Ab 14 Uhr im Ticker: Hansa gegen den FSV – Lotte beim CFC

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Es ist nicht wirklich alltäglich, was der 3. Liga in diesen Tagen widerfährt: Zwischen dem 4. sowie dem 6. Spieltag liegt eine Zeitspanne von vier Wochen, bedingt durch die nun der Vergangenheit angehörende erste Runde im DFB-Pokal sowie die kommende Länderspielpause. Nicht wenige Teams müssen nur eine Ligapartie in dieser Zeit absolvieren, das kann auch gestandene Profis kurz nach dem Saisonbeginn schon einmal aus dem Rhythmus bringen. Wer aber bewahrt in der Sommerhitze den kühlsten Kopf?

Die 20 Mannschaften gehen mit völlig verschiedenen Voraussetzungen in das kommende Wochenende. Während in Münster nach nur vier Spieltagen bereits ein Kellergipfel steigt, grüßen die Kontrahenten Regensburg und Aalen von weit oben – der Jahn aber musste in den letzten Tagen gleich zwei bittere Pillen schlucken. Wie wird er dies verarbeiten? Beim 1. FC Magdeburg findet derweil bereits am Freitagabend ein großes Duell statt, wenn der MSV Duisburg gastiert. Holstein Kiel muss ohne Trainer Karsten Neitzel in eine neue Ära starten und beim SV Wehen Wiesbaden trifft das formstärkste Team auf den SC Paderborn, der zuletzt viele Nackenschläge in Serie hinnehmen musste. Spannung ist gewiss…

Frage 1: Magdeburg oder Duisburg – wer hat die unbelohnte Pokalbegegnung besser verdaut?

Es ist die große Gemeinsamkeit des 1. FC Magdeburg und des MSV Duisburg, wenn die beiden Traditionsvereine am Freitagabend in der MDCC-Arena aufeinandertreffen: Die ambitionierten Drittligisten brachten ihre Gegner im DFB-Pokal jeweils an den Rand einer Niederlage, schafften es aber nicht, diesen niederzuringen. Der FCM und Trainer Jens Härtel musste sich Eintracht Frankfurt im Elfmeterschießen geschlagen geben, hatte sich zuvor über weite Strecken mindestens ebenbürtig präsentiert. Der MSV Duisburg ackerte gegen den Zweitligisten Union Berlin, verlor aber durch ein Eigentor in der Verlängerung noch mit 1:2.

120 Minuten Kampf, Schweiß und Leidenschaft ohne Belohnung: Das bedeutet einen mentalen Tiefschlag. Wer kann diesen besser verdauen? Der FCM verlor zuvor nach ebenso großen Kampf mit 2:3 in Osnabrück, steht unter dem Druck, einen Fehlstart abzuwenden. Die Zebras können dagegen die Auswärtsaufgabe viel gelassener angehen: Kein Verein präsentierte sich derart konstant und gleichzeitig spielerisch stark zum Saisonauftakt – macht Duisburg so weiter, werden sie ganz oben mitspielen und im Normalfall auch in Magdeburg gute Chancen besitzen.

Frage 2: Formstärke gegen Formschwäche – kann der SC Paderborn allen Umständen trotzen?

Beim SV Wehen Wiesbaden und dem SC Paderborn, zwei direkten Gegnern am Samstag, zeigen die Kurven momentan in völlig gegensätzliche Richtungen. Wiesbaden holte sich nach einem mäßigen Auftakt zuletzt zwei deutliche 3:0-Siege und kletterte so in der Tabelle vorwärts. Der SC Paderborn verlor die letzten drei Pflichtspiele allesamt, darunter zwei bittere Last-Minute-Pleiten gegen Werder Bremen II und den SV Sandhausen. Die Fans sind bedient und lassen das ihre Elf deutlich spüren: Zum DFB-Pokal verirrten sich nicht einmal mehr 4.500 Zuschauer im Stadion des SCP. Wie soll dieser nun den Bock umstoßen, zumal auch die erhofften Neuverpflichtungen noch ausgeblieben sind? Es türmen sich Fragen, auch Trainer René Müller ist in der Kritik. Eine weitere Niederlage in Wiesbaden ist nicht unwahrscheinlich und würde die Unruhe in Ostwestfalen weiter erhöhen.

Frage 3: Wie startet Holstein Kiel in die Zeit nach Karsten Neitzel?

Eine lange, nein sehr lange Zeit war Karsten Neitzel Trainer von Holstein Kiel – über drei Jahre lang stand er dem Drittligisten zur Seite. Schlussendlich wurde ihm vielleicht sein eigener Erfolg zum Verhängnis: Mit dem Fast-Aufstieg in der Saison 2014/2015 wuchsen die Erwartungen an der Ostsee ins Endlose, vielleicht verlor man dort auch zeitweise die Bodenständigkeit. Nun ist Neitzel nach vier Spieltagen und mit vier Punkten auf dem Konto entlassen, ihm wird nicht mehr zugetraut, einen der kostspieligsten Kader der Liga auf Kurs zu führen. Wer auf ihn folgt, ist noch völlig unklar. Irgendwie antriebslos steuert Kiel durch die Gewässer Drittliga-Deutschlands, muss sich nun gegen den FSV Zwickau beweisen. Der kassierte zuletzt eine 0:3-Schlappe gegen Wehen Wiesbaden. Wer von den beiden ist nun weniger angeschlagen? Im Normalfall müsste das Spiel an Kiel gehen – in der aktuellen Situation ist allerdings alles möglich.

Frage 4: Kann sich im Kellergipfel ein Team aus der Krise schießen?

Wenn Platz 19 bei Platz 20 gastiert, sich die Straßenlaternen fast von alleine tiefrot färben, dann rütteln normalerweise die Alarmglocken. Es sind schließlich erst vier Spieltage gespielt, sowohl bei Preußen Münster, als auch beim FSV Mainz 05 II. Der SC Preußen hatte sich deutlich mehr vom Saisonstart versprochen, zuletzt aber keine Weiterentwicklung auf dem Platz deutlich gemacht. Laut will es niemand sagen, aber der Druck ist vor dem Heimspiel gegen die Mainzer Reserve immens. Es darf nichts mehr schiefgehen, der Kredit ist bald aufgebraucht. Das erhöht die Belastung für die Spieler, die nun liefern müssen. Ohne Ausreden.

Frage 5: Wie reagiert Tabellenführer Regensburg auf die Rückschläge der letzten Tage?

Für Jahn Regensburg war es eine Woche, die den Begriff „Momentum“ auf den Kopf stellte. Als Aufsteiger mischen die Ostbayern die 3. Liga auf und führen nach vier Spieltagen sogar die Tabelle an. Im DFB-Pokal aber musste sich der SSV dem Bundesligisten Hertha BSC knapp nach 120 Minuten geschlagen geben – kein Glück, möchte man meinen. Dass aber wenige Tage später das hochnotpeinliche Aus im Bayernpokal gegen einen Siebtligisten folgte und man dabei sogar noch eine 2:0-Führung verspielte, wirft Fragen auf – viele Fragen. Gemeinsam mit dem kommenden Gegner VfR Aalen ist der Jahn noch immer Überraschungsteam der Liga. Ein Heimsieg würde guttun, um die fröhliche Stimmung beizubehalten. Und um das eigentlich utopische, aber zumindest momentan noch nicht unrealistische Erreichen des DFB-Pokals durch den vierten Platz in der Liga ein Stückchen näher zu bringen.

 

 

   

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