4:3 nach Verlängerung! Halle bezwingt Kaiserslautern
Der Hallesche FC hat in turbulenten 120 Minuten die Überraschung in der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals geschafft. Musste Halle in der Nachspielzeit der regulären 90 Minuten gegen den Zweitligisten aus Kaiserslautern noch den bitteren Ausgleich zum 3:3 hinnehmen, schlug die Mannschaft von Trainer Rico Schmitt in der Verlängerung zurück und kam dank eines von Kapitän Klaus Gjasula verwandelten Elfmeters zum umjubelten 4:3.
Rückstand zur Pause
Vor 10.021 Zuschauern im Erdgas-Sportpark waren zunächst die Gäste aus Kaiserslautern das bessere Team, konnten sich aber keine nennenswerten Torchancen erarbeiten. Nach und nach fanden die Hallenser dann besser ins Spiel und lieferten sich mit dem Zweitligisten ein umkämpftes Duell auf Augenhöhe. Erstmals richtig gefährlich wurde es nach 22 Minuten, als eine Flanke von Ajani nur knapp keinen Abnehmer fand. Direkt danach die Führung für den FCK. Und wie es im Fußball häufig so ist, erzielte ausgerechnet der Ex-Hallenser Osayamen Osawe das 1:0 für Kaiserslautern. Die Gäste wurden nun offensiver, in Minute 26 verpasste Osawe das 2:0 nur knapp. Halle brauchte einige Minuten, um den Gegentreffer zu verdauen, schlug nach 34 Minuten aber eiskalt zurück: Nach einer Hereingabe von Pfeffer war es Aliji auf Seiten der Gäste, der den Ball unglücklich im eigenen Tor unterbrachte. Kaiserslautern ließ sich davon jedoch nicht beeindrucken und ging nur drei Zeigerumdrehungen später durch eine Einzelaktion von Zoltan Stieber wieder in Führung. Bis zur Pause kamen keine weiteren Treffer hinzu.
El-Helwe mit Doppelschlag – FCK mit Last-Minute-Ausgleich
Den zweiten Durchgang begann die Elf von Trainer Rico Schmitt druckvoll und wurde in der 54. Minute mit dem keineswegs unverdienten Ausgleich belohnt: Hilal El-Helwe verwandelte eine Vorlage von Lindenhahn zum 2:2. Die Hallenser drehten nun richtig auf und gingen nur vier Minuten später sogar in Führung: Wieder war es Neuzugang Hilal El-Helwe, der die Hausherren jubeln ließ. Der erdgas-Sportpark stand nun Kopf, Kaiserslautern war aus dem Spiel. Lindenhahn (63.) und Baumgärtel (70.) hatten weitere Chancen, vom FCK war nicht mehr viel zu sehen. Überhaupt machten die Gäste in dieser Phase einen schwachen Eindruck, im Spiel nach vorne fehlte es an Ideen. Auch in der Schlussphase stand der HFC hinten weiter sicher, von den Gästen ging kaum Gefahr aus. Erst mit der letzten Aktion kam der FCK in der dritten Minute der Nachspielzeit doch noch zum Ausgleich – Torschütze: Osawe. Es ging in die Verlängerung, die mit einem Paukenschlag beginnen sollte.
Gjasula trifft zum entscheidenden 4:3
Der eingewechselte André Wallenborn drang in den Strafraum der "Roten Teufel" ein, FCK-Keeper André Weis kam herangerauscht und räumte den HFC-Spieler ab. Es gab Gelb für Weis und Strafstoß für den Drittligisten. Kapitän Klaus Gjasula ließ sich die Chance nicht engtehen und verwandelte sicher rechts unten ins Tor zur 4:3-Führung (94.). Der Jubel bei den Hallensern kannte auf der Tribüne kein Halten mehr. Dem Zweitligisten lief nun die Zeit davon. Wetere Chancen des FCK durch Osawe (96.,115. und 118.) oder Halfar aus der Distanz (98.) brachten HFC-Keeper Bredlow nicht ernsthaft in Bedrängnis.. Zwei Minuten Nachspielzeit ließen Halle noch einmal zittern, doch diesmal blieb der Lastminute-Schock aus. Die Überraschung war perfekt. Der Hallesche FC steht damit zum dritten Mal in seiner Vereinsgeschichte in der 2. Runde des DFB-Pokals, die am kommenden Freitag, den 26. August ab 22:45 Uhr in der ARD ausgelost wird.