Erster Sieg: Preußen Münster fällt viel Gewicht von den Schultern

Durchatmen bei Preußen Münster: Am fünften Spieltag konnte der ersehnte erste Erfolg eingetütet werden: Gegen die Reserve von Mainz 05 gewann die Mannschaft um Trainer Horst Steffen mit 1:0. Das war verdient und gleichwohl ein hartes Stück Arbeit – dementsprechend fielen den Spielern und auch dem Coach große Steine von der Brust.

Holpriger Start, ausgeglichene erste Halbzeit

Nein, im bisherigen Saisonverlauf hatte zuvor nichts so recht klappen wollen: Das verlorene Derby gegen den VfL Osnabrück stellte bloß den Anfang einer Negativserie dar, die ihren Höhepunkt in Großaspach erreicht hatte: Am vierten Spieltag verloren die Adlerträger nach einer absolut erschreckenden Performance mit 0:2, eine Reaktion war gefragt. Und diese kam im Duell des Letzten mit dem Vorletzten aus Rheinland-Pfalz – wenn auch etwas holprig: Glatter wäre das Spiel sicherlich gelaufen, hätte Stürmer Jesse Weißenfels nicht nach vier Minuten eine hundertprozentige Möglichkeit liegengelassen. In der Folge spielte auch der Gast aus Mainz zumindest bis zum Seitenwechsel sehr munter mit, kreierte einige gute Chancen. Die beste wurde dann wieder den Preußen zuteil, als Lion Schweers einen Kopfball an die Latte beförderte (35.). Wollte es etwa wieder nicht klappen mit der allerersten SCP-Führung in dieser Saison?

Weißenfels wartet lange und belohnt sich dafür

Doch. Nach einiger Anlaufzeit brachen die Preußen den Bann in der zweiten Halbzeit. Jesse Weißenfels war es, der nach 64 Minuten und einer Ecke von Edisson Jordanov goldrichtig stand – die Erlösung, auf die die Reserve des FSV keine Antwort mehr finden sollte. Aufgrund der dann wieder souveränen Leistung und erheblichen schwächeren Mainzern ging der Sieg schlussendlich schon in Ordnung, ohnehin war den Preußen ziemlich egal gewesen, wie dieser erste Erfolg zustande kam. „Das war total wichtig für die Moral und hat uns als Mannschaft enorm weitergebracht“, konstatierte etwa der Siegtorschütze Weißenfels, der sein Startelfdebüt in der 3. Liga nach fast einjähriger Verletzungspause feierte und prompt erfolgreich war. Er ist der neue Mann für die Tore in Münster, auch weil etablierte Leute wie Adriano Grimaldi oder Tobias Rühle bisher ihre Vorteile nicht immer auf den Platz bringen konnten.

Verbesserte Defensivleistung als Schlüssel zum Erfolg

Monatelang hatte der 24-Jährige nur darauf gewartet, dass sich eine Tür öffnen würde. Jetzt ist er vollwertiges Mitglied des Kaders und hat obendrein seine Ansprüche auf einen Stammplatz weiter untermauert. Nicht nur er, auch Trainer Horst Steffen konnte nach Abpfiff unter dem Strich eine zufriedenstellende Bilanz ziehen. „Die Defensivleistung hat sich verbessert“, resümierte dieser etwa sichtlich besserer Laune, „endlich haben die Jungs gezeigt, dass sie es doch besser können. Irgendwann war dieser Sieg fällig.“ Nichtsdestotrotz stellte Steffen klar: „Die Erleichterung ist wirklich groß. Es ist einfach ein schönes Gefühl, sich nicht nach Abpfiff für Niederlagen erklären zu müssen.“ Geht es nach den Preußen, soll damit eine kleine Aufholjagd in Gang gesetzt werden und über früher oder später zumindest der Sprung in die obere Tabellenhälfte gelingen. Die nächste Gelegenheit bietet sich nach der Länderspielpause auswärts beim zuletzt schwächelnden Halleschen FC, der nur zwei Punkte aus seinen letzten vier Begegnungen holte.

   

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