Spitzenreiter! SF Lotte krönen ihre perfekten Wochen
Der Wahnsinn bei den Sportfreunden Lotte hat seinen vorläufigen Höhepunkt erreicht: Mit 14 Punkten und dem nunmehr dritten Sieg in Serie hat sich die Mannschaft von Trainer Ismail Atalan mal eben am traditionsreichen MSV Duisburg vorbeigeschoben und blickt von ganz oben auf den Rest der 3. Liga. Opfer war dieses Mal der FC Hansa Rostock, den die SFL mit 3:1 besiegten.
Ruppiges Spiel mit vielen Gelben Karten
Es hatte sich schon vor dem Spieltag angedeutet, dass Hansa Rostock mit den Sportfreunden Lotte eine richtig harte Nuss zum Knacken serviert bekommt. Wohl kaum jemand spielt noch gerne gegen die laufstarke, Elf der Blauen – erst recht nicht als Gastgeber, denn Lotte ist nun auch noch das auswärtsstärkste Team der gesamten Liga. Das brachte auch letztendlich entnervte Rostocker aus dem Konzept, die über 90 Minuten nie das richtige Mittel gegen den Dorfverein entwickeln konnten, stattdessen aber mit harter Gangart in den Zweikämpfen versuchten, die Kontrolle an sich zu reißen. Schiedsrichter und Drittliga-Neuling Asmir Osmanagic hatte alle Hände voll zu tun und musste reichlich Eintragungen auf seinem Notizblock vornehmen: Insgesamt elf Gelbe Karten verteilte der Unparteiische am Samstagnachmittag, davon eine Ampelkarte gegen Hansa-Neuzugang Timo Gebhart. Die im Übrigen vollkommen gerechtfertigt war.
Lotte präsentiert sich reifer in der Spielanlage
Doch trotz der zahlreichen intensiven Zweikämpfe hatte die Partie auch sportlich ihren Reiz – vor allem durch Lotte, die mehrere gelungene Angriffskombinationen initiierten: Das 1:0 resultierte aus einer tollen Passstafette, die André Dej und schließlich Nico Neidhart mit der frühen Führung veredelten (16.). Im Gegenzug hätte Stefan Wannenwetsch per Distanzschuss, der aber an die Latte klatschte, den Ausgleich erzielen können, in den eigenen Strafraum ließen die Gäste den FC Hansa aber zumeist nicht kommen. Ganz im Gegenteil besaß Philipp Steinhart nach 35 Minuten sogar die große Möglichkeit zur Aufstockung: Freistehend verzog er aber aus kurzer Distanz völlig, sodass Rostock sich im Glück wähnen konnte, weiter im Spiel zu sein. Da sich aber Lotte nicht einmal vom Ausgleich der Kogge, Gebhart traf per Elfmeter (56.), beirren ließ und umgehend nach Ecke durch Kevin Freiberger nachlegte (63.), sollte sich das nicht mehr rächen. In der Nachspielzeit erhöhte Dej gar per Foulelfmeter nochmals zum Endstand (90.+3).
Atalan: „Wir sind am Maximum“
Einmal kneifen oder lieber gar nicht erst aufwecken? Es scheint wie ein Traum, was rund um die Sportfreunde Lotte derzeit geschieht – selten mischte ein derart kleiner Verein so sehr die 3. Liga auf. Wieder zahlte sich das simple, aber durch gewissenhafte Ausführung enorm effektive Konzept der Blauen aus: „Wir wollten den Gegner unter Druck setzen, das ist uns gelungen, auch wenn wir nicht alle Bälle verhindern konnten“, resümierte Erfolgstrainer Ismail Atalan, der seiner Mannschaft weiterhin allen Respekt zollt: „Sie haut alles raus, was in ihnen steckt. Wir sind absolut am Maximum, sammeln Punkte gegen den Abstieg.“ 14 Zähler sind es bereits – etwa 30 werden folglich noch benötigt. Nach aktuellem Stand dürfte das für Lotte allerdings keine allzu große Herausforderung werden.