RWE-Kapitän Tyrala: "Uns hat die Kaltschnäuzigkeit gefehlt"
Fünf Spiele war Rot-Weiß Erfurt zuletzt ungeschlagen. Am Samstag beim Heimspiel gegen den SC Paderborn riss die Erfolgsserie der Thüringer durch die 1:3-Niederlage.
"Du spielst 20 Minuten gut, weißt nicht, warum du zurückliegst"
Dabei begann RWE richtig stark, machte den Gästen deutlich, den vierten Sieg in Folge holen zu wollen. Doch das Team von Trainer Stefan Krämer schlug sich selbst, war in den entscheidenden Momenten – offensiv und defensiv – nicht auf der Höhe. So nutzte Christian Bickel die Unordnung der Erfurter Hintermannschaft, behielt nach schönem Pass von Marc Kruska vor Keeper Philipp Klewin die Nerven (23.). RWE-Kapitän Sebastian Tyrala: "Eigentlich war es kein schlechtes Spiel, die ersten 20 Minuten waren richtig gut. Da wusste Paderborn nicht, was los ist. Beim Gegentor stellen wir uns nicht gut an, dann nimmt das Spiel eine Wendung." Den Hausherren war der Schock durch den Rückstand anzumerken, die Ostwestfalen kamen besser ins Spiel und erhöhten kurz vor der Pause durch Sven Michel auf 2:0 (41.). Tyrala: "Du spielst 20 Minuten gut, weißt nicht, warum du zurückliegst. Dann ist es normal, dass man sich ein bisschen fragt. Das wirft einen ein bisschen aus der Bahn. Dann schenken wir uns das 2:0 selber ein. Es war kein super herausgespieltes Tor, auch wenn er das am Ball dann überragend macht. Aber da lassen wir uns auch einfach durch zwei, drei Haken ausnehmen."
RWE verpasst Anschlusstreffer
Nach dem Seitenwechsel will Erfurt den Anschlusstreffer, kassiert aber stattdessen durch Michel das 0:3 (79.) und damit die endgültige Entscheidung. Letztlich war das Premieren-Tor von Abräumer Liridon Vocaj zum 1:3 (83.) nur Kosmetik. Der Kapitän: "Wir hätten viel eher den Anschluss machen müssen, haben durch Chipper (Carsten Kammlott; Anm. d. Red.) und mich zwei gute Möglichkeiten. Dann brennt es hier nochmal. Uns hat heute die Kaltschnäuzigkeit gefehlt, die wir in Zwickau hatten. Das 1:3 ist nicht das richtige Ergebnis. Die hatten vier Schüsse, machen drei Tore. Das nennt man Effektivität. Es ist enttäuschend, weil es ein gutes Spiel war. Wir waren zu leichtfertig. Wir wussten, was auf uns zukommt, dass sie schnell sind, gut kontern, gute Fußballer sind."
Am Dienstag in Osnabrück
Viel Zeit zum Aufarbeiten hat der Tabellenachte aber nicht. Schon am Dienstag (18.30 Uhr) geht’s zum Dritten aus Osnabrück. Tyrala, der von 2010 bis 2011 für die Lila-Weißen spielte: "Es wird jetzt nicht einfach. Wir müssen die Kräfte mobilisieren. Wir haben im Moment nicht so viele Möglichkeiten. Das darf aber kein Alibi sein, das wäre Quatsch. Aber das war heute wieder nicht ohne. Es wird ein heißes Tänzchen an der Bremer Brücke."