Osnabrück muss sich Kieler Revanchegelüsten wehren

Das ganze Spiel über weitestgehend dominiert und durch einen Treffer in der Nachspielzeit noch verloren: Die 0:1-Niederlage, die Holstein Kiel gegen den VfL Osnabrück im Februar dieses Jahres hinnehmen musste, konnte nicht einfach so weggesteckt werden. Für die Störche war das eine ganz bittere Sache – dementsprechend in Acht nehmen müssen sich die Lila-Weißen: Eine erfolgreiche Revanche könnte die KSV am VfL vorbeiziehen lassen.

Kiel gegen Osnabrück – das ist ein Spitzenspiel!

Es muss angesichts dieser Paarung am Freitagabend gar nicht groß um den heißen Brei geredet werden: Holstein Kiel gegen den VfL Osnabrück, das ist ein Spitzenspiel. Hinter dem MSV Duisburg an der Tabellenspitze spaltet sich das Verfolgerfeld in die Teams, die dort keiner erwartet und dann die Klubs, denen Chancen ausgerechnet werden. Kiel und Osnabrück gehören zu jenen Mannschaften, die sich solide bis gut durch den Saisonstart gekämpft haben und damit schon ein ordentliches Polster auf weitere vermeintliche Favoriten wie den Chemnitzer FC oder den 1. FC Magdeburg aufgebaut haben. Im Flutlicht an der Kieler Förde soll und wird sich allerdings die Spreu vom Weizen trennen: Nur der Sieger wird den unmittelbaren Kontakt nach oben halten können – falls es überhaupt einen gibt.

Für Ex-Kieler Heider „kein Spiel wie jedes andere“

Denn nach aktuellem Stand schenken sich die Teams quasi nichts. Beide haben sich sinnvoll verstärkt und dabei aus eine Mischung aus hungrigen Talenten und erfahrenen Profis gesetzt. Einer der 22 Akteure wechselte sogar im Sommer direkt die Fronten: Marc Heider verließ Holstein Kiel, da ihm dort regelmäßige Startelf-Einsätze nicht mehr garantiert waren. Er schloss sich den Niedersachsen um Trainer Joe Enochs an – eine goldrichtige Entscheidung, wie sich für ihn persönlich bisher herausstellt: Sechs Spiele absolvierte er bisher über die volle Distanz und markierte dabei drei Torvorlagen. „Das ist für mich kein Spiel wie jedes andere“, stellt der 30-jährige US-Amerikaner gegenüber der "Neuen Osnabrücker Zeitung" klar und spricht von einer schönen Zeit, die er in sieben Jahren an der Ostsee hatte. Nichtsdestotrotz ist sein Fokus nun klar auf den VfL Osnabrück geschärft. „Ich komme für Punkte, nicht um alte Bekannte zu treffen“, stellt Heider klar.

Enochs sieht ein hartes Stück Arbeit vor seiner Elf

Zuletzt hagelte es für Lila-Weiß stolze sechs Gegentreffer in 180 Auswärtsminuten: Daran wird auch Trainer Enochs, Landsmann von Heider, in der Woche gearbeitet haben. Am Sonntag legte er ebenso die kurze Strecke nach Paderborn zurück, um das Trainerdebüt von Markus Anfang beim KSV Holstein live und in Farbe mitzuerleben – und daraus einige Erkenntnisse zu ziehen. „Wir müssen hart arbeiten, um zumindest einen Punkt holen zu können“, stellte Enochs fest und gleichzeitig klar: Der VfL Osnabrück steht am Freitagabend nicht in der Pflicht, einen Sieg zu holen – dem guten Saisonstart und der Heimstärke sei Dank. Dennoch würde sich wohl keiner der zahlreichen mitfahrenden Gästefans beschweren, wenn sich die Geschichte wiederholt und ein VfL-Akteur erneut in der 91. Minute aus dem Nichts das Leder im Kieler Tor versenkt.

   

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