Rot-Weiß Erfurt: Erster Heimsieg vor Minuskulisse

Mit einem deutlichen 3:0 (0:0) -Heimsieg, der ebenso verdient war, hat Rot-Weiß Erfurt in einem mäßigen Drittligaspiel den Sprung in die obere Tabellenhälfte geschafft. Matchwinner waren einerseits die drei Erfurter Torschützen, aber auch Torhüter Philipp Klewin. Negativ in Erinnerung verbleiben allerdings die leeren Ränge im „neuen“ Steigerwaldstadion, denn nur 4.100 Zuschauer wollten das Heimspiel der Thüringer mitverfolgen.

Kurz vor der Pause nimmt Erfurt Fahrt auf

Wirklich guter Fußball wurde über die kompletten 90 Minuten sicherlich nicht geboten, aber Rot-Weiß Erfurt hat den ersten Heimsieg auf seinem Konto. Und zählt irgendetwas anderes? Nein. Sicherlich profitierten die Steigerwäldler davon, dass Gegner Fortuna Köln – ohnehin im bisherigen Saisonverlauf als absolute Wundertüte zu bezeichnen – einen schwächeren Tag erwischte und in den ersten 70 Minuten quasi überhaupt keine Offensivbemühungen an den Tag legte. Rot-Weiß Erfurt gab zunächst sein Bestes dazu und sorgte dafür, dass die anwesenden Zuseher gut und gerne auch ein halbstündiges Nickerchen hätten einlegen können. Nicht viel los am Steigerwald bis kurz vor der Pause, ehe die Elf von Stefan Krämer unter anderem durch Carsten Kammlott und Pablo Pigl erste Möglichkeiten vergaben. Schon dort hätten sich die Gastgeber für ihre gesteigerten Bemühungen gegen schlichtweg schlechte Kölner belohnen können.

„Ein bisschen Glück“ in der Schlussphase

Pigl und Kammlott – die beiden sollten in der Pause noch mächtig Zielwasser tanken, wie sich später herausstellte. Pigl besorgte mit einem wuchtigen Linksschuss ins linke untere Eck die Führung (50.), Torjäger Kammlott legte neun Minuten später unter gütiger Mithilfe eines desaströsen Kölner Abwehrverhaltens seinen insgesamt vierten Saisontreffer nach (59.). Die Vorentscheidung war das, mehr aber noch nicht: Fortuna Köln bäumte sich urplötzlich auf und zwang Torhüter Philipp Klewin gleich zu mehreren Glanzparaden – der Schlussmann erwies sich aber trotz des langen entspannten Tages als hellwach und entschärfte sämtliche Abschlüsse herausragend. „Da hatten wir schon ein bisschen Glück“, musste auch Trainer Krämer resümieren. Den Tag zerstörte aus RWE-Sicht aber nichts mehr, ganz im Gegenteil: Tugay Uzan verwertete sogar noch einen Konter zum 3:0. Ein absolut verdienter Erfolg, da waren sich Spieler und Trainer einig. Fortuna-Coach Uwe Koschinat dagegen war „sehr enttäuscht von der Leistung“ seiner Elf, das will schon etwas heißen.

Fans kommen für Leistung, nicht für Komfort im Stadion

Unbefriedigend geriet dagegen bei herrlichem, vielleicht schon einige Grad zu warmem Sommerwetter die Zuschauerzahl in Erfurt: 4.113 Fans fanden sich im umgebauten Steigerwaldstadion ein – alle Stadionbereiche außerhalb der Fankurve, die sogar mit einer schönen Choreographie auf sich aufmerksam machte, wirkten recht verlassen. Weniger Anhänger kamen im Vergleich mit einer Profimannschaft der 3. Liga zuletzt in der Saison 2012/2013. Eine enttäuschende Zuschauerzahl, die aufzeigt: RWE kann seine Anhänger nicht durch ein neues, moderneres Stadion überzeugen, sondern schlichtweg durch Leistung. Nimmt man allerdings das letzte Heimspiel sowie die Auswärtsbegegnung in Lotte zuvor als Maßstab, befindet sich die Mannschaft um Übungsleiter Krämer auf einem sehr guten Weg, schon bald wieder mehr Zuschauer an die Arnstädter Straße zu locken. Weiter geht es für Erfurt nach der Länderspielpause allerdings zunächst auswärts beim FSV Zwickau.

   

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