MSV Duisburg: Zebras nähren früh die Hoffnung
Erstmals nach sechs Jahren gewann der MSV Duisburg ein Auftaktspiel am ersten Spieltag. Das ominöse A-Wort will bei den Verantwortlichen der Zebras selbstverständlich niemand in den Mund nehmen – die Spieler dagegen haben sich bereits ein klares Saisonziel gesetzt. Hoffnung und Aufbruchsstimmung herrschen naturgemäß schon früh bei den Duisburger Anhängern.
Fans stehen hinter dem Verein
Einen großen Titel konnten die Zebras noch nie gewinnen und auch die letzte Bundesliga-Saison des Traditionsvereins liegt zehn Jahre zurück. Aber immerhin erreichte man in der Saison 2010/11 sensationell als Zweitligist das Pokalfinale. Nicht verwunderlich also, dass sich die Fans der Meidericher nach all den finanziellen Sorgen der Vergangenheit endlich wieder nach Erfolg sehnen. Das Jahr 2016 beginnt für den MSV erfolgreich – aus den fünfzehn Spielen des Kalenderjahres holen die Zebras zwanzig Punkte. Genug, um sich in die Relegation zu retten, nur um anschließend doch noch den bitteren Gang in die 3. Liga zu gehen. Die Fans hat die unglaubliche Rückrunde dennoch unter Strom gesetzt, sodass weit über 16.000 Besucher zuletzt im Stadion waren. Dem MSV Duisburg ist es dank des Auftaktsieges gegen Paderborn gelungen, die Euphorie über die Sommerpause zu halten. Mit dem VfL Osnabrück steht nun so etwas wie ein "Lieblingsgegner" vor der Tür.
Auftaktsiege sind selten
Seit der Zweitliga-Saison 2010/11 ist dem MSV kein Sieg mehr am ersten Spieltag gelungen. Am vergangenen Sonntag konnte diese Serie gebrochen werden, womit die Hoffnungen und Ambitionen bei den Duisburgern geweckt wurden. "Der Auftaktsieg gibt Selbstvertrauen. Du weißt, dass du in der Vorbereitung einen guten Job gemacht hast", weiß beispielsweise Keeper Mark Flekken in der "WAZ" und setzt anschließend noch ein ganz dezentes Saisonziel aus: "Ich will mit dem MSV Meister werden!" Mit einem Schmunzeln wird noch hinzugefügt, dass auch Platz Zwei reiche. Flekken stößt damit in dasselbe Horn, an das auch Flügelflitzer Andreas Wiegel während der Vorbereitung dachte. "Wir wollen um den Aufstieg mitspielen", hieß es laut Medienberichten, womit klar wird, dass die Spieler der Zebras eine ganz genaue Vorstellung vom Saisonplan haben. Intern wird dieser Wunsch vermutlich bei vielen Mitarbeitern des MSV ganz groß geschrieben – nach außen hin gibt es dieses Saisonziel selbstverständlich aber nicht.
Zwei Serienbrecher gegeneinander
Beim VfL Osnabrück gilt es am Sonntag den Lauf des Jahres zu bestätigen. In 24 Spielen gewannen die Zebras sechzehn Mal gegen die Truppe von der Bremer Brücke und teilten nur fünf Mal die Punkte. Den letzten Sieg gegen die Duisburger feierten die Osnabrücker im Jahre 1990, als beide Mannschaften noch in der 2. Bundesliga kickten. Pele Wollitz traf damals zum entscheidenden 1:0, während beim MSV noch Koryphäen wie Ewald Lienen und Michael Tönnies auf dem Platz standen. Auf die leichte Schulter dürfen die Zebras das Spiel trotzdem nicht nehmen – auch der VfL Osnabrück hat durch seinen Sieg gegen Dauerrivalen Preußen Münster eine langjährige Negativserie gebrochen und wird motiviert sein, dies auch gegen den MSV zu wiederholen. Den Zebras kann derweil ein Kuriosum der Fußballgeschichte noch weiteren Mut machen: als die Duisburger 2010/11 zuletzt an einem ersten Spieltag gewannen, hieß der Gegner wie? Natürlich, Osnabrück.