VfL überzeugt mit cleveren Transfers – Hoffnungen auf Appiah

Insgesamt elf Neue hat der VfL Osnabrück im Sommer verpflichtet – manche schlugen direkt ein, manche warten noch auf ihren Durchbruch. Nach nunmehr fünf Spieltagen zieht liga3-online.de eine erste Bilanz: Wer konnte den Lila-Weißen sofort helfen und wer braucht noch weitere Anlaufzeit?

Appiah darf sich wohl umgehend beweisen

Mit stolzen elf Neuzugängen schloss der VfL einen ordentlichen Umbruch ab, der durch den plötzlichen Abgang von David Pisot eine noch größere Bedeutung erfuhr: Nach den schwerwiegenden Verlusten von Marvin Schwäbe und Marcos Alvarez stellte er einen dritten, wichtigen Pfeiler im Erfolgsteam der Saison 2015/2016 (und auch der Vorjahre) dar. Er hinterlässt eine Lücke, die der kurzfristig nachverpflichtete Marcel Appiah vom NEC Nijmegen so fix wie möglich schließen soll. Mit einigen Einsätzen in der höchsten holländischen Liga sowie einer vollständigen Zweitliga-Saison bei Arminia Bielefeld auf dem Buckel wird dem Verteidiger einiges zugetraut. Das Problem: Eigentlich müsste Appiah sich verdoppeln und nicht nur im Abwehrzentrum, sondern gleichzeitig auch auf rechts agieren. Und es ist gar nicht mal unwahrscheinlich, dass Trainer Joe Enochs seinem neuesten der Neuverpflichtungen die Außenposition prioritär anvertrauen wird.

El-Bouazzati wackelt noch, Sangaré hofft auf weitere Einsätze

Denn dort war in den ersten Wochen der von Borussia Dortmund II ausgeliehene Mohamed El-Bouazzati beheimatet. Anfangs machte er seine Sache noch solide bis gut, aber seine mangelnde Erfahrung macht sich zunehmend bemerkbar – spätestens bei der 2:4-Pleite in Bremen wurde ein Schwachpunkt in seiner Person offensichtlich, nach 46 Minuten musste er für Appiah den Platz räumen. Vielleicht muss dem 19-Jährigen einfach noch mehr Zeit eingeräumt werden. Gleiches gilt für einige weitere Neuverpflichtungen, die das nötige Talent mitbringen: Nazim Sangaré in etwa, der als Einwechselspieler bisher stets überzeugte. Auch Ahmet Arslan wartet mit seinen hohen Veranlagungen auf den Durchbruch. Einen Schritt weiter ist da schon „Otschie“ Wriedt mit vier von fünf möglichen Startelf-Einsätzen. In Mainz und Bremen lieferte er allerdings längst nicht so stark ab wie als Joker gegen Magdeburg. Robert Kristo konnte seine Verpflichtung für die Offensive bisher noch nicht bestätigen, mehr als Kurzeinsätze sind aktuell nicht drin.

Ein Quartett aus Neuen bekleidet regelmäßig die weiteren Stammplätze

Anders sieht es bei einem Quartett aus, dass sich sofort und erfolgreich um Stammplätze beworben hat und aktuell kaum aus der Elf wegzudenken ist: Marc Heider wirbelt meist über rechts und Jules Reimerink parallel über links – eine neue Stärke der Niedersachsen hat sich durch geschickte Transfers auf den Flügelpositionen aufgetan. Im Defensivzentrum sind Bastian Schulz und der etablierte Christian Groß an guten Tagen kaum zu überwinden, im Tor hat sich Marius Gersbeck vorerst als Stammtorhüter durchgesetzt. Ein leicht flaues Gefühl ist bei den Anhängern bezüglich seiner Person allerdings doch eingekehrt, denn zwischen Genie und Wahnsinn ist bei ihm nur wenig Spielraum. Richtig gute Leistungen lieferte der Youngster gegen Münster und auch Duisburg ab, immer wieder zeigt er sehenswerte Paraden. Allerdings unterliefen ihm gegen Magdeburg und in Bremen auch leichte Fehler, die den Gesamteindruck (noch) trüben. Allerdings ist es auch wahrlich nicht leicht, in Marvin Schwäbes Fußstapfen zu treten.

Attraktive Spiele, viel Potenzial

Was bleibt als Fazit? Der VfL Osnabrück hat, das stellt sich schon jetzt heraus, einige clevere Transfers getätigt und sich vielversprechende Talente gesichert. Obgleich besonders bei den jungen Spielern noch Schwankungen zu erkennen sind, verlief der Saisonstart unter dem Strich erfolgt und macht vor allem Lust auf mehr. Nicht jedes Spiel kann umgehend gewonnen werden, aber: Es fallen Tore, die Partien sind attraktiv. Das Potenzial ist unschwer zu erkennen beim „neuen“ VfL. Und: Mit dem Derbysieg in Münster haben Enochs und Co. schon jetzt einen Stein im Brett bei den Fans, der kann ihnen nicht genommen werden.

   

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