Nach Duisburg-Pleite: Dem FCM stellen sich einige Fragen
Und wieder nichts: Am Freitagabend musste der 1. FC Magdeburg gegen den MSV Duisburg die dritte Niederlage der laufenden Saison einstecken. 1:2 (1:2) hieß es nach 90 Minuten und einem knappen, über weite Strecken ausgeglichenen Spiel. Spätestens jetzt stellen sich einige Fragen rund um die Blauen – liga3.online.de versucht, sie zu beantworten.
Was lief gegen den MSV Duisburg schief?
Es wurde eine 1:0-Führung im heimischen Stadion verspielt – das ist für gewohnt eine äußerst bittere Pille. Christian Beck hatte nach zwölf Minuten und unter gütiger Mithilfe des Zebra-Keepers Mark Flekken noch die Führung erzielt, wenngleich diese auch nicht wirklich verdient war. Duisburg hatte schließlich die entschlossenere und stärkere Anfangsphase erwischt, belohnte sich dann auch umgehend mit dem 1:1 von Branimir Bajic (20.) und dem 2:1 von Tugrul Erat (40.). Beide Treffer resultieren aus unmittelbaren Fehlern in der Magdeburger Hintermannschaft: An Abwehrchef Bajic hatte beim Eckball von Zlatko Janjic wohl niemand gedacht, als dieser mutterseelenallein einköpfte. Erat erhielt bei seinem Versuch ebenso zu viele Freiheiten, erwischte allerdings auch einen perfekten Schuss. Weitere richtig gute MSV-Möglichkeiten hätten die Pausenführung sogar erhöhen können, die Magdeburger Abwehr wirkte wieder einmal nicht wirklich sattelfest.
Warum blieb die Reaktion in der zweiten Halbzeit aus?
Es schlich sich ein ähnliches Problem ein, wie es bereits zum Auftakt gegen Fortuna Köln zu sehen gewesen war: Die Durchschlagskraft ging den Magdeburgern ab, die zwar ansprechend das Spiel aufbauten, sich aber spätestens an der routinierten und massiven Duisburger Viererkette die Zähne ausbissen. Einzig noch Kapitän Beck erhielt einen der wenigen Abschlüsse, das war in der Summe allerdings auch zu wenig, um die Gestreiften in ernsthafte Verlegenheit zu bringen. Obgleich diese kaum noch einen Konter ausspielten, hatten sie nur wenige Probleme, die knappe Auswärtsführung über die Zeit zu bringen. „Doppelt bitter, wieder mit gar nichts dazustehen, ohne wirklich zu wissen, warum“, musste ein sehr enttäuschter Nils Butzen gegenüber dem MDR zugeben. Obgleich das Engagement sicherlich einen Punkt verdient hatte, blieb der 1. FC Magdeburg im dritten von vier Spielen punktlos.
Inwieweit verschärft sich die Situation vor dem Spiel in Zwickau?
Noch ist kein Grund zur nachhaltigen Beunruhigung beim 1. FCM gegeben. Aber: Drei Zähler aus vier Spielen bedeuten einen Fehlstart, zumal sogar drei Partien vor heimischen Publikum ausgetragen wurden. „Fußball ist ein Ergebnissport, gegen Duisburg haben wir leider wieder ein paar Fehler zu viel gemacht“, analysierte etwa Trainer Jens Härtel. Diese Ergebnisse müssen nun zwangsläufig folgen, schon in Zwickau am Donnerstagabend. Tricky: Auch der FSV steht gehörig unter Druck, musste zuletzt gleich zwei saftige 0:3-Pleiten hinnehmen. Mit vier Punkten haben sich die kommenden Gäste auf dem 17. Platz eingenistet, während der FCM aktuell sogar erstmalig seit dem Wiederaufstieg 2015 auf einem Abstiegsplatz befindet. Als Aufsteiger, der sich offenbar noch nicht so richtig in der 3. Liga etabliert hat, gerät Zwickau daher zu einem Gradmesser für Magdeburg. Schafft es die Mannschaft von Jens Härtel auch dort nicht, den Bock umzustoßen, dann dürften etwas ungemütlichere Tage und Wochen an der Elbe anstehen.