Erfurt verliert gegen Paderborn, bewahrt aber Ruhe

Das war nichts: Rot-Weiß Erfurt hat sein Heimspiel gegen den SC Paderborn überraschend mit 1:3 (0:1) verloren – allen voran deshalb, weil die Gäste an diesem Tag das effizientere Team waren und mit Sven Michel einen Flügelstürmer in Topform im Kader hatten. Für Trainer Stefan Krämer war die Niederlage zwar nach eigener Aussage kein Beinbruch, doch irgendwie verbleibt das Gefühl, das am Samstag eine Chance vergeben wurde…

Schon zur Pause im Hintertreffen

Doch der Reihe nach: Schon die Umstände am Samstagnachmittag waren eigentlich gar nicht übel, das schlechte Wetter einmal ausgenommen. Trotz üblen Regenwetters hatten nämlich immerhin über 5.500 Zuschauer den Weg in das Steigerwaldstadion gefunden, deutlich mehr als noch vor drei Wochen gegen Fortuna Köln. Natürlich hatte dies auch mit den vorangegangenen Siegen von RWE zu tun, die unter anderem den FSV Zwickau mit 2:1 besiegt hatten und gegen den SC Paderborn endgültig den Sprung in die Ligaspitze hätten vollführen können. Dem machten die Ostwestfalen aber eindrucksvoll einen Strich durch die Rechnung: Erst hebelten Marc-Andre Kruska und Christian Bickel die Erfurter Hintermannschaft aus, Bickel traf zur Führung (23.), dann netzte kurz vor der Pause auch besagter Sven Michel nach einer herrlichen Einzelaktion (41.) – die Vorentscheidung war bereits gefallen.

Krämer: „Wir sind eine normale Drittliga-Mannschaft“

Denn obwohl Erfurt vieles in die Waagschale warf, resultierten daraus nur wenige ernstzunehmende Ansätze. Carsten Kammlott scheiterte einmal am Keeper und stand vor seinem regelwidrigen Treffer deutlich im Abseits, dazu hoppelte ein Tyrala-Abschluss ungefährlich in die Arme von SCP-Torhüter Lukas Kruse. Paderborn dagegen hätte mit einem zu Unrecht abgepfiffenen Tor von Thomas Bertels schon das 3:0 markieren können, dies holte zehn Minuten vor Ende dann Michel mit einem platzierten Kopfball nach (79.). Damit war RWE geschlagen, auch wenn Liridon Vocaj noch auf 1:3 verkürzte (83.). Wirkliche Spannung sollte nicht mehr einkehren, die zweite Saisonniederlage für Erfurt war perfekt. Stefan Krämer akzeptierte diese Niederlage dann auch relativ schnell und sah gegenüber dem MDR die Lage realistisch: „Wir sind eine normale Drittliga-Mannschaft und können sicherlich nicht einfach so durch die Liga marschieren. Paderborn ist eine richtig gute Mannschaft und wird am Ende der Saison oben mit dabei sein.“

Brückner bleibt beim Wiedersehen blass

Eine Frage allerdings blieb bisher offen: Wie erging es eigentlich Daniel Brückner bei seinem emotionalen Wiedersehen mit dem SC Paderborn? Nun ja – über weite Strecken blieb der 35-Jährige in der Partie blass, das musste er auch selbst einsehen. „Ich bin überhaupt nicht ins Spiel gekommen und mit mir unzufrieden“, erklärte der variable Mittelfeldspieler, „irgendwas lief anders als noch gegen Zwickau, das haben wir gemerkt.“ Schnell abhaken, weitermachen: Etwas anderes bleibt Rot-Weiß Erfurt kaum übrig, denn die kommenden Aufgaben haben einen besonderen Reiz. Erst reisen die Thüringer zum Dritten nach Osnabrück, der im heimischen Stadion unter Flutlicht besonders schwer zu bespielen ist, danach folgt das Heimspiel gegen den Tabellenzweiten MSV Duisburg. Mit einem Sieg über Paderborn wäre Erfurt sogar Teil der direkten Spitzengruppe gewesen – durch Erfolge in den kommenden Tagen ließe sich dies aber rein theoretisch schnell nachholen.

   

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