war kein Auftreten eines Aufstiegsfavoriten. Sven Köhler besitzt vor der neuerlichen emotionalen Rückkehr an alte Wirkungsstätte noch einiges an Arbeit vor sich.

Frage 5: Nutzt Osnabrück den Derbyschub und bezwingt auch den MSV Duisburg?

Ein in den letzten Jahren seltenes, aber dafür erst recht erleichterndes Gefühl beflügelt den VfL Osnabrück in diesen Tagen: Endlich wurde wieder ein Derby gegen Preußen Münster gewonnen. Daraus will der Verein Kraft schöpfen für die nächste schwere Aufgabe – der MSV Duisburg, der seinen Auftakt ebenfalls mit 1:0 gewinnen konnte, wartet an der Bremer Brücke. Für beide Mannschaften bietet sich die große Möglichkeit, eine nachhaltige Euphoriewelle zu starten – der leichte Vorteil geht jedoch allein aufgrund des Heimspiels an den VfL Osnabrück. Schafft er es wie in Münster, mit seinen Kräften geschickt hauszuhalten, dann ist der perfekte Start mit zwei Siegen aus zwei Partien in Sichtweite.

   

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