Dustin Bomheuer überzeugt nach unverhoffter Rückkehr
„Im Fußball kann es ganz schnell gehen“. Oftmals ist dieser Spruch ein Fall für das Phrasenschwein. Bezogen auf Zebra-Innenverteidiger Dustin Bomheuer könnte es jedoch kaum eine passendere Feststellung geben. Vom aussortierten Spieler in der letzten Saison zur wichtigen Säule im Abwehrzentrum.
Vertragsverlängerung skeptisch begleitet
„Dustin Bomheuer hat den Ehrgeiz und diese Gier, die in der letzten Saison ein bisschen gefehlt hat“, sagte MSV- Cheftrainer Ilia Gruev im Rahmen eines Vorbereitungsturniers über den 25-Jährigen. Zu diesem Zeitpunkt schien die Startelf für Bomheuer dennoch sehr weit weg zu sein. Denn auf der einen Seite spielte er nach dürftigen Auftritten zu Saisonbeginn in der Rückrunde unter Gruev nur noch eine Statistenrolle. Genau eine Minute ließ der Bulgare den Abwehrspieler in der letzten Rückserie auflaufen. Zudem sollte der gebürtige Recklinghäuser gar keinen neuen Vertrag für Liga 3 unterschreiben. Nur mangels Alternativen, so wirkte es im abgelaufenen Juli, erhielt der Abwehrhüne eine neue Chance an der Wedau. Dementsprechend kritisch sahen viele Fans den neuen Kontrakt und kommentierten dies in den sozialen Medien teilweise überaus kritisch. Auf der anderen Seite erinnerten sich aber auch einige Zebras an die guten Auftritte von Bomheuer in der Saison des Lizenzentzuges im Bundesliga-Unterhaus und trauten ihm ein „Comeback“ zu. Diese Einschätzung bewahrheitet sich derzeit.
Drei Spiele – Drei gute Auftritte und ein Treffer
An den ersten beiden Spieltagen der noch jungen Saison reichte es für Bomheuer lediglich für einen Tribünenplatz, dann folgte das Auswärtsspiel bei den Preußen in Münster. Am Ende erspielten sich die Zebras nur einen Punkt, doch der Ex-Fortune überzeugte. An der Seite von Routinier Bajic bildete er einen stabilen Abwehrblock und sicherte den Zebras durch einen ansehnlichen Kopfballtreffer die zwischenzeitliche Führung und ließ mächtig aufhorchen. Auch in den folgenden Pflichtspielen gegen die Zweitvertretung der Mainzer, bei der unglücklichen Niederlage im Pokal und gegen in Magdeburg spielte der 1,93m lange Abwehrmann von Beginn an und überzeugte. "Ich bin absolut zufrieden mit ihm“, sagt Gruev über seinen Schützling und unterstreicht diesen Eindruck. Den Comebacker selbst ziert neben dem Platz ein ruhiges Wesen, dennoch stellte er klar: "Ich habe immer den Anspruch, spielen zu wollen“.
Karrierebilanz eines Kämpfers
Die Degradierung in der letzten Saison ist für das Zebra sicher eine immense Prüfung gewesen, dennoch musste Bomheuer trotz seinen erst 25 Lebensjahren schon des Öfteren um seinen Platz im Profifußball kämpfen. Im Sommer 2010 wechselte der damals 19-jährige aus der U19 der SG Wattenscheid zum MSV Duisburg – allerdings zur Amateurmannschaft in die NRW-Liga. Hier trug er zwar erstmals das Wappen eines Proficlubs, doch das Bundesliga-Geschäft kann in der damals fünften Spielklasse nur ein Traum anstatt Realität gewesen sein. Auch hier musste Bomheuer in der ersten Saison kämpfen. Gerade mal 14 Einsätze in der zweiten Mannschaft stehen am Ende seiner ersten Saison an der Wedau auf der Habenseite. Einige Jungspieler hätten zu diesem Zeitpunkt die Vision vom Leben als Fußballprofi sicher begraben. Der Recklinghäuser ging einen anderen Weg. In der Folgesaison sicherte er sich einen Stammplatz und am Ende der Spielzeit kam mit 21 Jahren die Beförderung zu den Profis. Im Frühjahr 2013 gelang der endgültige Durchbruch. Die Zebras landeten in der Rückrundentabelle unter Kosta Runjaic auf Platz 4, der Jungprofi war Stammkraft und köpfte sich mit seinem Ausgleichstreffer in der Nachspielzeit gegen den 1. FC Köln direkt in die Herzen der Zebrafans. Doch aufgrund des Lizenzentzuges trennten sich die Wege vom Newcomer und den Meiderichern. Er wechselte auf die andere Rheinseite zum damals äußerst ambitionierten Lokalrivalen Fortuna Düsseldorf. Auch hier hieß es anfänglich Stammplatz, doch nach Verletzungen, Trainerwechseln wendete sich das Blatt für den Innenverteidiger und er schlug den Weg zurück zu den Duisburgern ein. Hier scheint er nach langem K(r)ampf endlich, (wieder) angekommen zu sein.