Hansa Rostock: Die Null steht – allerdings auch vorne

Nach drei Spielen innerhalb von acht Tagen beendet der F.C. Hansa Rostock die Englische Woche mit einer Punkteteilung. Gegen den Halleschen FC hieß es vor 8.638 Zuschauern am Ende 0:0. Dabei agierten die Gäste etwa eine halbe Stunde in Unterzahl.

Glückloser Ziemer nur auf der Bank

Schon vor der Partie war mit personellen Veränderungen aufgrund der Verletzung von Aleksandar Stevanovic zu rechnen, ihn ersetzte Stefan Wannenwetsch im Mittelfeld. Stürmer Marcel Ziemer, von dem Trainer Christian Brand nach den glücklosen vergangenen Partien mehr erwartete, nahm ebenso wie Kerem Bülbül auf der Bank Platz. Der Holländer Melvin Platje bekam stattdessen seine Chance von Beginn an. Mit dieser taktischen Veränderung hatten die Hanseaten zunächst die Gastgeber überrascht und fanden vor rund 1.000 mitgereisten Fans besser in das Spiel. Vier Eckbälle nach zehn Minuten, gute Torchancen – allein die Tore blieben aus.

Knackpunkt fragwürdiger Platzverweis

Nachdem Halle in Hälfte eins kaum Spielanteile hatte, agierten sie nach dem Wiederanpfiff druckvoller. Bedanken konnten sich die Rostocker bei ihrem glänzend aufgelegten Schlussmann Marcel Schuhen, der schon in der 48. Minute die Chance von Röser parierte. Im Gegenzug hätte Platje die anhaltende Torflaute der Rostocker mit seinem Kopfball beenden können. Er scheiterte jedoch am Keeper der HFC – die wohl beste Chance des FCH. In der 61. Minute rückte FIFA-Referee Felix Zwayer in den Mittelpunkt. Für ein Allerweltsfoul kassierte Kapitän Michael Gardawski die gelb-rote Karte. Brand, der laut eigenen Aussagen das Spiel in Halle unbedingt gewinnen wollte, spielte noch vor dem Platzverweis mit den Gedanken einen weiteren offensiven Spieler zu bringen. Dies wurde jedoch durch die Gelb-Rote Karte zunichte gemacht. "Der Platzverweis kam nicht gerade gelegen, um das mal milde auszudrücken“, sagte der 44-Jährige.

Henn: Sind für Gardawski marschiert!

Und dennoch: Hansa meisterte die halbe Stunde in Unterzahl sehr gut. "Es ist nie ein Vorteil, wenn du mit einem Mann weniger auf dem Platz stehst“, so Defensivmann Matthias Henn. „Wir haben uns nach dem Platzverweis kurz eingeschworen, jeder hat dem anderen ein paar Worte mitgegeben, so dass wir für Micha die letzte halbe Stunde marschiert sind.“ Die Rostocker präsentierten sich mannschaftlich geschlossen und standen sicher in der Defensive. In diesem Moment machte sich der Vorteil bemerkbar, dass auf dem Platz eine eingespielte Truppe stand, die sich in ihren Spielzügen und Laufwegen kennt und weiß, wie jeder Mitspieler tickt. „Ich freue mich für die Mannschaft, dass sie das abgerufen hat und wie sie sich als Team präsentiert hat“, resümierte auch Brand nach dem Abpfiff.

Die Null steht

Sowohl hinten als auch vorne – die Null steht bei den Rostockern. Nach vier Spieltagen ist lediglich das Tor von Tobias Jänicke gegen Preußen Münster auf der Habenseite. In der Offensive hapert es noch gewaltig – Harmlosigkeit ist das Stichwort. Während Brand vor der Begegnung noch bessere Entscheidungen vor dem Tor forderte, scheiterte der Angriff um Platje in dieser Partie meist am gegnerischen Torwart. Umso positiver ist die solide Defensivleistung der Rostocker spieltagsübergreifend zu bewerten. Null Gegentreffer aus dem Spiel heraus, ein Zahlenwert der sich sehen lassen kann. Die zwei Gegentore, die der FCH in vier Spielen kassierte, fielen nach Standardsituationen (Elfmeter und Freistoß). "Wir spielen vor allem defensiv zu zehnt wie zu elft“, brachte es Brand abschließend auf den Punkt. Am Samstag geht es für die Hanseaten mit der Partie gegen Fortuna Düsseldorf im DFB-Pokal weiter. „Wir müssen zusehen, dass wir die Englische Woche aus den Knochen bekommen und freuen uns auf Düsseldorf. Mit denen wollen wir uns eine schöne Schlacht liefern“, so Matthias Henn.

 

   

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